Warum Gärtnern gesund ist & glücklich macht

warum gärtnern glücklich macht
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Gartenarbeit = Balsam für die Seele?

Die Forschung zeigt immer wieder, dass sich Gartenarbeit positiv auf unsere psychische Gesundheit auswirkt. Tatsächlich kann uns das Gärtnern zufriedener stimmen. Ja, es gibt sogar einen therapeutischen Ansatz, der das Gärtnern sowie den Aufenthalt in der Natur gezielt nutzt, um das psychische Wohlbefinden zu steigern. Warum das Gärtnern Balsam für die Seele ist, erkläre ich im Folgenden:

1. Gärtnern hilft uns zu entspannen und loszulassen

Zeit in der Natur zu verbringen, ist wortwörtlich beRUHigend. Bis auf den Wind, der durch die Blätter streicht und das Gezwitscher der Vögel herrscht Stille. Im typischen Vorstadtgarten wird die Geräuschkulisse zwar oft ergänzt durch Rasenmäher, Kreissägen, spielende Kinder oder Musik aus Bluetooth-Lautsprechern, doch immerhin erwartet dich im Garten eine Zeit ohne Termindruck und sozialen Stress. Mentale Ruhe sozusagen.

Während du dich der Gartenarbeit hingibst, konzentrierst du dich gänzlich auf dein Tun, lebst also völlig im Hier und Jetzt. Negative Gedanken verflüchtigen sich nach und nach. Du lässt los. Der Blutdruck sinkt, das Herz wird entlastet.

Darüber hinaus ermöglicht die rhythmische Abfolge vieler mit dem Gärtnern verbundener Aufgaben – Unkraut jäten, schneiden, säen, graben -, dass die Gedanken mit unseren Bewegungen mitschwingen und fließen. Vielleicht kennst du das ja vom Spazierengehen?: Mit jedem Schritt versinkst du mehr in deiner Gedankenwelt. Oft hilft es mir schon, mal kurz eine Pause auf der Terrasse einzulegen und die Blumen dort zu gießen, um eine Schreibblockade zu lösen. Erst die Bewegung in der Natur bringt neue Ideen hervor. Du solltest also nicht nur deinem Rücken zuliebe hin und wieder Bildschirmpausen einlegen. Deinem Kopf tust du nämlich ebenfalls einen Gefallen.

2. Der Garten verschafft uns Bewegung im Sonnenlicht

Gartenarbeit ist jedem zugänglich, ohne dass zuvor Kurse besucht oder Bücher gewälzt werden müssen. Rosen schneiden, Unkraut jäten oder Dünger ausbringen sind weder mit schwerer körperlicher Arbeit verbunden noch handelt es sich um eine geistige Herausforderung.
Doch nach ein paar Stunden im Garten merke ich immer wieder, dass das Gärtnern anstrengender ist als man meinen könnte. Die Summe der vielen kleinen Bewegungen sorgte sogar das ein oder andere Mal für Muskelkater am nächsten Morgen.

Und dass Bewegung gut tut, ist hinlänglich bekannt. Wenn wir Sport treiben, steigt der Serotonin- und Dopaminspiegel (Hormone, die uns ein gutes Gefühl geben) und der Cortisolspiegel (ein Hormon, das mit Stress in Verbindung gebracht wird) sinkt. Das Gärtnern kann uns dabei helfen, überschüssige Energie abzubauen, so dass wir besser schlafen und uns anschließend innerlich erneuert fühlen. Ein weiterer Grund, weshalb das Gärtnern glücklich macht.

Insbesondere für Menschen, die im Alltag viel sitzen, kann die Gartenarbeit somit ein guter Ausgleich sein. Überdies befindest du dich draußen an der frischen Luft, was deinen Körper veranlasst, Vitamin D zu bilden. Dies ist nur möglich, wenn du in direkten Kontakt mit der UVB-Strahlung aus dem Sonnenlicht kommst. Vitamin D sorgt für starke Knochen, da es am Knochenstoffwechsel beteiligt ist. Wer einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel aufweist, hat zudem ein erhöhtes Risiko, depressiv zu werden. Es liegt daher nahe, dass ausreichend Vitamin D dafür sorgt, einer Depression vorzubeugen. Das Gärtnern als eine Form der Therapie zu nutzen, ist die logische Schlussfolgerung.

3. Die Pflege von Pflanzen gibt uns ein Gefühl für Verantwortung

Wie oben bereits erwähnt, ist es ein Leichtes, sich um Stauden, Gräser und Sträucher zu kümmern. Natürlich darf man das Gießen nicht vergessen, und die Blüte fällt reicher aus, wenn man hin und wieder düngt, doch im Grunde gibt es kaum mehr zu tun. Die Herausforderung besteht darin, am Ball zu bleiben und sich immer wieder den Pflanzen zu widmen. Ein Garten ist ein Stück kultivierte Natur. Überlässt du ihn sich selbst, gehen einige Pflanzen ein, andere hingegen wuchern schnell alles zu, so dass deine vorherige Arbeit bald zunichte gemacht wird.

gärtnern als therapie
Bild von wiol5

Darüber hinaus bist du oft mit Unwägbarkeiten konfrontiert, die nicht in deiner Hand liegen: Ein Dürresommer trocknet die Erde derart aus, dass auch Wässern kaum Abhilfe schafft, der Wind knickt Stauden um und entwurzelt schlimmstenfalls Bäume, Blattläuse lassen die jungen Büsche verkümmern. -Ganz zu schweigen von all den Rückschlägen, die dich beim Anbau von Obst und Gemüse einholen können…

Wenn sich die Pflanzen im Jahresverlauf trotzdem gut entwickeln, sorgt das für umso mehr Freude. Bäume online kaufen kann jeder. Wie schön jedoch, wenn der neue Baum endlich Wurzeln schlägt und weitere Zweige bildet – statt einzugehen! Selbstverständlich schaust du dann auch einmal mehr nach, ob es ihm gut geht und sammelst vielleicht sogar den ein oder anderen Schädling von seinen Blättern ab. Und das zahlt sich aus: Gesunde Bäume sind hervorragende Schattenspender. Eine dichtbelaubte Baumkrone macht den Sonnenschirm somit überflüssig. Zudem profitiert das menschliche Immunsystem von den Duftstoffen, die insbesondere Nadelbäume ausschütten. -Ganz zu schweigen vom Sauerstoff, den ein Baum produziert!

Die Pflege von Pflanzen ist ein guter Weg, um zu lernen, sich um andere Lebewesen zu kümmern und sie zu respektieren. Gleichzeitig erfährst du Selbstwirksamkeit, wenn der Garten – so wie du ihn erschaffen hast – endlich in voller Blüte steht. Ja, vielleicht erntest du sogar deine eigenen Früchte, die nicht nur gut schmecken, sondern auch noch für gesundes Essen sorgen! Die Vorzüge des Gärtnerns sind so vielseitig.

LG Anne!!!

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