Interview mit Family Travel Planner

12. November 2014

„Ich versteife mich nicht aufs Geldverdienen, sondern schaue einfach, was zukünftige Kooperationen bringen könnten.“

Jeannette von Family Travel Planner im Interview

6. KohSamui Strand 1Seit gut einem Jahr existiert Jeannettes Blog „Family Travel Planner“, der sich vor allem der Planung von Fern- und Individualreisen mit Babys und Kindern widmet. Dabei kommt ihr nicht nur die Reiseleidenschaft zugute, sondern auch ihre Ausbildung im Touristikbereich.

Auf Jeannettes Blog finden sich auch Artikel von Gastaustoren, die ihr Blog bunter machen, es bereichern. Auch weiteren Kooperationen steht Jeannette offen gegenüber, denn der jungen Mutter und Angestellten fehlt schlicht die Zeit, jedes Ziel selbst zu bereisen. Trotzdem versucht sie natürlich, so viel Selbsterlebtes wie möglich niederzuschreiben, um Familien die Scheu vor Urlauben in exotischen Ländern zu nehmen.

topE: Wie bist du auf die Idee gekommen, dein Blog Family Travel Planner ins Leben zu rufen? Seit wann existiert das Blog?

Jeannette: Das Blog existiert im Web seit Juli 2013 und im Kopf seit 2009 als die Idee geboren war.

Da ich während der Schwangerschaft schon fleißig nach Reisezielen mit Kind recherchiert habe und sich das als schwierig erwiesen hat, fand ich, es müsste eine Webseite geben, die diese Tipps sammelt und schön übersichtlich darstellt. Ich hätte auch gerne Erfahrungsberichte gelesen und Tipps zum Fliegen mit Baby bekommen, aber so etwas habe ich kaum gefunden. Tipps bezüglich Fliegen und Reisen mit Kindern sollten ein Bestandteil des Blogs werden. Bis zur Realisierung vergingen allerdings noch einige Jahre.

topE: Reiseblogs fristen kein Nischendasein mehr. Was macht dein Blog anders?

Jeannette: Auf meinem Blog geht es um ein Nischenthema – um das Reisen mit Kindern und auch eher um Individualreisen. Allein das ist schon einzigartig. Ferner geht es auf meiner Seite hauptsächlich um Fernreisen, was sich nicht so viele Familien trauen. Die Zielgruppe und somit die Leser sind eher eng gesteckt, aber dadurch habe ich mit dem Thema auch fast ein Alleinstellungsmerkmal. 1.TukTuk Fahren

Ähnliche Blogs (die ich kenne) gibt es nur 2-3 mal in Deutschland. Außerdem arbeite ich mit authentischen Berichten und schreibe über Selbst-Erlebtes. Im Magazinteil geht es auch um recherchierte Tipps von Co-Autoren, es gibt kostenlose Ratgeber fürs Fliegen mit Kids und Minireiseführer. Insgesamt denke ich, unterscheidet sich mein Blog schon von den üblichen Blogs, allein was das Thema angeht.

topE: Reist du viel herum, um Inspirationen zu sammeln?

Jeannette: Ja, wir reisen für eine Familie sehr viel. Wir müssen uns aber an die normalen 25-30 Tage Urlaub halten, wie jeder, der arbeitet. Ich bekomme ja für die Reisen nicht extra frei. Man kann das natürlich nicht mit einer 25-jährigen Studentin vergleichen, die viel mehr Zeit zur Verfügung hat und flexibler ist. Wir versuchen auch, öfters mal kleine Kurz- und Wochenendreisen zu machen, was aber zugegebenermaßen mit Kind schon um Einiges aufwendiger ist, vor allem das Packen.

topE: Dein beruflicher Hintergrund ist sehr vielseitig. Du hast eine Menge erlernt und erlebt. Wie setzt du dein Wissen in deinem Blog ein?

Jeannette: Ich kann nicht alles an Wissen für den Blog einsetzen, aber tatsächlich probiere ich vieles aus, was ich im meinem Job nicht einfach so machen könnte. Obwohl meine Aufgaben im Job mit Marketing zu tun haben, unterscheiden sie sich doch sehr von denen auf meinem Blog. Auf dem Blog geht es mehr ums Schreiben.

7. DSC_6108Mein Wissen über Social Media und auch etwa meine Geographisch-Touristische Uniausbildung kann ich gut für den Blog gebrauchen und setze sie auch ein. Aber ich habe auch sehr viel dazugelernt über Kooperationen, neue Social-Media-Kanäle wie Instagram. Das SEO-Wissen, das ich gerade ausweite, wird sicherlich nützlich sein, um den Blog besser bei Google platzieren zu können.

Meine Leidenschaft, die Fotografie, findet auch eine Plattform auf meinem Blog. Das ist außerdem sehr nützlich, um die Blogartikel visuell zu bereichern.

topE: Ist dein Blog ein Projekt, das du nebenbei betreibst oder kümmerst du dich hauptberuflich darum?

Jeannette: Der Blog macht großen Spaß und man könnte es durchaus als einen Hauptjob betreiben, da es sehr zeitaufwändig ist. Ich brauche aber einen Job, bei dem ich auch richtiges Geld verdiene und daher bleibt der Blog erstmal ein intensives Hobby – Zweitarbeit.

topE: Du schreibst außerdem für andere Blogs/Webseiten, hast dir aber auch Gastautoren an Bord geholt. Wie sind diese Kooperationen zustandegekommen und inwiefern profitiert dein Blog davon?

Jeannette: Ich habe mit dem Gastbloggen erst neu angefangen. Ich habe bisher bei „Weltreiseforum“ einen Gastartikel über Japan geschrieben und bei einem „Mama-Papa-Portal“ übers „Fliegen mit Kindern“. Den einen Partner habe ich von einem ehemaligen Job gekannt, den anderen habe ich über die Webseite und Twitter kennengelernt.

Ich habe auch manchmal Gastautoren, aber nicht so oft, da ich gemerkt habe, dass die Abstimmungen, wie z. B. Bilderschicken und das Benennen der Rechte ziemlich lange dauern. Hier hat mich auch eine Dame angesprochen aufgrund meines Blogs, die andere ist aus meinem Bekanntenkreis.

Mein Blog profitiert von den Gastartikeln, die ich für andere Blogs schreibe, da ich so etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen kann – allerdings sollte man nicht allzu viele Klicks von diesen Kooperationen erwarten – man muss die Ergebnisse langfristig sehen. Ein Gastartikel von anderen Bloggern macht meinen Blog bunter an Informationen also bekomme ich Content und die Autoren mehr Traffic durch meine Seite.

topE: Wie lautet das Fernziel, das du mit deinem Blog anstrebst?

Jeannette: Ich würde mir gerne einen Namen als Familien-Blog-Magazin machen. Natürlich möchte ich viele Leser anziehen, für die das Thema Reisen mit Kind interessant ist und eine treue Leserschaft haben, die auch oft etwas kommentiert. Gerne würde ich auch etwas Geld mit dem Bloggen verdienen– vielleicht durch E-Books. Ich möchte mich aber nicht darauf versteifen und schaue einfach, was zukünftige Kooperationen bringen.4. Bali Baby 4

topE: Welche Online-Marketing-Maßnahmen sind in deinen Augen einfach unerlässlich?

Jeannette: Online Marketing ist sehr vielfältig und es kommt sehr auf das Thema an. Ich finde es in der heutigen Zeit unerlässlich, in den Sozialen Medien – mindestens in 3 unterschiedlichen – vertreten zu sein.

Man sollte sich die für einen am besten Passenden aussuchen. Für begeisterte Fotografen passen z. B. Flickr und Instagram. Sehr gut für Leute, die gerne schnelle Infos mögen, ist Twitter. Facebook ist ja schon selbstverständlich. Gerade zu Beginn finde ich es aber schwierig, dort Fans zu bekommen. Eigene Freunde kann man zwar direkt einladen, aber diese gehören oft nicht zur Zielgruppe. Ich finde da Google+ praktischer, denn dort kann man die Beiträge öffentlich machen und bekommt mehr Views.

Sehr wichtig ist die SEO um im Google besser gerankt zu werden. Daher ist es wichtig, ein paar SEO-Tipps zu beherzigen und z.B. seine Keywords zu überprüfen.

Das Wichtigste ist aber, viel Spaß am Ganzen zu haben. Man kann keine Fans oder Likes erzwingen und sollte auch nicht immer auf andere mit supervielen Fans schauen. Man weiß nicht, wie diese tatsächlich entstanden sind. Es gibt ja sehr viele Tricks und Follower kann man auch kaufen.

Wenn man erst bekannt ist, muss man nicht mehr so viel für Likes tun, aber am Anfang kommt es einem schon müheselig vor.

Mein Tipp: Durchhalten und einfach weitermachen! Viel Spaß!