Nachhaltiger Wohntrend: Warum immer mehr Menschen auf Carports setzen

Wer mit dem Gedanken spielt, sein Eigenheim zu modernisieren oder neu zu bauen, wird früher oder später über eine Alternative zur klassischen Garage stolpern: den Carport. Was früher als Übergangslösung oder preisgünstiger Ersatz galt, erlebt heute eine bemerkenswerte Aufwertung – architektonisch, ökologisch und gesellschaftlich. Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich bewusst für einen Carport, oft aus Gründen der Nachhaltigkeit und Gestaltungsfreiheit.

Vom Zweckbau zum Designobjekt

Carports haben sich von Holzunterständen der Marke Eigenbau zu echten Gestaltungselementen moderner Architektur entwickelt. In vielen Neubaugebieten sind sie inzwischen ein häufiger Anblick: schlanke Stahlträger, transparente Überdachungen oder in das Gesamtkonzept des Hauses integrierte Konstruktionen prägen das Straßenbild. Anders als massive Garagen wirken Carports oft leichter, offener und freundlicher. Sie lassen sich individuell anpassen – nicht nur optisch, sondern auch funktional.

Die Architektin Sandra Klein aus Düsseldorf beobachtet den Trend schon seit Jahren: „Carports werden heute bewusst in die Planung integriert. Bauherren schätzen die Flexibilität und die Möglichkeiten zur Kombination mit weiteren Elementen – etwa Fahrradstellplätzen, Abstellräumen oder begrünten Dächern.“

Nachhaltigkeit als Entscheidungskriterium

Ein wesentlicher Grund für die wachsende Beliebtheit liegt im ökologischen Bewusstsein vieler Bauherren. Im Gegensatz zu geschlossenen Garagen benötigen Carports weniger Material, verursachen geringere CO₂-Emissionen bei der Herstellung und lassen sich einfacher mit nachhaltigen Komponenten kombinieren. Besonders beliebt sind begrünte Dächer, die zur Verbesserung des Mikroklimas beitragen und Regenwasser zurückhalten.

Zunehmend werden Carports auch mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Diese bieten eine ideale Fläche für Solarmodule, insbesondere wenn die Dachneigung entsprechend geplant ist. Für viele Hausbesitzer ergibt sich so ein doppelter Nutzen: Der Carport schützt das Auto und liefert gleichzeitig sauberen Strom – nicht selten direkt für ein Elektrofahrzeug.

Flexibilität und Förderung

Ein weiterer Pluspunkt: Carports in Düsseldorf sind in vielen Fällen genehmigungsfreier oder einfacher zu realisieren als massive Garagen – vorausgesetzt, die kommunalen Vorgaben werden eingehalten. In Deutschland gelten je nach Gemeinde unterschiedliche Regelungen, aber grundsätzlich sind offene Stellplätze in Wohngebieten eher genehmigungsfähig.

Zudem können Bauherren von Förderprogrammen profitieren. Zwar ist der Carport selbst selten förderfähig, doch Komponenten wie Photovoltaik-Anlagen oder begrünte Dächer sind es durchaus. Wer geschickt plant, kann so seine Investitionen teilweise refinanzieren.

Ein Beispiel ist das Förderprogramm „Klimafreundliches Wohnen“ der Stadt Düsseldorf, das Zuschüsse für Gründächer und Solartechnik bereitstellt. Carports mit entsprechender Ausstattung fallen hier mitunter in den Förderbereich – ein Anreiz, der die Entscheidung für ein offenes Stellplatzkonzept zusätzlich attraktiv macht.

Veränderungen im Wohnumfeld und die Rolle des Carports

carport statt garage
Foto von Joshua Leong

Der zunehmende Einsatz von Carports lässt sich auch mit städtebaulichen Entwicklungen erklären. In vielen neuen Wohngebieten setzen Planer auf offene, funktionale Strukturen. Carports fügen sich hier oft besser in das architektonische Gesamtkonzept ein als geschlossene Garagenblöcke, die mitunter als visuelle Barriere wirken.

In puncto Sicherheit gibt es jedoch keine eindeutigen Vorteile gegenüber Garagen: Während die offene Bauweise potenzielle Täter möglicherweise abschrecken kann, fehlt zugleich der physische Schutz, den ein abschließbarer Raum bietet. Die Entscheidung zwischen Carport und Garage sollte daher stets individuell und unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten getroffen werden.


Fazit: Der Carport als Statement

Carports sind längst mehr als ein Notbehelf für knappe Budgets. In Düsseldorf und vielen anderen Städten stehen sie für ein neues Wohnverständnis: offen, nachhaltig, funktional – und gestalterisch anspruchsvoll. Wer heute baut oder saniert, denkt oft über den praktischen Nutzen hinaus. Der Carport ist dabei nicht nur Mittel zum Zweck, sondern auch ein Statement für bewussten, zukunftsorientierten Wohnbau.

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