Wie du mit Affiliate Marketing Geld verdienst

Lohnt sich Affiliate Marketing überhaupt?

-Zumindest dann nicht, wenn du eine Website oder ein Blog betreibst, dessen Inhalt dir nicht völlig egal ist. Und davon gehe ich aus. Wie ich auf diese Meinung komme, soll der folgende Text veranschaulichen, in welchem ich der Frage nachgehe: Was ist Affiliate Marketing?

Als Online-Redakteurin ist mir die inhaltliche Unabhängigkeit meiner Website von Werbepartnern wichtig. Deshalb habe ich mich für Google AdSense entschieden. AdSense-Banner werden einfach an beliebiger Stelle in den Website Content eingefügt. Welche Inhalte ich verfasse, ist Google ziemlich egal. Google und ich profitieren demnach beide vom Banner-Monetarisierungsmodell, ohne uns gegenseitig zu beeinflussen*.

Affiliate Marketing ist knallharte Werbung

Anders verhält es sich da beim Affiliate Marketing, obwohl das Monetarisierungmodell zunächst ganz ähnlich aussieht. Die Partnerfirma hält verschiedene Banner bereit, die der Affiliate (also der Inhaber der Webseite bzw. der Publisher) in seine Webseite einpflegen soll.

Doch Achtung: bezahlt wird nicht pro Klick (PPC) oder gar Impression (PPI)! Nein, die Vergütung erfolgt erst, wenn der Nutzer tatsächlich zum Kunden geworden ist (man nennt es auch Lead oder Conversion).

Das heißt, dass euer Leser zunächst auf das Banner klicken muss, um danach eine konkrete Aktion durchzuführen. In meinem Fall ist dies die Registrierung für den Shopping Club „Windelbar“. Dann erhalte ich 1€. Kauft der Kunde noch etwas, bspw. Windeln, so erhalte ich 10% des Umsatzes. (Gehen wir von 10€ teuren Windeln aus, so erhalte ich noch einmal 1€).

[Dies ist eine vergleichsweise geringe Vergütung. Es gibt Affiliate-Programme, die höhere Einnahmen versprechen. Für mein Experiment soll’s aber genügen.]

Das bedeutet: Bei weitem nicht jeder Leser meiner Artikel klickt auf so ein Affiliate-Banner. Insofern mache ich viel kostenlose Werbung für Windelbar, denn angezeigt wird das Banner ja trotzdem.

Wann nützt Affiliate Marketing? –Ein Test soll Aufschluss geben

Dies möchte ich euch anhand eines konkreten Beispiels zeigen. Hierzu habe ich ein Affiliate Banner in mein Seitenmenü integriert und in eine extra für das Affiliate Banner angelegte Seite, eine Landing Page.

Mein „Experiment“ habe ich bereits beendet, das Banner und die Landing Page wurden entfernt!

Affiliate Marketing: als normaler Content verkleidete Werbung
Eines der Affiliate Banner, das sich in meiner Seitenleiste versteckt.

Eines der Affiliate Banner, das sich in meiner Seitenleiste versteckt.

Affiliate Marketing erfordert eine Landing Page. Die Landing Page wird darauf optimiert (Was ist eine LP?>>), dass der Leser motiviert wird, auf das Affiliate-Banner zu klicken. Insofern ist man gezwungen, den Affiliatepartner zu bewerben. Möglich, dass einige Affiliates tatsächlich von der Qualität der Produkte und Dienstleistungen ihrer Werbepartner überzeugt sind und diese gern ihren Lesern weiterempfehlen.

Da hinter dieser Empfehlung jedoch das Bestreben steht, Geld zu verdienen, kann nicht mehr von einem unabhängigen Rat die Rede sein. Affiliate Marketing ist zu 100% Werbung – und sollte bestenfalls auch als solche gekennzeichnet werden.

In der Werbebranche hat sich längst herumgesprochen, dass man das Unternehmen, das beworben wird, am besten nicht selbst testet (man will gar nicht erfahren, von welch schlechter Qualität Produkt oder Dienstleistung sind).

Die Gestaltung meiner Landing Page für Windelbar
Das Affiliate Banner, das ich in meine Landing Page integriert habe.

Das Affiliate Banner, das ich in meine Landing Page integriert habe.

Das nehme ich mir zu Herzen und gehe nur von der Beschreibung aus, die ich von der Affiliate Managerin zugemailt bekommen habe. Windelbar ist ein Shopping Club, spezialisiert auf Babyartikel. Geworben wird mit äußerst attraktiven Preisen.

Diese paar Infos sind durchaus brauchbar, denn: Was den Inhalt auf der Landing Page angeht, so muss dieser mit entsprechenden Keywords gespickt sein. Schließlich muss die Landing Page sowohl von Google als auch von meinen Lesern gefunden werden.

Mit Hilfe des Google Keyword Planner recherchiere ich folgende Keywords, die auf meinen Werbepartner „Windelbar“ passen könnten:

  • Kindermode günstig online kaufen
  • günstige babyausstattung
  • Kindermode outlet online
  • babyausstattung online kaufen
  • günstig windeln online kaufen

Die Kinder- und Baby-Online-Branche steckt voller schlagkräftiger Keywords! Doch muss man wohl ein Experte sein, um eine Landing Page auf mehrere Keywords zu optimieren. Ich entscheide mich also für das allerletzte Keyword, weil es im Namen des Partners bereits enthalten ist (Windelbar).

„günstig windeln online kaufen“ ist ein sog. Longtail Keyword, d.h. danach wird nicht sonderlich häufig gesucht, aber immerhin haben noch nicht viele Wettbewerber ihre Webseiten darauf optimiert (es ist nicht so hart umkämpft – ein Platzierung meiner Landing Page in den Suchergebnissen ist somit wahrscheinlich).

Der Text auf meiner Landing Page suggeriert dem Leser, dass ich Windelbar selbst getestet habe und meine positiven Erfahrungen schildere. Meine Schlussfolgerung beinhaltet die uneingeschränkte Empfehlung des Shopping Clubs.

Das geht selbstverständlich auf Kosten meiner Glaubwürdigkeit, denn zum einen entspricht dies nicht der Wahrheit und zum anderen klingt der Text leicht debil. Wie Werbung halt. Da ich keinen meiner Leser auf ewig verlieren möchte, habe ich die Landing Page immerhin als Promotion gekennzeichnet. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass man seine Webseite nicht allzu häufig mit derlei Affiliate-Werbung zukleistern sollte, wenn einem an wiederkehrenden Nutzern liegt…


Fazit: Affiliate Marketing…

ist demzufolge mit mehr Aufwand verbunden, als einfach nur ein Banner einzupflegen. 

Nun muss ich darauf vertrauen, dass Windelbar kein betrügerisches Unternehmen ist und etwaige Kunden-Registrierungen, die von meiner Website aus generiert wurden, nicht unterschlägt. Auch davon habe ich schon gehört…

Mein Experiment läuft ab den 27.02.2015. Ich halte euch über meine Einnahmen/Ergebnisse auf dem Laufenden!


Amazon als Affiliate-Partner: knauserig!

Fast hätte ich Amazon vergessen, dabei gilt das Unternehmen als Erfinder des Affiliate Marketing! Doch Geli (siehe unten, Kommentare) hat mich noch auf das Affiliate-Programm des Internet-Giganten hingewiesen:

amazon-banner

So sieht das Amazon Text-Bild-Banner aus.

Die Anmeldung beim Amazon-Affilialte-Programm ist kinderleicht und geht sehr schnell vonstatten. Man hat die Auswahl zwischen „Links erstellen“ (das, was ich unter Banner- oder Textwerbung verstehe) und einem aStore. Zu letzterem kann ich mich nicht äußern. Weder habe ich den aStore ausprobiert noch zu den Erfahrungen anderer recherchiert.

Was das „Link erstellen“ anbelangt, so habe ich es heute (Stand 4.4.2015) in Angriff genommen und die kleinen Bild-Text-Banner in meine schon bestehenden Blog-Posts eingepflegt, die sich mit Buchrezensionen befassen.

Ich erwarte, um ehrlich zu sein, so gut wie keine Einnahmen. Bei Amazon werden tatsächlich nur Verkäufe prozentual vergütet. Eine bloße Anmeldung bei Amazon reicht nicht aus. Die Provisionen wiederum befinden sich i.d.R. im einstelligen Prozentbereich. Und ich dachte schon, dass 10% wenig ist… Dass Amazon derart knausert, sollte jedoch nicht verwundern: der Konzern steht ja schließlich auch im Verruf, kaum Steuern zu zahlen und Saisonarbeiter aus Rumänien anzuheuern…

Auch was das Affiliate Programm von Amazon angeht, halte ich euch auf dem Laufenden, sollte ich tatsächlich reich werden!


Falls ihr Ergänzungen, Bemerkungen oder Fragen zum Thema „Was ist Affiliate Marketing?“ habt, so nutzt doch einfach die Kommentarfunktion. Persönliche Erfahrungen sind natürlich auch sehr willkommen!


Auswertung/Ergebnisse

Windelbar: nach ca. 2 Monaten > 11 Klicks, 4 Verkäufe, Kommission 5,52€ (nur noch die LP steht)

Amazon: nach 1 Monat: 3 Klicks > 0 Verkäufe (Ich habe die Amazon-Affiliate-Banner wieder von meiner Webseite entfernt)


*Bestenfalls beeinflussen meine Texte das Erscheinungsbild und den Inhalt der AdSense-Banner. Wenn ich z.B. über Mode blogge, ist es naheliegend, dass Google das Banner eines Mode-Online-Shops einblendet, damit der Nutzer geneigt ist, darauf zu klicken.

Ein weiterer Vorteil für den Leser besteht darin, dass er die Webinhalte genau von Werbung unterscheiden kann. Banner dürfte mittlerweile jeder als Werbung identifiziert haben.

Der Nachteil von AdSense- und Affilite-Bannern besteht gleichermaßen darin, dass der Nutzer von deiner Webseite verschwindet. Die beworbene Webseite wird i.d.R. nicht in einem neuen Tab oder Fenster geöffnet.

**Von einem Bekannten, dessen Website mehrere tausend Euro pro Monat durch Bannerwerbung umsetzt, weiß ich, dass er komplett auf Affiliate Marketing Programme verzichtet. Er hat sie mehrmals getestet und keinerlei Einnahmen verzeichnet.


In „Was verdient ein Affiliate“ habe ich ausführlich meine Erfahrungen und Einnahmen aus dem Affiliate Marketing zusammengestellt. Hier teste ich zwei weitere Affiliate Programme und gebe Hinweise, worauf ihr beim Einbinden der Banner achten solltet.>>

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