Wie sinnvoll ist ein Zeitplan fürs Bauvorhaben?

Das Bauvorhaben will geplant, die Planung selbst soll umgesetzt werden

Zeitplan Bauvorhaben: oft wird er nicht eingehalten

Gerade in der Schlussphase des Organisierens unseres „Traums vom Eigenheim“ verbrachte ich viele Stunden wie auf heißen Kohlen sitzend. Ich wartete auf dies und das, die Zeit zog sich wie Kaugummi und derweil wurde ich immer kribbeliger.

Für gewöhnlich fällt es mir nicht schwer, die Ruhe zu bewahren. Dass mich der geplante Hausbau derart nervös machen würde, überraschte mich deshalb. Zwar sagte ich mir oft im Stillen: „Du stehst nicht unter Druck. Ob du das Dokument heute oder nächste Woche erst bekommst, ist doch egal. Wann dem Finanzierungsantrag stattgegeben wird, ist auch nicht ausschlaggebend. Hauptsache, ihm wird überhaupt stattgegeben.

Doch das half kaum. Jede Verzögerung brachte mich auf. Bald sorgte ich mich um Kleinigkeiten, bekam es mit der Angst zu tun, dass uns das reservierte Grundstück vor der Nase weggeschnappt werden würde, die Finanzierung seitens unserer Hausbank abgelehnt werden würde, die Zinsen oder wahlweise der Preis des Hauses steigen (denn sein Angebot gelte ja nur bis zum Ende des Monats) würden und so weiter.

Nur die Ruhe bewahren

So ein Bauvorhaben bringt so manche Verzögerung mit sich. Gleichzeitig wird man immer wieder unter Druck gesetzt, sich möglichst schnell zu entscheiden, am besten gleich diesen und jenen Vertrag zu unterschreiben. Man sollte es aber gemütlich angehen und sich nicht gleich aus der Ruhe bringen lassen. Das fällt schwer, bewahrt einen jedoch vor etwaigen folgenschweren Fehltritten!

Außerdem wurde mir klar, dass mein Traum von den eigenen vier Wänden für manch anderen nur einen lästigen administrativen Mehraufwand bedeutet. Für mich war das Formular XY vielleicht DER nächste Schritt, für den Makler jedoch nur ein mickriger Punkt auf seiner To-Do-Liste.

Von überflüssigen Terminen und verschwundenen Dokumenten

Während die Hausbaufirmen bereits auf die meisten Eventualitäten eingestellt sind und alle Materialien, Formulare und dergleichen parat haben, kann es an anderer Stelle etwas länger dauern. Hier meine Negativ-Erfahrungen, die mich trotz empfohlener Ruhe sehr kribbelig gemacht haben:

  • Das Bauamt des jeweiligen potentiellen Wohnortes schickt nicht die vereinbarten Unterlagen.
  • Der Grundstücksmakler behauptet, es gebe keinen Grundbuchauszug, nur um ihn zwei Wochen später nach hartnäckiger Nachfrage endlich herauszurücken.
  • Der gerade erstellte Finanzierungsantrag wird doch nicht vorm Wochenende zugemailt, weil der Bankberater (angeblich) die falsche eMail-Adresse notiert hat.
  • Zum vereinbarten Termin mit dem Häuslebauer wird kein Vorvertrag präsentiert, wie vereinbart, sondern nur ein paar generelle Umbauten angesprochen (zu dumm, wenn man sich für diesen Termin einen halben Tag freigenommen hat, um festzustellen, dass man die Chose auch hätte telefonisch besprechen können. – Derlei Pseudo-Termine gibt es übrigens zur Genüge. Hier sollte im Voraus genau abgeklärt werden, welchen Hintergrund das Gespräch hat und ob ein persönliches Erscheinen wirklich notwendig ist!).
Genauer Zeitplan? -Fehlanzeige!

Wer ungern telefoniert, hat schon verloren sollte sich zumindest bei diesem Vorhaben immer mal wieder überwinden. Denn das kann viel Zeit sparen. Zeit, die man bei überflüssigen Terminen vergeudet oder damit vertut, auf eMails zu warten, die spät oder niemals kommen.

Zugegeben, wenn man den Makler zum x-ten Mal wegen einer bestimmten Sache anruft, kommt man sich penetrant vor. Aber auf einen Rückruf zu warten, der schlicht „vergessen“ und somit nie getätigt wird, bringt einen ja auch nicht weiter.

Einen genauen Zeitplan Bauvorhaben kann man bei der Organisation trotzdem kaum aufstellen. Hierzu gibt es einfach zu viele Eventualitäten und Unvorhergesehenheiten, auf die man keinen Einfluss hat. Hinzu kommt, dass das Traumhaus oder das Traumgrundstück oft erst durch Zufall entdeckt werden, und nicht zu einem konkreten Zeitpunkt.


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