Wann macht es Sinn, ein Haus abzureißen?
Wenn man ein älteres Haus kauft, ist man nicht selten hin- und hergerissen, ob man es abreißen und ganz von vorne beginnen soll – oder ob man versucht, das Haus zu renovieren. Möglicherweise bietet sich auch ein Kompromiss an: Einige Teile des ursprünglichen Hauses bleiben bestehen, werden jedoch ergänzt durch neue Anbauten.
Sanieren oder Neubau: Wann muss ein Haus abgerissen werden?
Um die richtige Entscheidung zu treffen, sind die folgenden Aspekte zu berücksichtigen. Wenn dir die nachstehenden Beispiele bekannt vorkommen, solltest du dich eher für einen kompletten Neubau als für eine Renovierung entscheiden.
Ein marodes Fundament oder andere Mängel, die nicht repariert werden können
Dieser Aspekt sollte einer der wichtigsten bei deiner Entscheidungsfindung sein. Ist das Fundament des Hauses frei von Rissen oder Verformungen? Sind vor allem die tragenden Wände stabil und auch die Decken immer noch solide und belastbar?
Wenn du diese Frage nicht mit einem eindeutigen Ja beantworten kannst, solltest du dich für einen Abriss des Hauses und den anschließenden Neubau entscheiden. Fast ebenso schwerwiegend sind weitreichende Schäden durch Feuchtigkeit oder Schimmelpilzbefall.
Das Haus muss jedoch nur dann abgerissen werden, wenn es umfangreiche Schäden aufweist. Stellst du hingegen nur in einem einzigen Raum Probleme fest, ist es natürlich kostengünstiger, das Haus zu renovieren. -Vorausgesetzt dir gefällt der Altbau!
Auf jeden Fall solltest du dir fachkundigen Rat von einem unabhängigen Gutachter einholen oder die Schäden am Haus wie Fassadenrisse, die auf Baumängel hinweisen, von einem Bauunternehmen beurteilen lassen.
Die Renovierungsarbeiten sind so umfassend, dass sie mehr kosten als ein Neubau
Wenn sich das bestehende Haus in einem schlechten baulichen Zustand befindet, ist es wahrscheinlich wesentlich günstiger und einfacher, es komplett abzureißen und neu zu bauen, als zu versuchen, es zu renovieren.
In manchen Fällen kann die Behebung größerer struktureller Schäden, die Beschaffung der richtigen Materialien oder die Modernisierung eines alten Hauses im Hinblick auf Energieeffizienz und Gesamtqualität sehr teuer, kompliziert und arbeitsintensiv sein. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass es sich um ein langwieriges Unterfangen handelt. Dass im Laufe des Umbauprozesses neue Probleme auftauchen oder weitere Schäden entdeckt werden, ist nicht unwahrscheinlich. Auf diesen Fall solltest du vorbereitet sein – sowohl was dein finanzielles als auch was dein Zeit-Budget belangt.
Vielleicht trittst du auch ein Erbe an und möchtest deine Immobilie gewinnbringend verkaufen. Allerdings verringert das alte Haus den Wert des Grundstücks. In diesem Fall liegt die Entscheidung auf der Hand: Das Gebäude wird abgerissen, um das Grundstück in unbebautem Zustand zu verkaufen. Interessenten, die sich ein maßgeschneidertes Haus wünschen, werden die Gelegenheit beim Schopfe packen.
Weder gefällt dir das Haus, noch existiert eine emotionale Bindung
Die wenigsten Altbauten sind architektonische Meisterwerke oder sehen wenigsten charmant aus. Wenn dir das Haus optisch nicht zusagt – und du keine Idee hast, wie du es verbessern könntest -, solltest du es abreißen. Gleiches gilt für das Innere des Hauses: Eine veraltete Ausstattung mag sich (kostenintensiv) erneuern lassen. Bei beengten Platzverhältnissen sieht das schon anders aus, ganz zu schweigen vom Grundriss.
Vergewissere dich allerdings vorher, dass das Gebäude nicht unter Denkmalschutz steht! Ansonsten brauchst du lediglich dein Budget im Auge zu behalten, denn ein Abriss mit anschließendem Neubau geht ganz schön ins Geld:
Die Kosten für einen Hausabriss belaufen sich auf mindestens 150 € bis 200 € pro m². Je nach Größe und Lage des Hauses können sich die Gesamtkosten auf 20.000 € bis 30.000 € summieren.
Dr. Klein
In der Regel kümmern sich Abrissunternehmen wie Abbruch Berlin darum, den Altbau fachgerecht abzutragen. Prinzipiell kannst du das Haus oder Teile davon auch eigenständig abreißen, wenn du dir das zutraust. Erfahrung und entsprechendes Werkzeug sollten vorhanden sein. Zudem musst du gewisse Schutzmaßnahmen einhalten.
Was für die Sanierung spricht
Ist der Altbau gut erhalten, brauchst du ihn lediglich zu modernisieren. Wände einzureißen, um Räume zusammenzulegen („zu öffnen“), ist derzeit eines der angesagtesten Gestaltungsmittel im Innenausbau. Am gängigsten ist diese Praxis bei der Verbindung von Küche und Essbereich zur Wohnküche.
Auch neue Fenster tragen zur Modernisierung eines alten Hauses bei, nicht nur um mehr Tageslicht hereinzulassen, sondern vor allem im Hinblick auf die Energieeffizienz. Derlei Sanierungen haben außerdem den Vorteil, dass du dafür Förderprogramme der Regierung in Anspruch nehmen kannst. So werden beispielsweise Maßnahmen an der Gebäudehülle (Außenwände, Dachflächen usw.) oder neue Heizungsanlagen bezuschusst. Die finanzielle Unterstützung sorgt für sinkende Sanierungskosten und dafür, dass sich eine Haussanierung auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten eher lohnt.
LG Anne!!!