Wie düngt man den Rasen am besten?

Rasen umweltfreundlich düngen
Foto von Rémi Müller

Damit der Rasen dicht und üppig wächst, benötigt er neben ausreichend Licht und Wasser auch viele verschiedene Nährstoffe. Dazu gehören vor allem Stickstoff, Phosphor und Kalium. Zeigen sich hingegen vermehrt gelblich verfärbte Gräser oder lichtet sich der Rasen sogar an einigen Stellen, kann das ein Zeichen für einen Nährstoffmangel sein. Dann schafft Rasendünger schnell und einfach Abhilfe. Doch wirklich bedarfsgerechtes Düngen erfordert eine vorherige Bodenanalyse. 

Auf welche Bestandteile im Dünger kommt’s an?

  • Stickstoff (N): Stickstoff ist einer der wichtigsten Nährstoffe für das Wachstum und die Entwicklung von Rasen. Er fördert die Bildung von Chlorophyll, das für die Photosynthese verantwortlich ist. Stickstoff unterstützt das Wachstum der Blätter und hilft dabei, einen dichten und grünen Rasen zu erhalten.
  • Phosphor (P): Phosphor ist essentiell für die Entwicklung eines starken Wurzelsystems und die Förderung der Keimung von Samen. Es unterstützt die Energieumwandlung und fördert die Gesundheit des Rasens.
  • Kalium (K): Kalium spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Wassergehalts der Pflanzenzellen. Es trägt zur Stärkung des Rasens bei, verbessert die Krankheitsresistenz und hilft bei der Aufrechterhaltung einer guten allgemeinen Gesundheit des Rasens.

Zusätzlich zu den oben genannten Nährstoffen braucht der Rasen auch sekundäre Makro- und Mikronährstoffe in kleineren Mengen. Hierzu gehören Calcium (Ca), Magnesium (Mg) und Schwefel (S). Mikronährstoffe umfassen außerdem Eisen (Fe), Mangan (Mn), Zink (Zn), Kupfer (Cu), Bor (B), Molybdän (Mo) und andere, die in geringen Mengen benötigt werden, aber dennoch wichtig für das Wachstum des Rasens sind.

Warum eine vorherige Bodenanalyse sinnvoll ist

Ein ausgewogenes Verhältnis dieser Nährstoffe ist entscheidend für die optimale Gesundheit und Entwicklung des Rasens. Wie oben bereits angesprochen, ist es wichtig, die Bedürfnisse des Rasens durch eine Bodenanalyse zu ermitteln, statt einfach drauflos zu düngen, denn:

Viel hilft nicht unbedingt viel: Viele deutsche Gärten sind überdüngt. Zu viel Stickstoff und Schwefel können den Boden zum Beispiel übersäuern und dafür sorgen, dass sich Schädlinge vermehren und Moose bilden. Ist der Rasen bereits überdüngt – erkennbar auch an einer unnatürlich dunkelgrünen Farbe –, helfen unter Umständen Mähen (auf ca. vier Zentimeter), Vertikutieren und gründliches Wässern (mindestens 15 Liter pro Quadratmeter). Quelle: Ökotest

Eine Bodenanalyse kannst du übrigens auch ganz einfach selbst durchführen, indem du einen entsprechenden pH-Test im Gartenfachhandel kaufst.

Umweltverträglich düngen

Neben den in Gartencentern und Baumärkten erhältlichen mineralischen Düngermischungen gibt es auch die Möglichkeit, den Boden anderweitig mit Nährstoffen zu versorgen. Diese umweltfreundlichen Methoden bieten den Vorteil, dass sie vor Überdüngung schützen. Dies wiederum kommt zum Beispiel dem Grundwasser zu Gute, das hierzulande für die Bewässerung von Feldern und Gärten genutzt oder aber zu Trinkwasser weiterverarbeitet wird.

Gelangt zu viel Dünger ins Grundwasser, macht diesem vor allem der Stickstoff zu schaffen. In Form von Nitrat schadet Stickstoff, denn im menschlichen Körper kann der Stoff in krebserregendes Nitrit umgewandelt werden.

Darüber hinaus können chemische Düngemittel im Laufe der Zeit zu einer Verschlechterung der Bodenqualität führen, indem sie beispielsweise die in der Erde enthaltenen Mikroorganismen reduzieren. Diese Organismen sind jedoch entscheidend für die Entstehung fruchtbarer Erde, auf der (nicht nur) Rasen optimal gedeiht.

Durch den Einsatz von natürlichen Düngemitteln und Praktiken wie Kompostierung und Mulchen wird die Bodenqualität allerdings verbessert, was langfristig zu einem gesünderen und fruchtbareren Boden führt.

Welcher Dünger eignet sich, um Rasen umweltfreundlich zu düngen?

Es gibt verschiedene umweltfreundliche Methoden, um Rasen zu düngen. Hier sind einige Vorschläge:

  1. Kompost verwenden: Kompost ist eine ausgezeichnete natürliche Quelle für Nährstoffe. Zudem lässt er sich vergleichsweise einfach selbst herstellen, wenn du Bio-Abfälle, Rasenschnitt und anderes organisches Material einfach im Komposter sammelst.
  2. Mulchen: Beim Mähen kannst du das Schnittgut auf dem Rasen belassen, anstatt es zu entfernen. Das gemähte Gras zersetzt sich und liefert Nährstoffe, die dem Boden wieder zur Verfügung stehen.
  3. Organische Düngemittel verwenden: Statt chemischer Düngemittel kannst du organische Alternativen verwenden. Organische Düngemittel basieren auf natürlichen Materialien wie tierischem Dung, Knochenmehl oder Algenextrakt. Sie sind umweltfreundlicher und schonen die Bodenqualität.
  4. Klee fördern: Klee ist eine stickstoffbindende Pflanze, die den Rasen natürlich düngt. Durch die Förderung von Klee im Rasen kannst du auf zusätzlichen Dünger verzichten und gleichzeitig von den Vorteilen des Stickstoffs profitieren.
  5. Regelmäßiges Vertikutieren: Durch das Vertikutieren wird der Rasenbelag gelockert und belüftet. Dies fördert das Wachstum der Graswurzeln und verbessert die Nährstoffaufnahme.
  6. Wasser sparen: Ein gesunder Rasen benötigt ausreichend Wasser. Dieses wird allerdings immer knapper. Daher empfiehlt es sich, Regenwasser aufzufangen und in Regentonnen, Tanks oder Zisternen zu sammeln. Regenwasser wird von den Pflanzen im Übrigen besser vertragen als Leitungswasser.

Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass umweltfreundliches Düngen Zeit und Geduld erfordert. Die Ergebnisse werden möglicherweise nicht so schnell sichtbar wie bei der Verwendung von mineralischen Düngemitteln. Es lohnt sich jedoch, umweltfreundliche Methoden zu nutzen, um die Gesundheit des Bodens und die der Umwelt langfristig zu erhalten.

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