Was kostet ein Waschgang wirklich?
-Ein Blick auf die laufenden Kosten und Sparpotenziale von Waschmaschinen
Waschmaschinen gehören zum Alltag und erleichtern uns die Hausarbeit, doch nur wenige Menschen machen sich Gedanken über die tatsächlichen Kosten einer Wäscheladung. Diese setzen sich aus den Ausgaben für Energie, Wasser und Waschmittel zusammen und können je nach Waschmaschine und Waschprogramm stark variieren. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Kostenfaktoren und wie sich diese optimieren lassen, um den Geldbeutel und die Umwelt zu schonen.
Die Kostenfaktoren einer Waschladung
Eine Waschladung verursacht laufende Kosten in drei wesentlichen Bereichen: Stromverbrauch, Wasserverbrauch und Waschmittel. Die genaue Höhe dieser Kosten hängt von Faktoren wie der Energieeffizienz und der Wasserverbrauchsklasse der Waschmaschine, der gewählten Waschtemperatur und der Art des Waschmittels ab. Im Folgenden wird dies genauer erklärt:
1. Energieverbrauch und -kosten
Der Energieverbrauch einer Waschmaschine ist stark abhängig von ihrer Effizienzklasse und dem gewählten Waschprogramm. Durchschnittlich verbraucht eine Waschladung bei einer modernen Maschine etwa 0,5 bis 1,2 kWh. Das Eco-Programm bei 30 °C spart dabei am meisten Energie im Vergleich zu 60- oder 90-Grad-Programmen.
In Deutschland lag der Strompreis Anfang 2024 im Durchschnitt bei etwa 40 Cent pro kWh. Daraus ergeben sich folgende Beispielkosten pro Waschladung:
- Eco-Programm bei 30 °C (ca. 0,5 kWh): 0,20 €
- Standardprogramm bei 40 °C (ca. 0,8 kWh): 0,32 €
- Hochtemperaturprogramm bei 60 °C (ca. 1,2 kWh): 0,48 €
2. Wasserverbrauch und -kosten
Auch der Wasserverbrauch variiert je nach Waschmaschinenmodell und Programmwahl. Neuere, sparsame Maschinen verbrauchen durchschnittlich etwa 40 bis 50 Liter pro Waschgang. Ältere Modelle können bis zu 100 Liter pro Waschladung benötigen.
Der Wasserpreis in Deutschland beträgt derzeit im Schnitt etwa 2 Euro pro Kubikmeter (1000 Liter), wobei auch Abwassergebühren hinzukommen, die rund 2,50 Euro pro Kubikmeter ausmachen. Für eine Wäscheladung bei 50 Litern entstehen somit etwa 0,23 € Wasser- und Abwasserkosten.
3. Kosten für Waschmittel
Die Kosten für das Waschmittel variieren je nach Produkt und Dosierung. Viele Menschen dosieren zu hoch, was zu einer unnötigen Kostensteigerung führt und die Umwelt belastet. Durchschnittlich fallen pro Waschladung Kosten von etwa 10 bis 30 Cent für Waschmittel an, abhängig von der Marke und Dosierung.
Gesamtkosten pro Waschladung
Zusammengenommen ergeben sich folgende Beispielkosten für eine Wäscheladung:
- Eco-Programm bei 30 °C: ca. 0,53 € (Energie: 0,20 € + Wasser: 0,23 € + Waschmittel: 0,10 €)
- Standardprogramm bei 40 °C: ca. 0,75 € (Energie: 0,32 € + Wasser: 0,23 € + Waschmittel: 0,20 €)
- Hochtemperaturprogramm bei 60 °C: ca. 0,98 € (Energie: 0,48 € + Wasser: 0,23 € + Waschmittel: 0,27 €)
Modellvergleich: Welche Waschmaschine spart am meisten?
Moderne Waschmaschinen unterscheiden sich erheblich in ihren Verbrauchswerten. Die Investition in ein energieeffizientes Modell (z.B. A+++-Klasse) zahlt sich langfristig aus. Im Folgenden ein Vergleich:
- Standardmodell (Klasse A+): ca. 1,0 kWh und 50 Liter Wasser pro Waschladung
- Sparmodell (Klasse A+++): ca. 0,5 kWh und 40 Liter Wasser pro Waschladung
- Spezialmodell mit Eco-Programm: ca. 0,4 kWh und 35 Liter Wasser pro Waschladung
Beispielrechnung für die jährlichen Kosten bei 200 Waschladungen:
- Standardmodell: 1,0 kWh × 200 × 0,40 € + 50 l × 200 × 0,0023 € ≈ 120 €
- Sparmodell: 0,5 kWh × 200 × 0,40 € + 40 l × 200 × 0,0023 € ≈ 60 €
- Spezialmodell: 0,4 kWh × 200 × 0,40 € + 35 l × 200 × 0,0023 € ≈ 48 €
Das zeigt, dass moderne und energieeffiziente Modelle jährlich bis zu 50 % der Kosten eines Standardmodells einsparen können.
Tipps zur Senkung der Waschkosten
Für diejenigen, die ihre Waschkosten weiter reduzieren möchten, bieten sich folgende Tipps an:
- Niedrigere Waschtemperatur verwenden: Ein Waschgang bei 30 °C ist meist ausreichend und reduziert den Energieverbrauch erheblich.
- Eco-Programme nutzen: Diese Programme laufen zwar länger, verbrauchen aber insgesamt weniger Energie und Wasser.
- Waschmaschine voll beladen: Die Maschine sollte möglichst ausgelastet sein, um effizient zu arbeiten.
- Überdosierung von Waschmittel vermeiden: Zu viel Waschmittel erhöht die Kosten und kann die Maschine belasten. Halten Sie sich an die Herstellerangaben.
- Lufttrocknen statt Trockner verwenden: Das spart nicht nur Energie, sondern schont auch die Wäsche.
Fazit: Kleine Optimierungen, große Wirkung
Eine Waschladung kostet im Schnitt zwischen 50 Cent und 1 Euro – abhängig von Modell und Waschprogramm. Dabei sind die Unterschiede zwischen älteren und energieeffizienten Modellen sowie zwischen verschiedenen Programmen erheblich. Durch die Wahl des passenden Programms und sparsames Verhalten lassen sich die Kosten pro Waschladung und damit auch die jährlichen Ausgaben spürbar senken. So bleibt nicht nur mehr im Portemonnaie, sondern auch die Umwelt wird geschont.
Übrigens: Bei modernen Waschmaschinen kann man mit einer Lebensdauer von etwa 10 bis 15 Jahren rechnen, wobei hochwertige Modelle und eine pflegliche Nutzung diese Zeit verlängern können. Maschinen, die oft überladen werden, verschleißen schneller, weil die mechanischen Teile (z. B. Trommellager) stärker belastet werden. Außerdem sollten hohe Temperaturen nur verwendet werden, wenn unbedingt nötig, da sie die Maschinenkomponenten stärker beanspruchen.