Warum sollte man die Gebäudeversicherung um Elementarschäden erweitern?

haus gegen extreme wetterereignisse absichern
Foto von Claudio Schwarz

In den letzten Jahren traten extreme Wetterereignisse wie Stürme, Überschwemmungen und Hitzewellen hierzulande gehäuft auf. Dies gefährdete nicht nur Menschenleben, sondern wirkte sich auch negativ auf Immobilien und Infrastruktur aus. Angesichts dieser Herausforderungen ist die Absicherung von Wohnhäusern gegen Sachschäden zu einem zentralen Thema geworden. Insbesondere Elementarschäden stellen eine potenzielle Gefahr für Gebäude dar und werfen die Frage auf, ob eine herkömmliche Gebäudeversicherung ausreichend ist oder ob ein zusätzlicher Schutz gebraucht wird.

Was sind Elementarschäden?

Elementarschäden beziehen sich auf Schäden an Gebäuden und Grundstücken, die durch Naturereignisse verursacht werden. Dazu gehören Stürme, Überschwemmungen, Erdbeben, Hagel, Schneedruck und weitere Ereignisse, die nicht durch menschliches Verschulden entstehen. Diese Schäden können erhebliche finanzielle Auswirkungen haben und die Bewohnbarkeit von Häusern beeinträchtigen.

Deckt die Gebäudeversicherung Elementarschäden ab?

Eine gewöhnliche Gebäudeversicherung deckt in der Regel Schäden ab, die durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel verursacht werden. Sie schützt also vor den Folgen von Bränden, Rohrbrüchen und Sturmschäden wie beschädigten Dächern oder Fenstern. Allerdings sind Elementarschäden wie Überschwemmungen oder Erdbeben in den Standardversicherungen oft nicht enthalten. Dies bedeutet, dass viele Hausbesitzer bei solchen Naturkatastrophen auf den Kosten sitzen bleiben können, wenn sie keine zusätzliche Absicherung haben.

Wie kann man sein Haus gegen extreme Wetterereignisse absichern?

  1. Elementarschadenversicherung: Um sich gegen Elementarschäden abzusichern, benötigen Hausbesitzer eine spezielle Elementarschadenversicherung. Diese Police kann Überschwemmungen, Starkregen, Erdbeben und weitere Naturgefahren abdecken, je nach den Bedingungen des Vertrags und der geografischen Lage des Hauses. Allerdings darf eine Versicherung den Antrag auf eine Absicherung gegen Elementarschäden auch ablehnen, wenn ihr das Risiko zu hoch erscheint. Um dies zu beurteilen, wird die Gefährdungsklasse nach Lage des Wohnortes zu Rate gezogen.
  2. Präventive Maßnahmen: Neben der Versicherung können präventive Maßnahmen das Risiko von Schäden reduzieren. Dazu gehören der Bau von Hochwasserschutzwällen, die Installation von Rückstauventilen, die regelmäßige Wartung von Dächern und Abflusssystemen sowie die Verstärkung von Gebäuden gegen Sturmschäden.
  3. Risikobewertung: Hausbesitzer sollten auch eine gründliche Risikobewertung ihres Wohngebiets durchführen, um potenzielle Gefahren zu erkennen und entsprechend zu handeln. Dies kann die Konsultation von Experten wie Bauingenieuren oder Versicherungsberatern umfassen.

Was tun, wenn die Gebäudeversicherung trotz Schadens nicht zahlt?

Trotz einer bestehenden Gebäudeversicherung kann es vorkommen, dass die Versicherung im Schadensfall nicht zahlt. Dies kann verschiedene Gründe haben, darunter unklare Vertragsbedingungen, fehlende Dokumentation oder Streitigkeiten über die Schadensursache. In solchen Fällen haben Versicherungsnehmer mehrere Handlungsoptionen:

  1. Überprüfung des Versicherungsvertrags: Zunächst sollten Versicherungsnehmer ihren Vertrag genau überprüfen, um festzustellen, ob der Schaden tatsächlich abgedeckt sein sollte. Manchmal gibt es Missverständnisse oder Interpretationsprobleme bezüglich der Versicherungsbedingungen.
  2. Kommunikation mit der Versicherung: Versicherungsnehmer sollten den Schaden umgehend bei ihrer Versicherung melden und alle erforderlichen Unterlagen vorlegen. Eine offene und transparente Kommunikation kann dazu beitragen, Missverständnisse zu klären und den Zahlungsprozess zu beschleunigen.
  3. Einschalten eines Anwalts: Wenn die Versicherung weiterhin die Zahlung verweigert und der Versicherungsnehmer der Meinung ist, dass dies unrechtmäßig ist, führt kein Weg daran vorbei, einen Rechtsanwalt in Aschaffenburg einzuschalten, der das Versicherungsrecht abdeckt. Ein solcher Rechtsbeistand kann den Fall prüfen, rechtliche Schritte einleiten und die Interessen des Versicherungsnehmers vor Gericht vertreten.
  4. Beschwerde bei Aufsichtsbehörden: In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, sich an die zuständige Versicherungsaufsichtsbehörde zu wenden und eine Beschwerde einzureichen. Diese Behörden können den Fall untersuchen und bei Bedarf eingreifen, um eine faire Lösung zu erreichen.

Fazit: Risiken abschätzen und danach den entsprechenden Versicherungsschutz wählen

Die zunehmenden extremen Wetterereignisse zeigen uns deutlich die Auswirkungen des Klimawandels. Stürme, Überschwemmungen und Hitzeperioden werden häufiger und intensiver. Um unsere Häuser zu schützen, brauchen wir nicht nur eine gute Versicherung, sondern müssen auch Vorsorge leisten. Das bedeutet, dass wir uns bewusst sein müssen, wie wichtig es ist, die Umwelt zu schützen und Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen, damit wir in Zukunft besser gerüstet sind.

Bis es soweit ist, sollten sich Versicherungsnehmer bewusst sein, dass eine gewöhnliche Gebäudeversicherung nicht automatisch alle Risiken abdeckt und dass sie im Schadensfall proaktiv handeln müssen, um ihre Ansprüche geltend zu machen.

Das könnte dich auch interessieren …