Und, wie war’s im Urlaub?

#MitmachMittwoch No. 28: Verreisen in den Sommerferien

urlaubSeit drei Jahren geht Sohnemann zur Schule, dreimal haben wir seither unseren Haupturlaub in die Sommerferien verlegt. Sechs Wochen sind schließlich zu lang, um das Kind ausschließlich in den Hort zu schicken – oder zu den Großeltern, die selbst noch Vollzeit arbeiten.

Diesmal sind wir also zwei Wochen lang durch Polen gereist. Ein Roadtrip, auf dem wir Städte kennen lernen wollten, die wir bislang nur vom Namen kannten. Breslau und Krakau zum Beispiel. Doch noch nie war ich so frustriert übers sommerliche Verreisen. In Kroatien und Österreich – unseren bisherigen Reisezielen – konnte ich es stets gut verwinden, umgeben zu sein von tausenden anderen Menschen.

Der Massentourismus hat mir sichtlich die Laune verdorben

In Polen allerdings ging es mir erstmals so sehr auf die Nerven, dass ich den Urlaub nur eingeschränkt genießen konnte. Wenn wir nicht gerade in stundenlangen Staus standen, dann drängten wir uns in der Tatra im Pulk die Berge hoch oder quetschten uns in Krakau in überfüllte Straßenbahnen. Weiterhin durften wir Bekanntschaft machen mit schlecht gelaunten Gastgebern und unfreundlichem Kassenpersonal. Dagegen sind die Berliner freundlich…

bergwerk

Wieliczka: Selbst eine Kirche gab’s unterirdisch zu bewundern – zusammen mit 8000 anderen Touristen. Fotos durften natürlich nur gegen Aufpreis gemacht werden.

Der negative Höhepunkt bildete das Salzbergwerk Wieliczka, das übrigens zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Von dessen bedeutsamer Geschichte erfuhren wir so gut wie nichts auf unserer 100-Euro-teuren Führung. Stattdessen rühmte sich der Touristen-Guide immer wieder damit, wie beliebt das Bergwerk sei: 8000 Leute schleuse man täglich(!) hindurch. Toll, ich war also einer von 8000 Deppen.

Statt uns etwas über den Betrieb des Werks zu erzählen, wurden wir in kürzester Zeit von Station zu Station geprügelt. Lediglich im unterirdischen Souvenierbereich durften wir länger ausharren. Nicht erst gegen Ende der Führung wurde mir bewusst: Als Touri in den Sommerferien bist du nichts weiter als eine Ware, aus der jeder den besten Preis herausschlagen will.

Was bleibt einem schon anderes übrig, als in den Sommerferien zu verreisen?

Dass der Tourist auch Bedürfnisse hat, seinen Urlaub womöglich sogar genießen will, spielt eine untergeordnete Rolle. Zumindest in den Sommerferien. Macht man in Frühlung oder Herbst Urlaub, sieht es schon ganz anders aus. Unser Fazit nach dem Urlaub lautete folglich: Nie wieder verreisen wir in den Sommerferien!!!

Wahrscheinlich nutzen wir demnächst die zwei Wochen langen Herbstferien, um in den Urlaub zu fahren. Bleibt allerdings die Frage: Was machen die Kinder in den Sommerferien? Sonderlich erpicht darauf, allein zu verreisen, ist Sohnemann (noch) nicht. Ansonsten hätten wir ihn schon längst in irgendein Ferienlager geschickt ;)


Hat euch der Massentourismus ebenfalls die Laune verdorben? Oder seit ihr an einen Ort gereist, der nicht so überlaufen war? Erzählt doch mal: Wie war’s im Urlaub?

LG Anne!!!

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