Wie du Kinder auf langen Reisen bei Laune hältst – ohne digitales Spielzeug
Wie oft saß ich schon im Auto oder Flugzeug und dachte mir: “Urlaub schön und gut – wenn nur die lange Anreise nicht wäre!” Denn ich bin hibbeliger als so manches Kind. Dank digitaler Endgeräte lassen sich die Kleinen mittlerweile über Stunden ruhigstellen und scheinen damit sehr zufrieden. Überhaupt kein Gemeckere à “Wann sind wir endlich da?” von der Rückbank zu vernehmen, kommt mir jedoch komisch vor. Gesund kann das doch auf die Dauer nicht sein?
Die besten Möglichkeiten, um Kinder auf langen Reisen zu unterhalten
Wie also hält man die Kids – ohne digitales Spielzeug – bei Laune auf langen Autofahrten?
Die Antwort ist ganz einfach: Du brauchst lediglich ein paar gute, alte Spiele bzw. Spielideen. -Keine digitalen, wohlgemerkt!
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich Streit, Langeweile und Frust auf dem Rücksitz am besten vermeiden lassen, wenn man:
- eine Vielzahl von Spieloptionen bereithält: Stelle eine Liste mit Spielen zusammen, damit du dir nicht erst den Kopf zerbrechen musst, wenn der Streit schon begonnen hat. Handliche Brettspiele (die extra für Reisen angeboten werden) sowie Kartenspiele solltest du schon im Handschuhfach haben, damit du sie bei Bedarf schnell hervorzaubern kannst!
- für jedes Spiel nur eine kurze Spielzeit einplant: 30 Minuten für jedes dieser Spiele sollten reichen, denn insbesondere kleine Kinder werden schnell unkonzentriert und müde. Auf diese Weise gibt es genug Abwechslung, und Langeweile hat keine Chance!
Spiele für Unterwegs
Klassiker wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“ sind einfach und können für jede Altersgruppe angepasst werden, indem Farben oder Formen anstelle der ersten Buchstaben verwendet werden. Autos zählen ist ein weiteres einfaches und kostenloses Spiel, das sich auch hervorragend zur Förderung des Zahlenverständnisses eignet – wählt jeweils eine Farbe, eine Marke oder ein Modell aus und zählt zusammen, wie viele ihr erkennen könnt.
Bingo im Straßenverkehr erfordert ein wenig Vorbereitung, aber ein paar Karten mit Dingen, die man sehen könnte – zum Beispiel einen Bagger, eine Ampel oder eine besondere Sehenswürdigkeit – können helfen, die kleinen Passagiere abzulenken und ihr Interesse an der Umgebung zu wecken, anstatt auf einen Bildschirm zu starren.
Sind deine Kinder schon etwas älter – und damit sprachbegabter – könnt ihr zusammen eine unendliche Geschichte erfinden. Einer von euch gibt den ersten Satz einer Geschichte vor, die anderen setzen sie abwechselnd fort.
Was hilft sonst noch?
Manchmal möchte man seinen Kindern einfach etwas Greifbares in die Hand geben, damit sie ihre motorischen Fähigkeiten trainieren – und es für alle etwas ruhiger wird im Auto.
Kleinkinder verwenden zum Beispiel gern Zaubertafeln, die sie vollkritzeln und ihre Kunstwerke bei Bedarf wieder löschen können. Ähnlich funktionieren Aqua Doodles. Magnetische Puzzles bieten sich im Auto ebenfalls an. Darüber hinaus gibt es sogenannte Fädelspiele, die zumindest Zeitweise das Interesse der Kleinsten wecken.
Interaktives Lenkrad
Es gibt eine Vielzahl von Spielzeuglenkrädern, die an die Kindersitze oder an der Rückenlehne der Vordersitze befestigt werden können. Mit Lenkbewegungen, Lichtern, Geräuschen und Knöpfen, die man drücken kann, können die kleinen Fahrer auf dem Rücksitz während der Fahrt die Erwachsenen vorne imitieren. Das dürfte jedem kleinen Fahrgast einen Riesenspaß machen, erfordert von den Eltern allerdings ein gewisses Toleranzlevel…
Kinder in die Reiseplanung einbeziehen
Bevor du dich mit deiner Familie auf den Weg machst, kannst du deine Kinder bei der Planung der Route, einschließlich der Zwischenstopps und Sehenswürdigkeiten, mit einbeziehen und sie dann ermutigen, unterwegs nach wichtigen Wegpunkten Ausschau zu halten. Am attraktivsten sind wohl Fast-Food-Restaurants, aber vielleicht gibt es ja auch eindrucksvolle Berggipfel zu bewundern oder hübsche Ortschaften, durch die man mit Kinderwagen flanieren kann.
Du könntest ihnen sogar – ganz oldschool – eine Straßenkarte in die Hand drücken, damit sie eure Route nachvollziehen können. So bekommen deine Kinder auch ein besseres Gefühl dafür, wo sich euer Ziel befindet und wann ihr es ungefähr erreicht. Die Frage „Wie weit ist es noch?” erübrigt sich damit ebenfalls.
LG Anne!!!