Wie viel verdient ein Affiliate?

In meinem Artikel „Was ist Affiliate Marketing?“ habe ich mich ziemlich negativ über das Geldverdienen als Affiliate-Partner geäußert und bin zu dem Schluss gelangt, dass es sich nicht lohnt. Zugegeben, gänzlich die Finger davon kann ich trotzdem nicht lassen. Angestachelt haben mich einige eurer Kommentare, in denen ihr schreibt, dass ihr sehr wohl eine Menge Geld mit Affiliate Partnerprogrammen verdient.
Kann das sein? Hiermit will ich mein Testurteil noch einmal überprüfen – diesmal natürlich mit anderen Partnerprogrammen!

Kein Glück im ersten Anlauf

In der ersten Jahreshälfte 2015 habe ich das Affiliateprogramm von Windeln.de bzw. Windelbar.de ausprobiert. Verdient habe ich in dieser Zeit rund 11€. Ausgezahlt wird aber erst ab 100€. Insofern kann ich mich von diesem Geld verabschieden. Warum? –Ich habe die Banner von Windeln.de von meiner Webseite entfernt. Ausschlaggebend waren nicht nur negative Kommentare zum Online-Shop, die ich von anderen Mamabloggern erhalten habe (die schlechte Erfahrungen als Kunden dort gesammelt haben), sondern vor allem die niedrigen Einnahmen. Die Banner waren attraktiv, Klicks habe ich genug generiert. Doch leider kaum Conversions.

Conversion: In diesem Fall sind Verkäufe gemeint. Nicht der Klick aufs Banner wird bezahlt, sondern erst, wenn der Besucher etwas kauft. Er muss also in einen Kunden „umgewandelt“ werden.

Conversions können nicht nur Käufe sein, sondern auch Downloads oder Anmeldungen/Registrierungen auf der beworbenen Website u.ä.

Auf die Conversion Rate habe ich als Publisher kaum Einfluss. Entscheidend ist jedoch, wie viele Besucher tatsächlich Käufe o.ä. tätigen, denn nur hierfür werde ich ja bezahlt. Im unten eingeblendeten Bild entspricht die Verkaufsrate der Conversion-Rate.

Hier seht ihr den Endstand meines Affiliate-Experiments mit Windeln.de:

endstand.windeln.de

Wirklich ersichtlich, was so eine Verkaufsrate eigentlich besagt, wird aber erst, wenn man sie auf die Einnahmen pro generiertem Klick herunterbricht:
endstand2

Zweites Standbein zu Google gesucht

Zum Vergleich: Ein Klick auf eines meiner Google-AdSense-Banner wird von Google mit durchschnittlich einem Euro honoriert.

Aber auf Google allein soll man sich (laut Aussagen einiger Online-Marketing-Profis) nicht verlassen.
Also habe ich mir eine andere der immer häufiger per eMail gestellten Affiliate-Anfragen angesehen: Diesmal hat mich OnPage.org angeschrieben. Da es sich bei diesem Unternehmen um einen SEO-Dienstleister handelt, war ich erstmal ganz Ohr. Schließlich gebe ich selbst Tipps zur Webseitenoptimerung. Thematisch passt’s.

banner-onpage

Das Banner hatte ich eine knappe Woche auf meiner Webseite.

Zusätzlich zur Umsatzvergütung, die 10% für jeden geworbenen Kunden beträgt, bietet das Affiliate Partnerprogramm 3€ für jeden Lead. Das heißt, erstellt ein User für sich einen kostenlosen Account auf OnPage.org, erhalte ich 3€. Viel ist das nicht, aber es klang interessant genug, um mich zu registrieren und ein Banner einzubinden (siehe links).

Wie ich erst im Nachhinein feststellte, gibt es hier jedoch einen Haken: Das von mir beworbene eBook existiert nicht bzw. der potentielle Kunde findet es nicht auf der Landing Page von OnPage.org. Wenn er aufs Banner klickt, landet er hier:

onpage

Nun könnte man behaupten, dass das doch eine prima Landing Page ist. Dem User bleibt schließlich nichts Anderes übrig als sich anzumelden – und mir 3€ in die Kasse zu spülen! Aber: Wer ein eBook sucht, wird sich hier einfach nur verarscht fühlen und sich genervt abwenden. Genervt bin auch ich, denn wieder einmal generiere ich Klicks und Traffic für eine fremde Webseite, werde dafür aber nicht honoriert.

Klickt am besten selbst mal auf die Affiliate-Werbebanner, die ihr eingepflegt habt. Nur so findet ihr heraus, was eure Nutzer zu sehen kriegen, wenn sie euren „Empfehlungen“ folgen…

Ich für meinen Teil habe das eBook-Banner von OnPage.org wieder entfernt.

Bringt ein Kredit-Partnerprogramm mehr?

Wieder bin ich an den Punkt gelangt, mich zu 100% Google AdSense zu widmen, als mir das Kredit-Partnerprogramm von smava empfohlen wurde. Kredit-Partnerprogramme stellen eine Besonderheit unter den sonstigen Affiliate-Angeboten dar, weil sie eine überdurchschnittliche Vergütung versprechen. Welcher Webseitenbetreiber wird da nicht hellhörig?

smava

Quelle: cash4webmaster.de

smava, ein Kreditvergleichsrechner, macht einem sein Affiliate-Programm dann auch durchaus schmackhaft:

  • Jeder Lead (Neuanmeldung eines Kunden) wird mit mindestens €30 – €50 vergütet
  • regelmäßige Qualitätskontrollen der Werbemittel
  • (angeblich) hohe Conversion Rate
  • positive Testurteile und Tüv-Siegel zeugen von einer hohen Qualität.

Da kriegt man doch Lust, sofort loszulegen! Meine Euphorie wird jedoch von aufkeimenden Zweifeln gedämpft. Das liegt weniger an den Konditionen von smava als vielmehr an meiner Zielgruppe:
Interessieren sich Mamablogger überhaupt für Privatkredite? Zwar pflegt man heutzutage, über seinen Verhältnissen zu leben. -Und wer macht’s möglich? –Kreditgeber natürlich! Zu den Kreditnehmern allerdings zählen eher (junge) Männer… Oder?

Mag sein, dass ich euch Mamas da draußen unterschätze. Vielleicht interessiert ihr euch doch mehr fürs liebe Geld, als ich bislang annehme. Sollte dem so sein, könnte sich das für topElternblogs auszahlen. Wie oben beschrieben, sind Kredit Partnerprogramme nicht geizig.

Da sich das Partnerprogramm von smava sehr kundenfreundlich präsentiert, werde ich ihm eine Chance geben und es ausprobieren. Über meine Einnahmen halte ich euch – wie immer – auf dem Laufenden!