Hausbau: Die am häufigsten verwendeten Steine im Überblick

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Was ist der beste Stein für den Hausbau?

Aussehen, Größe, Anzahl der Zimmer, Ausstattung und nicht zuletzt der Preis interessiert potentielle Immobilienkäufer an einem Haus. Nicht wenige setzen sich jedoch auch mit den Baumaterialien auseinander, zum Beispiel mit den Ziegelsteinen, die im Mauerwerk verbaut werden. Schließlich müssen diese möglichst langlebig und witterungsbeständig sein sowie die Anforderungen für energieeffizientes Bauen erfüllen.  

Ziegel, Porenbeton oder doch ein anderer Baustoff?

Hinsichtlich ihrer Beschaffenheit und Wohneigenschaften ähneln sich die gängigsten Steine zwar, ja selbst die Kosten sind nahezu gleich. Doch was Nachhaltigkeit und Dämmeigenschaften angeht, verzeichnen sie einige Unterschiede:

1. Ziegel

ziegel oder porenbeton
Ziegel in Form von Klinkern an der Außebfassade, Photo by Kaboompics .com from Pexels

Der Ziegelstein hat hierzulande eine lange Tradition, da er schon seit Jahrtausenden aus Ton bzw. Lehm hergestellt wird. Der natürliche Rohstoff für die Ziegelsteine wird sogar immer noch in Deutschland abgebaut. Insofern sind die Wege kurz. Weiterhin enthalten Ziegelsteine keinerlei Schadstoffe, was dem Wohnklima und nicht zuletzt den Bewohnern des Hauses zugute kommt.

Durch seine Eigenschaft, Wärme und Wasser zu speichern, reguliert der Ziegelstein darüber hinaus die Raumtemperatur.

Allerdings beeinträchtigt der hohe Energieaufwand beim Brennen der Ziegel die Ökobilanz des Mauerziegels ein wenig. Auch handelt es sich bei Ton/Lehm nicht um einen nachwachsenden Rohstoff. Ist er einmal aufgebraucht, wird es keine Ziegel mehr geben, denn auch recycelt werden können Ziegelsteine nur bedingt: Zerkleinert kommen sie zum Beispiel im Straßenbau zum Einsatz oder sorgen für die rötliche Färbung der Tennis-Sandplätze.

Ansonsten ist der Ziegelstein wohl einer der langlebigsten Baustoffe, der trotzdem auf einem niedrigen Preisniveau rangiert. Die Kosten fangen bei etwa 15 Euro pro qm an und gehen hoch bis auf ca. 120 Euro/qm.

Poroton – der wärmedämmende Hohlziegel

Um noch dazu wärmedämmend zu wirken, wird der Ziegelstein mit Löchern versehen. Der so entstandene Hohlziegel ist in den unterschiedlichsten Formen und Größen erhältlich. Trotzdem kann er nur mit Hilfe weiterer Dämmstoffe die Anforderungen eines Niedrigenergiehauses erfüllen. So bieten viele Porotonhersteller mittlerweile Ziegel an, deren Hohlräume mit Dämmstoffen gefüllt sind, zum Beispiel mit Mineralwolle.

Dafür verfügt der Porotonstein über eine relativ hohe Rohdichte, was sich insbesondere im Schallschutz positiv auswirkt.

2. Porenbeton

Im Gegensatz zum Ziegel handelt es sich beim Porenbeton (auch Gasbeton oder Ytong genannt) nicht um einen natürlichen Rohstoff, da der poröse Stein erst aus Zement und Kalk hergestellt werden muss. Bei der Herstellung selbst, die aufs Brennen komplett verzichtet, wird jedoch nicht so viel Energie aufgewendet. Das wiederum sorgt für eine gute Ökobilanz der Steine, die sich durch ein sehr leichtes Gewicht auszeichnen.

Weil Porenbeton zu 80% aus Luftbläschen besteht, lassen sich mit ihm ohne Zusatzmaßnahmen gut wärmedämmende Außenwände erstellen. Dies vereinfacht nicht nur den Bau des Hauses (die Steine können sehr einfach in Form gebracht und bearbeitet werden), sondern zu einem späteren Zeitpunkt auch das Recycling.

Allerdings können Porenbetonsteine nur einen mäßigen Schallschutz leisten, was ebenfalls auf ihre vielen Luftlöcher zurückgeht. Weiterhin neigen sie dazu, Wasser schneller aufzunehmen als abzugeben. Außenwände aus Porenbeton müssen also stets mit einer Schutzschicht (i.d.R. aus Putz) versehen werden.

Die Kosten für Porenbeton sind abhängig von der Wandstärke. Sie beginnen bei etwa 25 Euro pro Quadratmeter. Man kann jedoch auch weit über 200 Euro pro Quadratmeter zahlen.

3. Kalksandstein

Auch die Mauersteine aus Kalksandstein werden künstlich hergestellt – allerdings aus den natürlich vorkommenden Rohstoffen Branntkalk und Sand. Letzterer wird dank des schon seit Jahren anhaltenden Baubooms immer schwerer verfügbar. Daher sind auch die Kosten fürs Mauerwerk aus Kalksandstein gestiegen. Sie liegen trotzdem noch etwas unter den Preisen für Porenbeton.

Kalksandstein kann mit einigen sehr vorteilhaften Eigenschaften glänzen: So wirkt der Baustoff wärmeregulierend und eignet sich bestens für den Schallschutz, denn die Steine sind sehr massiv. Wegen ihrer hohen Festigkeit, kann ein Haus auch mit relativ dünnen Wänden realisiert werden. Das wiederum wirkt sich platzsparend aus.

Nachteilig hingegen wirkt sich die geringe Wandstärke auf die Wärmedämmung aus: Hier muss – im Gegensatz zu Porenbeton – noch zusätzliches Material angebracht werden, damit die Heizkosten nicht zu hoch ausfallen.

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