Kurz, kürzer oder gleich gar nicht? -Radtouren mit kleinen Kindern

Radfahren hält fit und gesund, es macht außerdem Spaß und auf längeren Touren lernst du immer wieder Neues kennen. Du bist langsam genug, um dir nach Lust und Laune Sehenswürdigkeiten anzuschauen, aber immer noch viel schneller als beim Wandern. Die Etappen fallen daher länger aus, du schaffst & siehst mehr. Radfahren ist die ideale Freizeitaktivität für Familien, vor allem an sonnigen Wochenenden. :)

Da Kinder zumeist schon ab fünf Jahren ganz gut mit ihren kleinen Rädern unterwegs sind, lassen sich Familienausflüge also ohne weiteres per Fahrrad unternehmen. Oder doch nicht?

Zu anstrengend: Kleine Kinder sind auf langen Strecken oft überfordert

radtouren mit kleinen kindern

Das Dilemma: Was uns Erwachsenen sinnvoll und erholsam, ja spaßig erscheint, muss Kindern schon lange keine Freude bereiten. Natürlich fahren sie gern Rad – am liebsten um die Wette! Doch gerade Fahranfänger sind mit langen Strecken oftmals überfordert.

Eigentlich logisch, schließlich ist die kindliche Muskulatur längst nicht ausgereift und somit auch nicht so leistungsfähig wie die von uns Erwachsenen. Kinder ermüden schneller. Daher solltest du die Strecke für deine Radtour mit Bedacht wählen.

Merke: Kinder ermüden schneller. Der Weg sollte nicht zu weit sein, aber gut zu befahren. Sandige oder sehr holprige Wege überfordern dein Kind.

Das vorzeitige Ende unserer Radtour

Sonst passiert dir womöglich Ähnliches wie mir kürzlich: Mit den Großeltern zusammen hatten wir vor, mit den Rädern zu einem Waldspielplatz zu fahren und dort zu picknicken. Gesagt, getan. Nach nicht einmal der Hälfte des Hinwegs jedoch warf meine Tochter wütend ihr Fahrrad um – und weigerte sich weiterzufahren!

Zeit für Pausen einplanen.

Was war passiert?: Das Fahren auf dem Waldweg hatte sie schlicht und ergreifend überfordert. Bislang war sie überwiegend auf asphaltierten Strecken unterwegs gewesen, wo es keine Löcher, Dellen, Stolpersteine und sonstige Barrieren gegeben hatte. Obwohl sie täglich mit dem Rad zur Kita und zurück fährt, war ihr diese holprige Radtour durch den Wald viel zu anstrengend.

Für uns alte (Rad-)Hasen mag es ungewöhnlich klingen, aber das Fahrradfahren ist eine höchst komplexe Angelegenheit, bei dem der Fahranfänger Bewegungsabläufe absolvieren muss, denen er ggf. noch nicht gewachsen ist – jedenfalls nicht auf Dauer.

Nicht einmal die Aussicht auf den tollen Waldspielplatz und das leckere Picknick konnten Töchterlein motivieren, weiterzufahren. Sie weinte und schimpfte so lange, bis wir nachgaben und wieder zurück nach Hause fuhren. Nachdem wir schon ein paar wirklich schöne Radtouren mit meiner Tochter zusammen gemacht hatten, endete die letzte also enttäuschend.

Merke: Kinder niemals zum Radfahren zwingen, denn das verdirbt den Spaß nachhaltig.

Kleinkinder auf längeren Touren im Fahrradanhänger mitnehmen?

Übrigens habe ich in einer Elternzeitschrift ganz interessiert den Bericht eines Vaters gelesen, der mit seiner dreijährigen Tochter eine Woche lang Fahrrad fuhr. Die Kleine saß allerdings im Fahrradanhänger, während ihr Vater den ganzen Tag strampelte.

Ich selbst besitze keinen solchen Anhänger. Allerdings bezweifle ich, dass es kindgerecht ist, den Nachwuchs dort tagelang zu parken. Schließlich verfügen Kinder über einen natürlichen Bewegungsdrang. Sie wollen toben, hüpfen, klettern, rennen,…! Stattdessen sitzen sie auf einer solchen Radtour angeschnallt im Anhänger (bzw. Lastenfahrrad) – von morgens bis abends. Ich persönlich stelle mir das qualvoll vor, lasse mich von dir aber gerne eines Besseren belehren (bitte einfach unten kommentieren)!

Womit wir wieder beim eingangs erwähnten Dilemma wären: Was Kinder und Eltern unter Spaß verstehen, ist höchst unterschiedlich.

Merke: Achte und respektiere die Bedürfnisse deines Kindes – auch auf einer Radtour!

Ich für meinen Teil habe mich vom Gedanken verabschiedet, eine mehrtägige Radtour mit meiner Familie zu unternehmen. Kurze Strecken sind natürlich trotzdem drin – zum Beispiel zum Schwimmbad, wenn es wieder mal heiß ist. :)

Auf kurzen Radtouren gilt es Folgendes zu beachten:

  • Festes Schuhwerk tragen (damit lässt sich besser in die Pedalen treten als in Flip-Flops)
  • Luftpumpe mitnehmen (& ggf. Flickzeug)
  • Getränke, Snacks, Pflaster und Verbandszeug sollten nicht fehlen.
  • Diese sind besonders einfach in Fahrradtaschen zu transportieren.

Viel Zeit einplanen, denn kleine Kinder fahren laaangsam

Auch wenn ich gehört habe, dass es Familien mit Kleinkindern gibt, die bereits mehrtägige Touren absolvieren, kommt das für meine Kids und mich (noch) nicht in Frage. 20 Kilometer am Tag sind zwar mit einer Fünfjährigen durchaus drin. Die Frage nach dem Spaßfaktor für die Eltern erübrigt sich hierbei jedoch. (Es sei denn, du betrachtest es als ganz eigene Disziplin, so langsam zu fahren, dass du nicht umfällst – und das den ganzen Tag lang – über mehrere Tage.)

In ein oder zwei Jahren sieht es (hoffentlich) schon ganz anders aus und wir können auch längere Touren in Angriff nehmen, ohne dass die Kids meckern. Für Touren, die den ganzen Tag dauern oder sogar mehrere Tage, musst du allerdings schon weitaus genauer planen. Hier hilft dir folgende Infoseite für Radtouren mit Kindern>>. (Selbst wie Reifen geflickt werden, wird dir dort noch mal erklärt!)

Bis dahin kann ich ja auch noch diese fesche hautenge, superatmusaktive Radsportbekleidung besorgen, hihi! Da wir in der Nähe des Europaradwegs R1 wohnen, kann ich die beinahe täglich an den vorbeifahrenden Freizeitsportlern bewundern… ;)

LG Anne!!!

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