16. März 2015
Feli, Art Direktorin und Martina, Fotografin, beide betreiben das Portal Ene Mene Mobile
Auf Ene Mene Mobile stellen Feli und Martina aus Berlin jede Woche neue Apps für Kinder vor, die sie selbst gespielt und für gut befunden haben. Als Art Direktorin und Fotografin strotzen die beiden vor Einfallsreichtum. Da lag es nahe, selbst eine App-Idee zu realisieren und eine eigene Kinder-App auf den Weg zu bringen. Die beiden kreativen Köpfe schufen „Rudi Regenbogen und die verlorenen Farben“, eine lehrreiche Kinder App ab 6 Jahren.
Auf ihrem Blog und im Interview berichten Feli und Martina über den Entstehungsprozess von Rudi Regenbogen. Außerdem erzählen die beiden, wie sie – zwei kinderlose Mittzwanzigerinnen – überhaupt erst eine Leidenschaft für Kinderspiele entwickeln konnten…
topE: Woher kommt eure App Begeisterung?
Ene Mene Mobile: Wir sind Fans von phantasievollen Geschichten und toll illustrierten Kinderbüchern – da wir beide aus der Kreativ-Branche kommen, lassen wir uns gerne von gutem Design und schönen Ideen begeistern. Außerdem sind wir kleine Technik-Nerds und haben schon als Kinder gerne am Computer gespielt. Und es macht uns einfach großen Spaß, die Welt ab und zu noch aus Kinderaugen zu sehen.
topE: Kinder lieben Tablets. Die meisten Apps finden sie interessanter als irgendein anderes Spielzeug. Woher kommt diese Faszination?
Ene Mene Mobile: Kinder tauchen gerne in fremde Welten und Geschichten ein – daher werden Bücher auch nie aussterben. Apps sind eine Mischung aus Kinderbuch, Hörspiel und Videospiel. Das fasziniert natürlich viel mehr, da alle Sinnesorgane gleichzeitig angesprochen werden. Man kann auf dem Bildschirm herum tippen, Dinge bewegen und überall etwas entdecken. Und wenn Kinder ihre Eltern mit dem Tablet sehen, ist es eigentlich voraussehbar, dass sie auch mal dran möchten.
topE: Ihr seid auf diversen Sozialen Netzwerken aktiv, um eure Inhalte bekanntzumachen. Mit welchem davon habt ihr die besten Erfahrungen gesammelt und warum?
Ene Mene Mobile: Für uns funktioniert Facebook bis jetzt eigentlich am besten. Postet man dort einen Beitrag, wird gleich ein Vorschaubild dazu angezeigt. Das ist bei Twitter anders, denn da sieht man ja erstmal nur Text. Wir verzeichnen dort zwar viele Re-Tweets von Entwickler-Studios, aber viele Klicks auf unseren Blog bekommen wir nicht. Wahrscheinlich ist Twitter zu schnelllebig – ein Tweet verschwindet sehr schnell im Newsfeed – und ist eher für News und Kommentare zu aktuellen Themen sinnvoll. Google Plus hat lange nicht so viele aktive Mitglieder wie Facebook und das wird wohl auch so bleiben. Facebook bietet außerdem die Möglichkeit, ohne viel Aufwand Werbung zu schalten und seine Zielgruppe genau zu definieren. Damit haben wir auch schon ein bisschen herumexperimentiert.
topE: Wann kam euch die Idee, selbst eine App zu kreieren und wie seid ihr‘s angegangen?
Ene Mene Mobile: Die Idee entstand schon im November 2013. Zuerst war da der recht spontane Gedanke, ein Kinderbuch über einen schwarz-weißen Regenbogen zu machen, der seine Farben sucht. In vielen Brainstormings und kreativen Treffen kamen weitere Wetter-Charaktere dazu und die Geschichte wurde immer runder. Lernen soll Spaß machen und das Thema „Wetter“ ist schon sehr komplex. Daher erklären Rudis Wetterfreunde wie Betti Brise oder Walter Wolke auch selbst, wie Wind oder Regen entstehen. Durch Animationen können Kinder die vielen Infos leichter aufnehmen und verstehen. Um die sechs Lernthemen aufzulockern, gibt es zusätzlich kleine Spiele zur Motivation. Und so viel Interaktivität gibt es eben nur in einer App.
Durch die Recherche nach guten Kinder-Apps sind wir dann im Juni 2014 auf die Idee unseres Blogs „Ene Mene Mobile“ gekommen. Wir mussten feststellen, dass es schon recht schwer ist, wirklich gute Apps zu finden. Da haben wir beschlossen, Eltern bei der Suche zu helfen und empfehlen zwei mal die Woche eine neue, schöne Kinder-App.
topE: Hattet ihr einen Mentor oder jemanden aus der Branche, der euch Tipps gegeben hat?
Ene Mene Mobile: Nicht direkt – aber wir haben unser Projekt immer wieder Freunden und Bekannten aus der Kreativbranche gezeigt und viel hilfreiches Feedback erhalten – einige davon sind auch Eltern.
topE: Ihr habt eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen, um eure Rudi-App fertig stellen zu können: Was genau fehlt denn noch?
Ene Mene Mobile: Bis jetzt konnten wir alles selbst produzieren. Die Konzeption, die Gestaltung der App, Social Media und ein bisschen Marketing. Was uns fehlt, ist eine tolle Vertonung, welche für eine Kinder-App extrem wichtig ist. Da es unsere „Rudi Regenbogen“ App auf Deutsch und auf Englisch geben soll, brauchen wir zunächst eine professionelle Übersetzung und zwei ausgebildete Sprecher mit tollen Erzählstimmen. Alle 34 Szenen der Geschichte werden dann im Tonstudio eingesprochen und mit schöner Musik und unzähligen Soundeffekten versehen. Das kostet natürlich viel Geld, deshalb haben wir unsere Crowdfunding-Kampagne gestartet. Drück uns die Daumen, dass das klappt! :)
>>>Hier unterstützt ihr die Kampagne für Rudi Regenbogen: http://kck.st/17RhxlN<<<
topE: Die Rudi-App auf den Weg zu bringen war und ist ja mit wahnsinnig viel Arbeit verbunden. Könnt ihr euch dennoch vorstellen, dass „Rudi Regenbogen“ der Startschuss für weitere Apps aus eurer Hand ist?
Ene Mene Mobile: Auf jeden Fall! Wir haben vor, aus „Rudi Regenbogen“ und seinen Freunden eine App-Serie zu entwickeln. Über das Wetter kann man noch so viel erzählen und erklären und unsere Charaktere haben noch viel vor. Nebenbei tüfteln wir auch schon fleißig an der nächsten App-Idee, aber wir verraten noch nichts.
topE: Wollt ihr selbst mal Kinder haben?
Ene Mene Mobile: Klar – aber dafür ist noch ein bisschen Zeit :-).
topE: Stellt euch mal vor, ihr wärt Mütter. Wäre eure jetzige berufliche Tätigkeit noch mit dem Familienleben vereinbar?
Ene Mene Mobile: Wahrscheinlich eher nicht. Wir arbeiten schon sehr viel und lange und Freizeit haben wir momentan nicht so richtig. Hätten wir Kinder, würde alles viel länger dauern und „Rudi“ würde als Hobby nebenbei laufen. Veröffentlichen würden wir unser Herzensprojekt bestimmt – aber eben erst um einiges später.
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