Die ersten Schritte in Richtung Eigenheim: das Grundstück

grundstück kaufen

Zunächst heißt es: Grundstück kaufen

Ein Bauherrenbuch als Orientierung nutzen

Meine erste Amtshandlung als erträumt-zukünftige Hauseigentümerin war der Gang zur Bibliothek, wo ich mir gleich mehrere Bauherrenbücher ausgeliehen habe.

Am informativsten fand ich das Buch, das vom Layout am unattraktivsten aussah: „Das Bauherren-Handbuch“ von Bernhard Metzger. Dieses Buch handelt jedes Thema bezüglich des Hauskaufs bzw. Hausbaus ab. Für Laien empfinde ich es als absolutes Muss, denn der Autor beleuchtet Themen von größter Wichtigkeit, von denen man trotzdem noch nie zuvor gehört hat. So gibt Metzger auch zahlreiche Tipps für den Grundstückskauf, z. B. auf den Bodenrichtwert zu achten:


Grundstückspreise mit dem Bodenrichtwert vergleichen!

Schon letztes Jahr haben wir uns ein paar Grundstücke angeschaut und uns bei Massa-Haus aus reiner Neugierde zum Thema Hausbau beraten lassen (Massa einfach deshalb, weil es die erstbeste Marke war, die uns einfiel). Kosten und Möglichkeiten ausloten. Mit unserer Wohnung waren wir – noch – ganz zufrieden.

Die Grundstücke rund um Berlin, die wir uns damals ansahen, wurden einst als Schrebergärten genutzt, nun jedoch als Bauland verkauft. Sie waren demnach zwar etwas verwildert, aber wenigstens schön grün. Leider waren sie auch hoffnungslos überteuert.

Dies fanden wir heraus, weil das Land Brandenburg so zuvorkommend ist, die Bodenrichtwerte im gesamten Bundesland online zu veröffentlichen.

Der Bodenrichtwert ist der Wert für einen Quadratmeter unbebauten Bodens (Definition siehe Wikipedia). Wenn dort also ein Wert von 20 steht und der Grundstückseigentümer 40 rausholen will, weiß man, dass er mal eben den Preis verdoppelt hat, das Grundstück jedoch bei Weitem nicht so viel wert ist.

Natürlich versuchen viele Verkäufer, ihren Preisanstieg glaubhaft zu rechtfertigen, indem sie einem das Grundstück wahlweise als besonders wertvoll anpreisen (liegt ja quasi noch im Speckgürtel Berlins, das Grundstück werde sich im Wert verdoppeln, ach was, verdreifachen!) oder dem potentiellen Käufer Angst machen (Berlin werde in den kommenden Jahren explodieren, demnach seien alle gezwungen, ins Umland zu ziehen, dadurch würden die Preise ebenfalls explodieren, man würde jetzt gerade noch ein Schnäppchen schlagen…).

Als Laie ist es schwierig, sich von solchen Argumenten nicht beeindrucken zu lassen. Im Zweifelsfall würde ich dennoch viel eher den Bodenrichtwerten vertrauen, so begehrenswert das Grundstück auch erscheinen mag.


Nebenkosten beim Grundstückskauf nicht vergessen

Hinzu kommt meistens noch eine Maklerprovision in Höhe von i.d.R. 7,14% des Grundstückspreises. Eigentlich sollte ja derjenige den Makler bezahlen, der ihn beauftragt, tatsächlich aber haben wir erst einen(!) Verkäufer kennen gelernt, der die Maklerprovision übernommen hätte. -Und wir haben uns mittlerweile verdammt viele Grundstücke angeschaut.

Weitere Kosten verursachen der Notar bzw. die notarielle Beurkundung des Grundstückserwerbs sowie die Eintragung ins Grundbuch, falls es tatsächlich zum Grundstückskauf kommt. Hier werden etwa 1,5% des Kaufpreises vom Grundstück fällig.

Nicht zu vergessen ist obendrein die Grunderwerbssteuer, die in Deutschland zwischen 3,5% und 6,5% des Kaufpreises liegt. In Brandenburg werden 6,5% (ab 1. Juli 2015) berechnet. Diese beziehen sich auf den Grundstückspreis. Wird mit dem Grundstück zusammen ein Haus erworben (das bereits auf dem Grundstück steht), werden die 6,5% auf beides zusammen berechnet.

Auch die Erschließungskosten zählen zu den Nebenkosten beim Grundstückskauf. Selbst wenn Strom, (Ab-)Wasser, Gas und Telekom an der Straße anliegen, müssen die Leitungen noch bis zum haus verlegt werden. Das ist nicht billig. Mit 10.000€ und mehr muss man rechnen.


Auf die Grundstücksart achten

Natürlich ist darauf zu achten, dass es sich beim Traumgrundstück um ein Baugrundstück zur Bebauung mit einem Wohngebäude handelt, nicht um bspw. ein Freizeit- oder Gewerbegrundstück. Nur auf Ersterem hat man die Berechtigung, das ganze Jahr über zu wohnen und das erbaute Haus als Hauptwohnsitz zu nutzen.

Es muss ja nicht gleich ein Eigenheim sein: Falls ihr nach einem Wochenendgrundstück sucht – als Alternative zur Wohnung in der Stadt, sind meine Erfahrungen hilfreich>>


Über den Grundstückserwerb gibt es noch weitaus mehr zu berichten! Damit mein Artikel jedoch nicht völlig den Rahmen sprengt, habe ich ihn dreigeteilt.

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