Warum Pinterest im Online-Marketing-Mix nicht unterschätzt werden darf
Anders als Instagram ist Pinterest ein Bilderportal, auf dem du nicht nur deine eigenen Fotos hochladen und teilen kannst, sondern alle Bilder, die dir gefallen. Magst du ein Bild, pinnst du es – und hältst es damit nicht nur für dich selbst in Erinnerung, sondern stellst es auch einer breiten Öffentlichkeit vor. (Einen detaillierten Artikel zur Funktionsweise von Pinterest liest du hier>>)
Wer seine Grafiken und Fotos auf Pinterest bereitstellt, weckt bei anderen Nutzern Interesse. Pinterest-Nutzer surfen nämlch vordergründig auf dem Bilderportal, weil sie sich inspirieren lassen wollen!
Oft ist für User nicht nur die Grafik selbst relevant, sondern auch der Artikel, auf der die Grafik veröffentlicht wurde. Klickt der interessierte Nutzer auf den Pin, wird er demnach auf die jeweilige Webseite weitergeleitet. Hier kann er nun den gesamten Artikel zur Grafik lesen.
Insofern geht es auf Pinterest darum, die eigenen Inhalte (Content) grafisch ansprechend aufzubereiten und auf Pinterest zu präsentieren, damit andere Nutzer darauf aufmerksam werden.
Content is King – lebenslang!
Anders als auf Twitter und Facebook, wo die Halbwertszeit* eines Tweets bzw. Posts schon nach Minuten erreicht ist, erhält Pinterest die Sichtbarkeit eines gepinnten (auf einer Pinnwand abgespeicherten) Bildes aufrecht. Die Aktualität spielt beim Bilderportal nämlich eine untergeordnete Rolle. Das heißt, dass deine Inhalte auch Monate und Jahre nach dem ersten Pinnen noch Repins und Likes erfahren können.
Warum? -Pins sind leichter zugänglich als Tweets und FB-Updates, denn sie befinden sich nicht nur auf deiner Pinnwand, sondern auch den Pinnwänden der Pinterest-Nutzer, die deinen Pin weitergepinnt haben. Außerdem sind sie über die Suchfunktion von Pinterest erreichbar.
Im Feed werden sie übrigens nicht ausschließlich deinen Followern präsentiert, sondern generell allen Interessierten! Pinterest bewertet deine Pins also u.a. nach verwendeten Kexwords und der Historie des Pins (wer hat weitergepinnt und unter welchem Schlagwort usw.) und zeigt den Pin dann dauerhaft an.
*50% aller Klicks bzw. Views wurden in dieser Zeitspanne bereits erreicht (nähere Infos unter webpagefx.com)
Content Marketing & Social Media Marketing gehen auf Pinterest Hand in Hand
Auf Pinterest selbst können die Bilder ähnlich wie auf anderen sozialen Netzwerken geliked und geteilt (Repins) werden. Darüber hinaus kannst du anderen Pinnern bzw. Pinnwänden folgen – und selbst Follower gewinnen. Pinterest weist demzufolge auch Züge eines sozialen Netzwerks auf.
Das macht Pinterest bezogen auf das Online Marketing besonders interessant. Auf dem Bilderportal kannst du nämlich sowohl Content Marketing betreiben als auch Social Media Marketing. Sollte Pinterest in Deutschland einmal ebenso großen Anklang finden wie in Nordamerika, so könnte es sich somit gerade für Blogs als wahre Traffic Maschine erweisen!
Also einfach nur bei Pinterest registrieren, lospinnen und schon erzielst du traumhafte Zugriffszahlen? -Wohl kaum.
Pinnability: Pinterest bestimmt, welche Bilder angezeigt werden
Was ist Pinnability eigentlich?
Auch Pinterest hält Regeln und Kriterien bereit, nach denen Pins bewertet werden. Bilder werden dem Nutzer demzufolge nicht (nur) chronologisch angezeigt. Pinterest trifft eine eigene Vorauswahl: Dem Nutzer sollen nur noch die „besten“ Pins präsentiert werden
Pinnability nennt sich diese Einstufung der Pins. Das kannst du dir ein bisschen wie die personalisierte Werbung vorstellen, die Google AdSense zum Einsatz bringt. Angezeigt werden soll nur noch das, was den Nutzer auch wirklich interessiert, mit dem Ziel, ihn vor einem „Information-Overload“ zu schützen.
Nach welchen Kriterien Pinterest das misst, fasst das folgende Zitat von Marketing Land schön zusammen:
The machine learning models tease out the Pinnability rating by identifying “Training” factors, such as the intrinsic quality of a Pin (historical popularity, Pin freshness and likelihood of spam), the gender and activity level of the Pinner, and how the Pinner has previously interacted with Pins of a similar type.
Die Grafiken, die dies veranschaulichen, wurden von Pinterest selbst kreiert:
Weitere Kriterien für die Pinnability
Hier fließen auch Parameter ein, auf die der Pinner keinen Einfluss hat, z.B.
- das Thema und die entsprechende Kategorie, in die das Bild eingestuft wird. Da auf Pinterest vor allem Pins der Kategorien DIY & Selbermachen sowie und Essen & Trinken veröffentlicht und nachgeschlagen werden, zeigt Pinterest diese besonders häufig an.
- Ob die Pins selbst auf Pinterest gut angenommen werden, spielt natürlich auch eine Rolle: Erhalten sie viele Klicks, Repins und Likes? –Dann werden sie in Zukunft öfter angezeigt.
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Auch die Metadaten des Pins können bei der Einstufung des Bildes relevant sein. Ein paar beschreibende Worte solltest du also unbedingt hinzufügen.
Nicht nur Pinterest schätzt diese Zusatzinformationen. Auch Leser erfahren gern mehr zum Thema, bevor sie auf einen Pin klicken. Eine knappe Inhaltsangabe oder die Angabe des Autors (siehe Bild rechts) jedenfalls erhöhen die Chance, dass dein Bild angeklickt und somit dein Blog besucht wird. Pinterest nennt diese Zusatzinfos „Artikel-Pins“. Sie gehören zu den „Rich Pins„.
Bislang gibt es insgesamt 6 Arten von Rich Pins: zu Artikeln, Rezepten, Produkten, Orten, Apps und Filmen
Was Power-Pinner empfehlen
Da sich Pinterest gerade in den USA zur Top-Zugriffsquelle für viele weibliche Blogger entwickelt hat, findet man unzählige Tipps, wie man Pinterst optimal nutzt. Einige davon habe ich im Folgenden zusammengetragen.
- Profilbild wählen, das du auch in anderen Kanälen verwendest, damit du wiedererkannt wirst
- Vertikale Bilder (länglich) mit einer maximalen Breite von 600px werden von Pinterest am besten dargestellt
- Wiedererkennungswert auch bei deinen Bildern erhöhen, indem du dich stets für ein bestimmtes Format, einen Farbfilter, eine Schriftart usw. entscheidest
- Titel der Webseite ist auch Titel des Pins – er sollte also möglichst schlagkräftig sein
- Übrigens kannst du auch Hashtags verwenden (siehe Bild rechts oben), um bspw. Keywords hervorzuheben. Genau wie bei Twitter und Facebook gilt jedoch auch auf Pinterest: nicht übertreiben!
- Fotos u.a. Bilder können für sich selbst stehen, funktionieren aber auch mit Schriftzügen. Ohne Bilder jedoch läuft es auf Pinterest nicht.
Damit sind die Möglichkeiten von Pinterest noch lange nicht ausgeschöpft! Genau wie beim Facebook-Marketing muss man sich hier auch ein wenig ausprobieren, um herauszufinden, wie die eigene Zielgruppe am besten zu erreichen ist.
Welche Ziele es auch sein mögen, ich bin mir sicher, dass Pinterest ein Tool ist, das die übrigen Instrumente des Content- und Social Media Marketing sehr gut unterstützen kann. Denn hier zählen allein deine Inhalte und wie du sie auf Pinterest präsentierst. Diese Unabhängigkeit von Followern schätze ich persönlich sehr.
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