Hecken & Gehölze schneiden: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

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Bäume und andere Gehölze solltest du bereits in jungen Jahren beschneiden. Dann sind die Äste noch dünn und biegsam. Der Schnitt verursacht demnach eine nur kleine Wunde, die schnell verheilt. Oft brauchst du nur eine Ast- oder Gartenschere.

Warum überhaupt Gehölze schneiden?

Mit dem Gehölzschnitt kannst du beeinflussen, wie sich der Baum in Zukunft entwickelt. Nicht umsonst nennt man einen solchen Schnitt Erziehungsschnitt. Der Wuchs der Baumkrone wird hier entscheidend beeinflusst und damit auch, wie viel Schatten der Baum einmal werfen wird und wie standfest er bleibt. Obstbäume verlangen sogar einen regelmäßigen Schnitt, um reichlich Früchte ausbilden zu können.

Wartest du mit dem Schnitt hingegen, bis der Baum bereits ausgewachsen ist, wird sehr viel mehr Aufwand beansprucht: Das Holz ist nun hart und verlangt größeres Werkzeug wie Hand- und Motorsägen. Selbst wenn du nur die Krone auslichten möchtest, benötigst du im Extremfall sogar eine Hebebühne. In diesem Fall geht der Hobbygärtner nicht selbst ans Werk, sondern ruft einen speziell ausgebildeten Baumpfleger. Dies wiederum geht ins Geld.

Die meisten Gemeinden in Deutschland haben darüber hinaus Baumschutzverordnungen erlassen, die es verbieten, Bäume ab einer bestimmten Größe (i.d.R. Stammumfang größer als 80 cm) zu fällen oder stark zurückzuschneiden. Hier ist dann ggf. eine Genehmigung erforderlich, die bei der jeweiligen Kommune einzuholen ist.

Warum es problematisch ist, Gehölze im Winter zu verschneiden

Von Oktober bis einschließlich Februar dürfen Bäume gefällt werden. Zum Schutz brütender Vögel dürfen selbst Hecken nur in den Wintermonaten stark zurückgeschnitten werden. Der natürliche Sichtschutz im Garten dient schließlich auch kleinen Tieren als Nistplatz und Nahrungsquelle. Bevor du die Heckenschere ansetzt, solltest du deshalb prüfen, ob sich noch Tiere bzw. Nester darin befinden.

Der Vorteil vom Winterschnitt liegt auf der Hand: Laubbäume und Sträucher sind nun kahl. Man sieht daher optimal, welche Äste und Zweige es zu entfernen gilt. Gehölze im Winter zu verschneiden, hält allerdings einige Tücken bereit, die mit den niedrigen Temperaturen zusammenhängen. So verheilt die „Schnittwunde“ nur schlecht, wenn es frostig draußen ist:

Schneiden Sie nur, wenn das Thermometer mehr als – 5° Celcius anzeigt. Darunter sollten Sie die Finger von der Schere lassen, sonst verheilt der Schnitt nicht sauber. Ähnliches gilt bei zuviel Sonnenschein: Die Schnittflächen können austrocknen und die Hecke droht zu verwelken. Warten Sie mit dem Schnitt also auf trübe Tage.

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Bäume & Sträucher im Herbst verschneiden

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Von der o.g. Baumschutzverordnung ausgenommen ist der schonende Form- und Pflegeschnitt. Das bedeutet, dass herauswachsende Äste das ganze Jahr über korrigiert werden können. Man liest oft von der Empfehlung, eine Hecke bis Ende September in Form zu scheiden, um den Schnitt bei Minustemperaturen zu vermeiden. Doch auch der Oktober bietet noch viel Potential, um Hecken und Ziergehölze zu stutzen. Im Herbst wird der Garten ohnehin noch mal so richtig auf Vordermann gebracht, um die Pflanzen auf den Winter vorzubereiten.

Hierdurch wird das Wachstum der Gehölze angekurbelt. Erst durch den passenden Schnitt verzweigen sich die Äste einer Hecke und wachsen schön blickdicht. So entstehen keine störenden Löcher und die Nachbarn haben kein Grund zur Beschwerde, wenn etwaige Zweige über den Gartenzaum ragen. 

Diese Fehler beim Baumschnitt vermeiden!

Auch Ziersträucher profitieren vom herbstlichen Formschnitt. Insbesondere stark wachsende Pflanzen solltest du regelmäßig schneiden, damit sie benachbarte Gewächse nicht behindern oder ihnen zu viel Licht rauben. Um Ziersträucher auszulichten, ist es wichtig, unten zwei bis drei holzige Triebe zu entfernen. Hierfür verwendest du bestenfalls eine Astschere. Im Zweifelsfall schneide lieber etwas mehr zurück als zu wenig. Als Schnittfaustregel gilt: Ein Drittel des Triebes kann abgeschnitten werden, bei Obstbäumen ist es sogar die Hälfte.

Störende Äste bei (jungen) Bäumen wiederum solltest du direkt am Stamm absägen. Nur so kann die Pflanze die Wunde schnell und sauber verschließen. Pilze haben dann keine Chance, einzudringen und Fäulungsprozesse in Gang zu setzen, die den Baum schwächen würden. Übrigens solltest du auch abgebrochene Äste zeitnah sauber nachschneiden!

Welches Werkzeug sich für den Gehölzschnitt eignet

Geeignete Werkzeuge bei kleinen Bäumen sind Handsägen wie die Japansäge. Sie ist besonders scharf und hinterlässt damit sehr glatte Schnittflächen, was der schnellen Wundheilung zugutekommt. Im Gegensatz zum in Europa verbreiteten Fuchsschwanz arbeitet die Japansäge nur auf Zug. Scharfe Sägezähne und dünne Sägeblätter sorgen für eine außergewöhnlich hohe Schnittleistung bei gleichzeitig geringem Kraftaufwand.

Wer etwas dickere Hölzer schneiden muss, greift besser auf die Bügelsäge zurück. Sie ist zwar nicht ganz so leicht in der Handhabung. Dafür überzeugt sie mit Schnelligkeit und Effizienz. Etwas tiefer in die Tasche greifen, musst du für eine Kettensäge. Sie eignet sich vor allem für gröbere Holzarbeiten. Insbesondere die Modelle mit Benzinmotor sind weit verbreitet, um ganze Bäume zu fällen. Allerdings sind sie sehr laut und schwer. Sie kommen vor allem bei Forstarbeiten zum Einsatz.

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