Welche Arten von Fassaden gibt es?

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Foto von R ARCHITECTURE

Die Hausfassade bestimmt nicht nur das Aussehen eines Gebäudes, sondern schützt das Haus zudem vor äußeren Witterungseinflüssen. Darüber hinaus verbessert sie die Energieeffizienz und trägt zur Stabilität des Bauwerks bei.

Ein weiterer Aspekt der Fassadenverkleidung besteht darin, dass sie ein wesentlicher Teil der äußeren Erscheinung eines Gebäudes ist und dazu beiträgt, dessen Identität und architektonischen Stil zu vermitteln. Eine ansprechende Fassadengestaltung kann die Attraktivität eines Gebäudes demzufolge erhöhen und nicht zuletzt die Nachbarschaft verschönern.

Es gibt zahlreiche Fassadenarten. Die in Deutschland am häufigsten verwendeten Materialien für die Fassadengestaltung sind:

  • Putz
  • Klinker
  • Sichtmauerwerk und
  • vorgehängte hinterlüftete Fassaden mit einer Verkleidung aus Holz, Schiefer, Metall (z.B. Aluminium, Zink), Kunststoff oder Tonziegeln

Natürlich spielen hierzulande auch regionale Unterschiede eine Rolle, wenn es um die Beliebtheit von Fassadenmaterialien geht. So werden im norddeutschen Raum eher Klinkerfassaden bevorzugt, während im Alpenraum häufig mit Malereien versehene Putzfassaden dominieren. 

Auch individuelle architektonische Vorlieben und lokale Bauvorschriften können die Entscheidung beeinflussen. Weiterhin sollten die Kosten, Langlebigkeit sowie Dämmeigenschaften des Materials bei der Entscheidung für eine bestimmte Fassadenart eine Rolle spielen.

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Foto von Jonathan Farber

Alternative Fassadenverkleidung

So haben sich beispielsweise Keralitpaneele als günstige Alternative zu den o.g. Materialien erwiesen. Keralit ist ein hochwertiger Kunststoff, der speziell für den Einsatz an Gebäudefassaden entwickelt wurde. Es handelt sich um einen Verbundwerkstoff, der aus einem hohen Anteil an Recycling-Kunststoff und mineralischen Füllstoffen besteht.

Die Eigenschaften und Vorteile von Keralitpaneelen umfassen:

  • Widerstandsfähigkeit: Keralit ist beständig gegen Feuchtigkeit, Schimmel, Insektenbefall und Fäulnis. Daher verrottet oder schimmelt das Material nicht.
  • Langlebigkeit: Keralitpaneele sind sehr haltbar und haben eine lange Lebensdauer. Sie sind resistent gegen UV-Strahlen und verblassen daher nicht.
  • Wartungsarm: Die Paneele erfordern nur wenig Wartung. Sie müssen nicht gestrichen oder lackiert werden, da die Farbe im Material selbst enthalten ist.
  • Vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten: Keralitpaneele sind in verschiedenen Farben und Oberflächenstrukturen erhältlich, sodass verschiedene architektonische Stile und Designs umsetzbar sind.
  • Leichtgewicht: Keralit ist im Vergleich zu einigen anderen Fassadenmaterialien relativ leicht, was die Handhabung und Montage erleichtert.
  • Umweltfreundlich: Da Keralit zu einem erheblichen Teil aus Recycling-Kunststoff besteht, ist es eine umweltfreundliche Option.

Diese Eigenschaften machen Keralitpaneele zu einer potentiellen Alternative für Fassadenverkleidungen an Wohn- und Gewerbegebäuden. Keralitpaneele können außerdem dazu beitragen, das Erscheinungsbild des Gebäudes zu verbessern, da sie optisch an Holz erinnern. Sie eignen sich daher sowohl für Neubauten als auch für Renovierungsprojekte. 

Gleichzeitig gewährleisten sie eine lange Haltbarkeit, sind dabei aber wartungsarm. Schließlich müssen sie nicht – wie zum Beispiel Holz – abgeschliffen und neu lackiert werden. Somit werden Keralitpaneele oft in Regionen eingesetzt, in denen eine hohe Beständigkeit gegen Feuchtigkeit und Witterungseinflüsse gefordert ist.

Weitere Fassadenarten, die sich durch Langlebigkeit auszeichnen:

Foto von Erik Mclean

1. Klinkerstein: Klinkersteine sind gebrannte Tonsteine und bekannt für ihre Robustheit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Witterungseinflüssen. Sie sind farbecht, verblassen nicht und benötigen nur minimale Wartung. Klinkerfassaden können Jahrzehnte halten. Oft beträgt sie Lebensdauer sogar 100 Jahre und länger! Dabei handelt es sich um nahezu wartungsfreie 100 Jahre, denn lediglich die Mörtelfugen sollten nach 60 bis 80 Jahren überprüft und gegebenenfalls erneuert werden. 

2. Naturstein: Fassaden aus Naturstein wie Granit, Schiefer oder Sandstein sind ebenfalls sehr langlebig. Diese Materialien sind nicht nur widerstandsfähig, sondern verleihen dem Gebäude auch einen edlen und zeitlosen Charakter.

3. Faserzementplatten: Faserzement ist ein Verbundmaterial aus Zement, Sand und Fasern, häufig aus Holz oder Zellulose. Es ist feuerfest, verrottungssicher und hält den Elementen gut stand. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) beziffert die Nutzungsdauer von Faserzement mit über 50 Jahren.

4. Metallfassaden: Metall wie Aluminium oder Edelstahl wird oft für moderne Fassaden verwendet. Sie sind robust, rostfrei und erfordern wenig Wartung. Regelmäßige Reinigung kann jedoch die Lebensdauer erhöhen. Ein weiterer Pluspunkt von Metallfassaden besteht darin, dass sich das Metall bei einem Abriss des Gebäudes problemlos recyceln lässt.

5. Holzfassaden: Ob gestrichen oder unbehandelt, langlebige Holzarten schützen ein Gebäude optimal gegen Witterungseinflüsse und Feuchtigkeit. Je nach Holzart kann eine Holzfassade 80 Jahre und länger halten. Dank der vielfältigen Verschalungstechniken und Oberflächenbehandlungen bieten sich die unterschiedlichsten Gestaltungsmöglichkeiten für die Fassade des Hauses.

6. Putzfassaden: Wenn ein hochwertiger Putz verwendet wird, kann eine Putzfassade ebenfalls eine lange Lebensdauer haben. Regelmäßige Inspektionen und Instandhaltung sind jedoch wichtig, um Risse in der Fassade oder Beschädigungen frühzeitig zu erkennen und zu reparieren. Laut Industrieverband WerkMörtel (IWM) halten Putzfassaden äußeren Einflüssen durchschnittlich rund 30 und maximal 50 Jahre lang stand.


Es ist wichtig zu beachten, dass die Langlebigkeit einer Hausfassade nicht nur von dem gewählten Material abhängt, sondern auch von der ordnungsgemäßen Installation, regelmäßigen Wartung und dem lokalen Klima. Eine professionelle Beratung vor der Entscheidung für ein bestimmtes Material ist daher ratsam, um die beste Wahl für deine spezifischen Bedürfnisse und Standortanforderungen zu treffen.

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