Wenn Kleinkinder mobil werden

Das Leben mit einem Kind ist eine sehr spannende und auch aufregende Zeit. Ist das Baby noch sehr klein, geht es vor allem darum, die Bedürfnisse richtig zu erkennen und zu befriedigen. Die Mobilität eines Babys ist anfangs doch noch recht eingeschränkt. Aber die Entwicklung schreitet schnell voran. Irgendwann kommt der Tag, an dem die Babys nicht einfach nur liegen und ein wenig herumzappeln. Plötzlich können sie sich auch umdrehen oder sich sogar schon robbend und ziehenderweise ein Stückchen fortbewegen.

Laufen lernen: Wann ist es soweit?

Im ersten Lebensjahr lernen die Kinder ungemein viel. Manche werden früher oder später auf allen Vieren krabbeln, andere wiederum überspringen das Krabbeln, ziehen sich an Möbelstücken in den Stand und versuchen es direkt mit dem Laufen.

Man kann sagen, dass der aufrechte Gang mit zu den größten Leistungen eines Kleinkindes gehört. Häufig beginnen die Knirpse damit gegen Ende des ersten Lebensjahres. Es heißt, dass mit ca. 15 Monaten 90 Prozent aller Kinder laufen können. Die restlichen 10 Prozent haben ihr eigenes Tempo. Wenn körperlich mit dem Kind alles in Ordnung ist, besteht auch kein Grund zur Aufregung. Manche Dinge brauchen eben ihre Zeit.

Mit dem Laufen eröffnen sich natürlich ganz neue Möglichkeiten. Eltern können zu diesem Zeitpunkt kaum Einfluss nehmen. Man kann sein Kind jedoch dabei unterstützen, diese motorischen Fähigkeiten zu entwickeln.

Optimale Bedingungen schaffen

Damit sich ein Kind von Anfang an möglichst sicher und frei im Wohnbereich bewegen kann, sollte dieser kindersicher gemacht werden. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass sich das Kleinkind überall festhält, um nicht hinzufallen, wenn es seine ersten Laufversuche startet.

Auch wird es sich nach Möglichkeit, an allen erdenklichen Möbelstücken hochziehen wollen. Jetzt sollten auf alle Fälle keine wackeligen Möbel, Tischdecken und Teppichläufer vorhanden sein. Diese könnten wegrutschen, im schlimmsten Fall sogar umkippen. Am besten ist es, wenn diese Gegenstände für eine gewisse Zeit einfach wegräumt werden.

Auf Hausschuhe kann ein Kleinkind getrost verzichten. Falls die Böden zu glatt oder auch zu kalt zum Barfußlaufen sein sollten, sind sogenannte Stoppersocken eine bessere Alternative. Schließlich fällt es dem Kind leichter, sein Gleichgewicht zu halten, wenn seine Füße so viel Kontakt wie möglich zum Boden haben.

Trotzdem gehört das Hinfallen auch dazu. Wenn es nicht zu ernsthaften Verletzungen kommt, sollte man nicht zu viel oder übertriebenes Mitleid haben. Lieber das Kind ermutigen, es gleich noch einmal zu versuchen. Dabei sollte mit Lob aber keinesfalls gespart werden. Vor allem dann, wenn wieder etwas Neues gelernt wurde.

Was kommt nach dem Laufen?

Das Laufrad hat das Dreirad in Sachen Popularität abgelöst

Manchen Kindern reicht das Laufen schon bald nicht mehr. Sich auf einem Fahrzeug mit eigener Kraft fortzubewegen, ist ein begehrtes Ziel. Dabei ist es anfänglich besonders schwer, gleichzeitig Pedale zu bedienen, zu lenken und auch noch das Gleichgewicht zu halten. Eine schöne Sache für Kinder ab ca. 2 Jahren ist da ein Kinderlaufrad.

Hier müssen keine Pedale getreten werden. Die Kinder sitzen auf dem Rad und haben den Lenker in der Hand. Aber sie müssen sich immer wieder selbst mit den Füßen abstoßen bzw. laufen, um voranzukommen. Das fördert die Motorik, die Beweglichkeit, die Koordination und auch das Gleichgewicht des Kindes. Solche Räder findet man in vielen unterschiedlichen Ausführungen. Sie bereiten das Kind zudem aufs spätere Radfahren optimal vor.

Lauflernhilfe – ja oder nein?

Sehr beliebt waren früher Lauflernhilfen, auch „Gehfrei“ genannt. Zum Glück kommen diese aber heute langsam aus der Mode. Denn es ist festgestellt worden, dass man mit diesen Lauflernhilfen den Kindern eher schadet, als ihnen zu helfen. Sie wirken zwar auf den ersten Blick ausgesprochen praktisch, bei näherem Hinsehen offenbaren sie jedoch eklatante Nachteile:

Tatsächlich sollen sie die Entwicklung der Muskulatur hemmen. Das liegt daran, dass die Kinder ihr Körpergewicht nicht selber tragen müssen, sondern in einer Sitzschale sitzen. Außerdem hilft es auch nicht dem Gleichgewichtssinn. Hinzu kommt, dass Kinder, die sich viel im Gehfrei aufhalten, kein Gefühl für Hindernisse bekommen. Lauflernhilfen besitzen meist eine tischähnliche Umrandung, die vor einem direkten Kontakt und Zusammenstößen schützt. Die Unfallgefahr ist dennoch verhältnismäßig hoch. Lauflernhilfen sollen sogar zu den gefährlichsten Ausstattungsgegenständen gehören, die es für Kleinkinder gibt.

Wenn man bedenkt, dass die Kleinen eine verhältnismäßig hohe Geschwindigkeit (kann ca. 10 km/h sein) erreichen können und es dabei auch schnell zu Stürzen und somit zu Verletzungen kommt, die meistens den Kopf betreffen, wundert es einen nicht, dass sie als gefährlich gelten. Besonders heikel wird es bei Türschwellen und Treppen. Also besser die Finger von solchen Lauflernhilfen lassen.

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