Geld anlegen für den Nachwuchs: Das Junior-Depot
Viele von uns stellen sich die Frage, ob sie für ihre Kinder Geld zurücklegen sollten. Wenn man früh damit beginnt, können sich schon kleine Beträge, die man regelmäßig zurücklegt, zu einem kleinen Vermögen summieren. Dieses wiederum kann deinen Kindern den Start ins Erwachsenenleben erleichtern.
Es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, um Vermögen für Kinder aufzubauen. Nicht jede von ihnen eignet sich für alle Familien gleichermaßen gut. Deshalb solltest du erst einmal genau hinterfragen, welche Form des Sparens für dich in Frage kommt. Faktoren wie die Zusammensetzung des Vermögens, das Alter deiner Kinder und ihre Bedürfnisse sowie deine eigenen finanziellen Möglichkeiten sind dabei zu berücksichtigen.
Sparen mit dem Junior-Depot
Ein Kinderdepot stellt eine der lukrativsten Möglichkeiten dar, langfristig und bereits mit kleinen Raten Geld gewinnbringend anzulegen. Doch was ist das beste Depot für Kinder – und wie definiert sich diese Form der Geldanlage?
Welche Vorteile bietet das Junior-Depot?
Um Geld in Aktien oder Investmentfonds anzulegen, benötigst du ein Wertpapier-Depot. Sparst du ganz gezielt für deinen Nachwuchs, kann dieses Wertpapierdepot auf den Namen deines Kindes laufen. Dann spricht man von einem Kinder- oder Junior-Depot.
Der Vorteil dieser Art der Geldanlage liegt vor allem darin, dass du mit einem Wertzuwachs deines Ersparten rechnen kannst. Dank der langen Laufzeit – mindestens bis zum 18. Geburtstag deines Kindes – kannst du nämlich in jedem Fall mit einer positiven Rendite rechnen.
Und diese liegt sehr wahrscheinlich höher als bei einem gewöhnlichen Tagesgeldkonto: Nehmen wir einmal an, du investierst bei der Geburt deines Kindes 1.000€ – bei einer jährlichen Rendite von 1%. So ergeben sich nach einem Jahr 1.010€ und nach 30 Jahren 1.348€. Bei einer kapitalisierten Rendite von 10% jährlich werden die Beträge nach 12 Monaten zu 1.100€. Das sind 17.499€ nach drei Jahrzehnten. Daran wird der Wert einer höheren Rendite leicht erkennbar.
Anfallende Steuern nicht vergessen!
Auch in Bezug auf die Steuern bietet das Junior-Depot attraktive Vorzüge:
Bei einem Depot für Kinder fallen vor allem keinerlei Abgeltungssteuer auf Zinsen und Dividenden an, denn das Kind hat ja kein eigenes Einkommen. Es darf also Zins- und Dividendenerträge steuerfrei behalten, was wiederum den Zinseszinseffekt verstärkt.
Hausinvest
Genau genommen muss das Einkommen deines Kindes in Form von Zinsen und Dividenden unter dem für die Einkommensteuer geltenden Grundfreibetrag von 9.984 Euro für 2022 liegen, damit keine Steuern anfallen. Außerdem benötigst du eine Nichtveranlagungsbescheinigung. Den Antrag auf eine solche NV-Bescheinigung kannst du bei der Bundesfinanzverwaltung online ausfüllen und als pdf-Datei herunterladen. Das unterschriebene Dokument reichst du beim Finanzamt ein.
Wie du deine Kinder zum Sparen ermunterst
Eine weitere Möglichkeit, Geld für deine Kinder zu sparen, besteht darin, sie von klein auf zu finanzieller Unabhängigkeit zu ermutigen. Viele (kleine) Kinder sind sich gar nicht im Klaren darüber, woher das Geld ihrer Eltern überhaupt kommt – und dass es nicht automatisch immerfort zur Verfügung steht. Indem du deinen Kids den Wert des Geldes vermittelst, verstehen sie auch den Sinn des Sparens. Die Chancen stehen gut, dass sie dadurch mit Bedacht Geld ausgeben. Nicht nur Finanzprodukte, sondern auch der richtige Umgang mit Geld sorgen demnach für den langfristigen finanziellen Erfolg deiner Kinder.
Schon das Sparschwein hilft
Indem du deinem Kind jede Woche ein Taschengeld auszahlst, lernt es, mit einer begrenzten Summe zu haushalten. Dabei spielt die Höhe des Taschengeldes keine entscheidende Rolle. Fakt ist: Dein Kind kann sich nicht (sofort) jeden Wunsch erfüllen. Somit ist es gezwungen, zu sparen.
Es kann jedoch hilfreich sein, verschiedene Sparbüchsen mit jeweils anderen Sparzielen zur Verfügung zu stellen, zum Beispiel:
- Eines für langfristige Investitionen (z. B. für einen Urlaub mit FreundInnen)
- Eines zum Sparen für einen teureren Gegenstand in der näheren Zukunft (z. B. für ein bestimmtes Spielzeug, das viel Geld kostet)
- Eines für alltägliche Ausgaben (z. B. für den gelegentlichen Kauf von Süßigkeiten)
Das erste Girokonto vertieft den Einblick
Die Einrichtung eines speziellen Bankkontos für Kinder & Jugendliche ist eine weitere gute Möglichkeit, deinem Nachwuchs den Umgang mit Geld beizubringen. Wie die Großen erhalten die Kids damit ihre eigene EC-Karte, die dieselben Funktionen hat wie das Pendant für Erwachsene. Schon ab einem Alter von sechs Jahren kann ein Girokonto für Kinder eröffnet werden. Allerdings ist dazu die Zustimmung der Eltern erforderlich. In der Regel steht es den Kindern kostenlos zur Verfügung.
Mit Kindern über finanzielle Angelegenheiten zu sprechen, ist ein entscheidender Schritt in ihrer Entwicklung. Ihnen das Konzept eines Kontos und die Umgangsweise mit selbigem beizubringen, klärt sie außerdem (wenigstens ansatzweise) über unser Geldsystem auf.
Auf seinem Kinderkonto kann dein Kind Taschengeld, Geburtstagsgeld oder Einnahmen aus Nebenjobs einzahlen und bei Bedarf abheben. Auch Online- und Telefonbanking stehen deinem Kind zur Verfügung, was ihm einen Einstieg in erste Bankgeschäfte, zum Beispiel Überweisungen, ermöglicht.
LG Anne!!!