Advertorials sei Dank

Blog-Analyse vom 25.02.2015

Kleinvieh macht auch Mist

Das Layout meiner Webseite gefällt mir nicht mehr. Da ich meinen Content ständig erweitere, kommen immer mehr Seiten hinzu. Langsam wird’s echt unübersichtlich. Kürzlich offenbarte mir eine Freundin, sie würde wirklich gern auf meiner Seite surfen, aber sie finde nie das, wonach sie sucht.

Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht?

Daraufhin habe ich mir überlegt, dass ein Dropdown-Menü DIE Lösung wäre. Stunden habe ich also damit zugebracht, nach idealen WordPress-Plugins zu suchen, diese zu installieren und auszuprobieren – mit dem Resultat, dass GAR NICHTS funktioniert hat.

Der Fehler musste also im Theme liegen. Wieder recherchierte ich nach WordPress-Themes, die Dropdown-Menüs bereits enthalten und war auch kurz davor, auf eines dieser Themes umzurüsten, als ich mehr oder weniger durch Zufall auf diesen Artikel vom WordPress Support stieß, der alles idiotensicher erklärte:

Man schiebe den Menü-Reiter mit der Maus einfach ein Stück nach rechts. Fertig ist der Dropdown-Menüpunkt. Oh Mann. Erleichterung, Scham und Schock liegen manchmal nah beieinander. Jedenfalls habe ich jetzt ein Drop-Down-Menü (wobei mir das Layout aber immer noch nicht gefällt, nun ja, man kann nicht alles haben…).

Einnahmen durch Bannerwerbung und Advertorials

Auch im Februar bleiben die Anfragen für kostenlose Advertorials nicht aus, obwohl ihre Anzahl glücklicherweise zurückgegangen ist.

Einen besonders herzerwärmenden Anruf möchte ich hier trotzdem frei wiedergeben:

Online Marketing Managerin XY ruft an, um auf topElternblogs ihr Advertorial zum Valentinstag unterzubringen – kostenlos, versteht sich.

XY: Es handelt sich um eine wirklich tolle Grafik zum Thema Autos und Liebe. Das passt doch thematisch zu Ihrer Webseite! Unsere Redakteure saßen sehr lange daran und ich muss sagen, diese Grafik ist ihnen sehr gelungen. Sieht wirklich fantastisch aus.

Ich: Wie soll ich das verstehen?: Möchten Sie ein Banner schalten?

XY: Jaaa, so ähnlich. Es ist schon größer als ein Banner. Ich dachte, das passt in Ihren Magazin-Bereich.

Ich: Also ein Advertorial?!

XY: Genau. Aber kein Text. Es handelt sich, wie gesagt, um eine Grafik.

Ich: Okay. Advertorials platziere ich gern hin und wieder – und wenn ihre Grafik so toll aussieht: umso besser. Kostet 50€. Ihre Grafik wird dann 12 Monate lang auf meiner Webseite zu sehen sein.

XY: Also ein Jahr. Hm, gut. Wissen Sie, diese Grafik sieht echt hammermäßig aus und es hat so viel Arbeit gekostet, sie zu erstellen. Wir liefern Ihnen quasi Content deluxe – und wir wollen nur einen Link von Ihnen. Content gegen Link.

Ich: Also unentgeltlich.

XY: Ja. Wie gesagt, Ihre Leser werden diese Grafik lieben! Sie ist viel hochwertiger als ein einfaches Advertorial.

Ich: Sie würden aber auch nicht bei Spiegel Online anrufen und fragen, ob Sie Ihre Grafik dort kostenlos platzieren können, oder?

XY: Nun ja, Ihre Webseite ist doch recht klein…

Ich: Deshalb verlange ich auch nur läppische 50€. Andere Webseiten verlangen hunderte!

XY: Na ja, vielleicht lässt sich über den Preis ja noch verhandeln…

Ich: ?

XY: Wissen Sie was, ich schicke Ihnen die Grafik mal per Mail zu. Dann können sie Sie sich in Ruhe anschauen und sich das noch mal überlegen. Wie war nochmal Ihre eMail-Adresse?


Daraufhin schrieb mir Frau XY gleich zwei Mails, weil ich nicht sofort geantwortet habe. Da ich nicht unhöflich sein wollte, habe ich ihr lapidar zurückgeschrieben, dass ich Advertorials nur gegen 50€ einbinde – wie telefonisch besprochen. Damit war die Sache für mich abgehakt, denn für gewöhnlich schreiben diese Online-Marketing-Fritzen nur kurz eine beleidigte Absage nach dem Motto „Dann eben nicht!“.

Aber diesmal habe ich nicht schlecht gestaunt, als tatsächlich eine Antwort mit der Aufforderung der Rechnungstellung kam. Sofort hab ich die Grafik eingebunden. Ja, ich bin käuflich.

Ein weiteres Advertorial bescherte mir diesen Monat noch mal 50€. Hinzu kommen ca. 8€ von Freund Google (AdSense). Macht zusammen 108€. Es läuft.


Was ist ein Advertorial?

Der Begriff „Advertorial“ war mir bis vor kurzem gar nicht geläufig. Weil ich mit topElternblogs Einnahmen generieren will, habe ich mir verschiedene Monetarisierungsmodelle angeschaut und bin dabei auf Advertorials aufmerksam geworden.

In meinen Augen sind sie das, was in Pre-Online-Zeiten „PR“ genannt wurde. Eine Zeitung veröffentlichte zum Beispiel einen positiven Artikel über das Unternehmen XY, dafür schaltete das Unternehmen XY immer wieder großformatige Anzeigen in ebendieser Zeitung.

Mittlerweile verzichtet man auf die Anzeigen und vergütet die positiven Artikel selbst. Da diese Artikel jedoch nur dem Anschein nach unabhängige redaktionelle Inhalte darstellen, sind sie der (Schleich-)Werbung zuzuordnen. Hier ein Advertorial Beispiel, das auf topElternblogs veröffentlicht wurde>>

Oft werden die zugehörigen Texte von den Agenturen selbst geliefert. Viele Blogger bestehen jedoch darauf, die Advertorials selbst zu schreiben, um sie dem Stil ihres Blogs anzupassen.


Standards

Zu den gewohnten Programmpunkten:

ueberblick-02.15Die Zugriffszahlen sind auch im Februar hoch. Bis auf drei Ausreißer liegen sie konstant über 100 am Tag. Dementsprechend gut sind auch die Klickraten auf meine AdSense-Banner: Es vergeht fast kein Tag ohne Klick. Leider werfen die Klicks noch nicht sonderlich viel ab. Offenbar habe ich auf „billige“ Keywords optimiert.

Überhaupt scheinen Familienthemen aus Google-Sicht wenig lukrativ zu sein. Hätte ich doch nur ein iPhone-Blog…! Somit macht das geschlechterspezifische Ungleichgewicht in der Vergütung von Arbeit auch vorm Internet nicht Halt. Technik-Blogs bringen mit Sicherheit mehr Einnahmen. Vielleicht ziehe ich aber auch voreilige Schlüsse: Mode- und Kosmetik-Themen werden bestimmt auch sehr gut vergütet.

Nein, beschweren will ich mich gar nicht. Immerhin schreibe ich über Themen, die mich selbst interessieren. topElternblogs ist also um eine sinnstiftende Angelegenheit. Ich sollte das Geld nicht überbewerten…

Kaum Zugriffe von Sozialen Netzwerken

aquisitionGearbeitet habe ich urlaubs- und krankheitsbedingt allerdings ziemlich wenig im Februar. Nur sporadisch habe ich Twitter und Facebook genutzt. Deshalb verwundert es kaum, dass mir die Sozialen Netzwerke vergleichsweise wenige Klicks bescherten.

Glücklicherweise wird topElternblogs bei der Google-Suche nun immer öfter angezeigt und angeklickt. Offenbar ziehen meine „Hausbau-Keywords“ langsam.

Trotzdem bin ich ein wenig ernüchtert, wie lange Google braucht, um Keywords zu erkennen und die entsprechenden Seiten in seiner Suche anzuzeigen. Die „Hausbau-Erfahrungen“ wurden von LiesA bereits im November verbloggt – und sind erst Ende Januar allmählich durchgesickert. Schneller ging’s (saisonal bedingt) bei meiner Foto-Blogparade zum Fasching (siehe unten).

An welchen Inhalten sind meine Nutzer interessiert?

zielseitenZwei meiner optimierten Hausbau-Seiten kommen unter die Top10 der Seiten, die die meisten Zugriffe diesen Monat erhielten. Platz 1 und 2 sind allerdings unangefochten meine Startseite und meine „Blog(s)“-Seite. Auf Platz 3 befindet sich meine Blogparade zu den Kinder-Karnevalskostümen. Das freut und verwundert mich zugleich. Denn: besonders viele Blogger haben sich daran leider nicht beteiligt. In den Google-Suchergebnissen tauchte sie allerdings ganz schön schnell auf. Ich werde diese Foto-Blogparade nun jedes Jahr veranstalten.

Die Zielseiten (siehe Bild oben links) sind diesen Monat mit den Top10-Seiten identisch. Das war bislang noch nie der Fall.

Fazit

Es lohnt sich tatsächlich, Keyword-optimierte Texte zu verfassen. Allerdings sind bei weitem nicht alle keyword-optimierten Seiten erfolgreich. Ich habe nämlich noch mehr Seiten optimiert als die vom Hausbau und vom Kinder-Karneval. Ich kann nur Vermutungen anstellen, wovon der Erfolg letztlich abhängt. Natürlich ist die Anzahl der Wettbewerber nicht unerheblich, der Text selbst und die Meta-Beschreibung werden auch mit reinzählen. Doch sicherlich sind das nur drei von hunderten kleiner Einflussfaktoren.

Photo by CDCobra

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