Lichtdurchflutet und Sonnenerwärmt

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Warum moderne Häuser auf große Glasflächen setzen

Modernes Lebensgefühl braucht Licht, vorzugsweise helles, sonniges Tageslicht. Es braucht saubere, sauerstoffreiche Luft, braucht Freiräume, also den großzügigen Zuschnitt der Wohnräume.

Heiko Schwarzburger: Energie im Wohngebäude

Häuser werden zunehmend leicht und transparent gebaut, mit großzügigen Glasflächen. Dabei ersetzt das Glas oft ganze Wandfronten. Zumindest aber werden bodentiefe Fenster verbaut oder Glastüren, zum Beispiel zur Terrasse hin.

Das bringt – neben der architektonischen Ästhetik – noch viele weitere Vorteile mit sich:

  • Natürliche Helligkeit im Wohnraum
  • Dadurch weniger Stromverbrauch für künstliche Beleuchtung
  • Sonnenlicht sorgt für (kostenlose) Wärme in den kalten Monaten
  • Gesundheitsfördernde Wirkung des Tageslichts (natürlicher Tag-Nacht-Rhythmus)
  • Bestenfalls ermöglichen große Fenster einen tollen Ausblick in die Natur
  • Optimale Belüftung der Räume mit Sauerstoff

Energieverluste durch große Fenster?

Dabei werden heutzutage doppelt- oder sogar dreifachverglaste Fenster eingebaut, um die Gebäude vor zu hohen Wärmeverlusten zu bewahren. In Zukunft soll durch den Einsatz spezieller Materialien sogar noch mehr Energie eingespart werden. Dass buchstäblich zum Fenster hinaus geheizt wird, entspricht bei Neubauten also nicht mehr der Wahrheit. Je besser ein Fenster gegen Wärmeverluste gedämmt ist, desto weniger Licht lässt es jedoch hindurch.

Neubauten werden oft mit hochformatigen Fenstern versehen.

Übrigens spielen auch Emotionen eine Rolle, wenn es um die Bewertung der Behaglichkeit eines Wohnraums geht. Die gefühlte Wärme ist bei Häusern mit außen positionierten Fenstern höher als bei solchen Fenstern, die innenbündig verbaut werden – also keine Fensterbank haben. Außerdem wirken hochformatige Fenster auf die Versuchsteilnehmer einer Studie, die von der Hochschule Luzern durchgeführt wurde, heller als querformatige. (Mehr zur Studie unter https://www.haustec.de/gebaeudehuelle/fenster-bauelemente/so-kann-das-fenster-die-raumwahrnehmung-beeinflussen)

Kein Wunder also, dass neuerdings so viele Mehrfamilienhäuser mit bodentiefen, also hochformatigen, Fenstern entstehen.

Wo Licht ist, fällt auch Schatten…

Bodentiefe Fenster und Glasfronten haben allerdings ein paar wesentliche Nachteile:

Sie müssen geputzt werden. Je mehr es sind, desto länger dauert der Spaß…

Darüber hinaus besitzen sie keine Fensterbretter als zusätzliche Abstellfläche.

Zudem weisen Räume mit vielen bzw. großen Fenstern generell weniger Platz für Möbel auf. Einen Schrank stellt man schließlich nicht vor das Fenster, ebenso wenig ein Bett. Verzichtet man dann auch noch auf einen Keller, hat man ein echtes Problem – es sei denn, man pflegt einen sehr minimalistischen Wohnstil.

Heizkörper werden aus vollverglasten Hütten ebenfalls verbannt. Dafür muss eine Fußbodenheizung her – mit entsprechendem Heizsystem.

Und: tolle Ausblicke gewähren natürlich auch Einblicke. Wer nicht gerne auf dem Präsentierteller sitzt, fühlt sich ggf. beobachtet.

Durchblick unerwünscht: Sonnenschutz fürs Haus

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So richtig geheuer sind den Leuten ihre modernen, lichtdurchfluteten Häuser offenbar nicht. Zumindest bekommt man diesen Eindruck, wenn man sich in der Nachbarschaft einmal umschaut. Plissees sind wohl das gängigste Mittel, um sich vor Blicken von außen zu schützen. Sogar Fensterfolien erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

Verschattungssysteme, die vor Licht und Hitze schützen

Dabei ist es gar nicht so spießig, die Fenster zuzuhängen – im Fachjargon auch Verschattung genannt. Denn: Fenster sind nicht nur lichtdurchlässig, sondern sorgen an heißen Sommertagen auch dafür, dass sich der Wohnraum stark erhitzen kann.

Bestenfalls hält man dann mit außen angebrachten Rollläden dagegen. Noch effektiver ist eine schattige Umgebung. Bäume, hohe Sträucher und Terrassenüberdachungen sowie Markisen lassen erst gar nicht so viel Hitze durch. Das Haus bleibt angenehm kühl. Auch Dachüberstände wurden nicht nur als Regen-, sondern auch als Sonnenschutz entworfen.

Innenliegende Jalousien, Rollos, Gardinen, Vorhänge und Plissees spenden zudem Schatten, gerade den Raum nicht zu sehr verdunkeln will. Sie alle haben gemeinsam, dass sie passgenau angefertigt werden können. Außerdem werden zunehmend temperaturregelnde Rollos und Plissees angeboten. Diese verfügen über einen dünnen metallischen Film auf der Außenseite, der das Licht reflektiert.

Jalousien und Co. haben weiterhin den Vorteil, dass sie als Elemente der Inneneinrichtung auch zur Verschönerung des Wohnraums beitragen und an den Wohnstil angepasst werden können.


Große Fenster, ja ganze Glasfassaden, sind ein geeignetes Stilmittel, um die Räume einer Wohnung oder eines Hauses regelrecht mit natürlichem Licht zu fluten. Da das Sonnenlicht unsere Stimmung positiv beeinflusst, ist dies gerade in Herbst und Winter sehr willkommen. Erhitzen sich die Wohnräume dank zu intensiver Sonneneinstrahlung im Sommer zu stark, leidet unser Wohlbefinden jedoch. Dann sind wirkungsvolle Verschattungssysteme gefragt. Dies sollte man vor der Planung eines Hauses unbedingt berücksichtigen.

LG Anne!!!

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