Risikolebensversicherung: Für wen kommt sie (nicht) in Frage?

Risikolebensversicherung sinnvoll
Foto von Rebe Pascual

Die Risikolebensversicherung ist ein Begriff, mit dem Immobilienkäufer häufig konfrontiert sind, denn sie kann auch als Kreditsicherheit genutzt werden. Dabei ist die Risikolebensversicherung ist eine Form der Lebensversicherung, die im Todesfall des Versicherten eine festgelegte Summe an die Hinterbliebenen auszahlt. Sie dient dazu, die finanzielle Absicherung der Familie oder anderer Personen zu gewährleisten, die vom Einkommen des Versicherten abhängig sind. 

Doch wie funktioniert eine Risikolebensversicherung genau? Können Vorerkrankungen oder riskante Hobbys die Chance auf einen Abschluss einer solchen Versicherung beeinflussen? Und für wen macht die Risikolebensversicherung überhaupt Sinn? In diesem Artikel werden wir Licht ins Dunkel bringen und die Grundlagen dieser Versicherungsform beleuchten. 

Was ist eine Risikolebensversicherung?

Eine Risikolebensversicherung ist eine Form der Lebensversicherung, die darauf abzielt, finanziellen Schutz für die Hinterbliebenen zu bieten, wenn der Versicherungsnehmer unerwartet verstirbt. Anders als bei anderen Arten von Lebensversicherungen, wie Kapitallebensversicherungen oder Rentenversicherungen, hat die Risikolebensversicherung keine Spar- oder Anlagekomponente. Ihr Hauptzweck besteht darin, im Todesfall eine vorab festgelegte Geldsumme (die Todesfallleistung) an die Begünstigten auszuzahlen. 

Für wen kommt eine Risikolebensversicherung in Frage?

Die Notwendigkeit einer Risikolebensversicherung hängt von den individuellen Umständen ab. Grundsätzlich kann sie für jeden sinnvoll sein, der finanziell von der versicherten Person abhängig ist. Dies umfasst oft Familien mit Kindern, Ehepartner, die gemeinsame finanzielle Verpflichtungen haben, oder Geschäftspartner. Die Versicherungssumme sollte so gewählt werden, dass sie ausreicht, um die finanziellen Verpflichtungen der Hinterbliebenen zu decken, einschließlich Hypotheken, Schulden und Unterhaltskosten. 

Minimieren Vorerkrankungen die Chance auf eine Risikolebensversicherung?

Vorerkrankungen können die Versicherungsfähigkeit negativ beeinflussen, insbesondere wenn sie schwerwiegend sind. Ist dem Versicherer das ermittelte Risiko zu hoch, kann es zu einer Ablehnung des Antrags kommen, schreibt der Versicherungsmakler Schnittker. Und weiter heißt es auf seinem Blog: „Der Versicherer vermerkt die Ablehnung ggf. in der Sonderwagniskartei, was für den Antragssteller negative Auswirkungen auf den Abschluss bei einem anderen Versicherer haben kann, da dieser die Sonderwagniskartei einsehen kann.“

Richtlinien der Versicherungen und individuelle Faktoren

Jede Versicherungsgesellschaft hat unterschiedliche Richtlinien und Kriterien für die Annahme von Anträgen auf Risikolebensversicherung. Darüber hinaus spielen individuelle Faktoren wie Alter, Geschlecht und Gesundheitsgeschichte eine Rolle. Es ist ratsam, mehrere Angebote von verschiedenen Versicherern einzuholen und mit einem Fachmann zu sprechen, um die besten Optionen für deine individuelle Situation zu ermitteln. So kann bspw. ein unabhängiger Versicherungsmakler eine anonymisierten Risikovoranfrage an verschiedene Versicherer stellen. Damit kann weiterhin der Vermerk in einer Sonderwagniskartei umgangen werden.

Unterschied zwischen Risikolebensversicherung und Lebensversicherung

Es ist wichtig, den Unterschied zwischen einer Risikolebensversicherung und einer herkömmlichen Lebensversicherung zu verstehen. Während die Risikolebensversicherung ausschließlich im Todesfall eine Leistung erbringt, kombinieren herkömmliche Lebensversicherungen den Todesfallschutz oft mit einer Spar- oder Anlagekomponente. Diese Lebensversicherungen können auch Kapitallebensversicherungen, Rentenversicherungen oder Endowment-Policen sein. Die Risikolebensversicherung bietet daher im Vergleich zu anderen Lebensversicherungen in der Regel eine kostengünstigere Möglichkeit, einen reinen Todesfallschutz bereitzustellen. 

Die Kostenfaktoren einer Risikolebensversicherung

Die Kosten einer Risikolebensversicherung hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter:

  • Versicherungssumme: Je höher die gewünschte Versicherungssumme, desto teurer wird die Police in der Regel.
  • Laufzeit der Police: Die Dauer der Versicherungspolice beeinflusst die Kosten. Kürzere Laufzeiten sind günstiger als längere.
  • Alter und Gesundheitszustand: Jüngere, gesündere Versicherungsnehmer zahlen in der Regel niedrigere Prämien.
  • Raucher/Nichtraucher-Status: Raucher zahlen oft höhere Prämien aufgrund des erhöhten Gesundheitsrisikos.
  • Hobbys und Risikoverhalten: Gefährliche Hobbys oder Berufe, die ein erhöhtes Risiko mit sich bringen, können zu höheren Kosten führen.

Beispielkosten für eine Risikolebensversicherung

Die Kosten können stark variieren, aber hier sind einige Beispiele, um dir eine Vorstellung zu geben:

  • Ein gesunder 30-jähriger Nichtraucher könnte eine Risikolebensversicherung mit einer Versicherungssumme von 250.000 Euro und einer Laufzeit von 20 Jahren für etwa 10 bis 20 Euro pro Monat abschließen.
  • Ein 45-jähriger Raucher mit gesundheitlichen Problemen, der eine Versicherungssumme von 500.000 Euro für 10 Jahre wünscht, könnte Preise von 50 bis 100 Euro pro Monat erwarten.

Angebote vergleichen

Es ist wichtig zu betonen, dass die Kosten von Versicherungsgesellschaft zu Versicherungsgesellschaft variieren. Daher ist es ratsam, mehrere Angebote einzuholen und diese sorgfältig zu vergleichen. Die Auswahl des richtigen Anbieters und der richtigen Police hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und natürlich auch den finanziellen Möglichkeiten ab.


Fazit

Eine Risikolebensversicherung ist eine wichtige Form der Absicherung, die finanziellen Schutz für die Hinterbliebenen bietet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lebensversicherungen konzentriert sie sich ausschließlich auf den Todesfallschutz. Es ist ratsam, die Versicherungssumme entsprechend den individuellen finanziellen Verpflichtungen festzulegen, um einen angemessenen Schutz zu gewährleisten.

Vorerkrankungen wie Übergewicht und Bluthochdruck können die Chancen auf den Abschluss einer Risikolebensversicherung beeinflussen. Die Schwere und Kontrolle der Erkrankungen spielen eine entscheidende Rolle. Eine gesunde Lebensweise und die aktive Behandlung von Vorerkrankungen können jedoch dabei helfen, die Versicherungsfähigkeit zu verbessern und die besten Konditionen zu erhalten.

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