Gärtnern lohnt sich wieder
Weshalb es sich lohnt, in den eigenen Garten zu investieren
Ihr Blickwinkel habe sich in den vergangenen zwei Jahren geändert, erzählte mir kürzlich eine befreundete Garten- und Landschaftsbauerin. Über Monate sei sie vom frühen Morgen bis in den späten Nachmittag nur noch in Villengegenden unterwegs gewesen, um dort Gartenträume Realität werden zu lassen. Wieder zu Hause angekommen, rückten die teils erheblichen Unterschiede in ihr Bewusstsein. Für sie sei ihre Arbeit wie ein Pendeln zwischen zwei Welten. Weil die Aufträge nicht abnähmen, habe sie nicht einmal im Winter die Gelegenheit, ihre Überstunden abzubummeln. Der Garten- und Landschaftsbau boomt.
Während jedoch die Normalverdiener höchstens ihre Einfahrt und Terrassen pflastern lassen, damit der Gesamteindruck des persönlichen Eigentums ordenlich aussieht (neben den pragmatischen Vorteilen einer festen Zuwegung), investieren die im Berliner Speckgürtel Beheimateten gleich in die gesamte Gartenarchitektur. Und es lohnt sich, schließlich hat das Ergebnis tatsächlich Außenwirkung und sorgt weiterhin für eine Wertsteigerung der gesamten Immobilie.
Für die Studie „Global Garden Report 2011“ bewerteten 5000 Hausbesitzer verschiedene Häuser mit unterschiedlich gepflegten Gärten. Das Ergebnis: Ein schöner und gepflegter Garten führt zu einer durchschnittlich 18%igen Wertsteigerung des Anwesens. (Quelle: Baumann Gärten)
Davon kann jeder Hausbesitzer profitieren. Man muss nämlich nicht wohlhabend sein, um seinen Garten entsprechend zu gestalten. Für jene Elemente, die vornehmlich zur Wertsteigerung beitragen, sorgt ohnehin fast jeder Häuslebauer: Terrasse und Gartenwege. Der Garten ist zur erweiterten Wohnfläche geworden. Man möchte dort nicht nur entspannen, sondern bestenfalls auch Grillen und Kochen, Feste feiern, Gäste und Kinder unterhalten.
Welche Elemente zur Wertsteigerung einer Immobilie beitragen
Welche einzelnen Elemente im Garten zur Wertsteigerung deines Hauses betragen, erkennst du in der folgenden Infografik, die mir von smava zur Verfügung gestellt wurde.
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Die meisten Häuser verfügen ohnehin über eine Umzäunung, eine Terrasse mit Grill und/oder Feuerschale sowie einen Rasen. Wenn die Terrasse zudem noch überdacht ist (Pavillon), sorgt das ebenfalls für Mehrwert. Logisch, denn in all jene Elemente der Gartenarchitektur muss der Eigentümer ja erst einmal selbst investieren.
Ebenso verhält es sich mit einem Pool und dem Gewächshaus: Es sind Bauten, die ohne professionelles Know-How nicht einfach selbstgemacht werden können. Sollte das Haus einmal zum Verkauf stehen, werden diese kostspieligen Elemente natürlich im Verkaufspreis berücksichtigt.
Bei der Masse an teils sehr aufwendigen Baumhäusern und Spielgeräten in hiesigen Gärten, wundert es, dass diese nicht in der Grafik auftauchen. Ich vermute, dass es vom Käufer abhängt, ob er dafür zahlen will – oder ihm solche Dinge nicht wert sind.
Rücken die Pflanzen jetzt in den Hintergrund?
Seltsamerweise sind auch die Pflanzen in dieser Infografik nur eines von vielen wertsteigernden Elementen. Dabei ist das Grün doch das Charakteristikum eines Gartens. Erst Bäume, Sträucher, Stauden und Gräser sorgen für die stressabbauende Wirkung des Aufenthalts in der Natur. Was hast du von einer Terrasse, wenn ringsum nichts ist, an dem der Blick hängenbleibt? Oder schlimmer noch: Ein Garten ohne schattenspendende Bäume, deren Laub im Wind leise raschelt!
Meines Erachtens ist das Grün der Protagonist im Garten. Einer, den du nach eigenem Gutdünken erschaffen, verändern und pflegen kannst. Das erfordert zwar Zeit (wenn du kein Geld für einen Gartenbauer hast), kann sich aber zum erholsamen Hobby mausern. Insofern ist der Garten zum Glück mehr als nur ein Mittel, das den Wert einer Immobilie steigert. Er macht auch dein Leben wertiger.
LG Anne!!!