Sicherheit bei Kleinkindern: 6 Tipps, wie sich Stürze vermeiden lassen

kindersicheres Zuhause
Bild von Steve Buissinne

Kinder sind äußerst neugierige Wesen: Sie lieben es, ihre Umgebung ausgiebig zu erkunden. Die potenziellen Risiken, die ihnen auf ihren Entdeckungstouren begegnen, können die Kleinen aber noch nicht einschätzen. Zu den größten Gefahren und häufigsten Unfallursachen bei Kleinkindern zählen dabei Stürze. Die folgenden 6 Tipps zeigen, wie Eltern ihren Nachwuchs bestmöglich vor Sturzunfällen schützen können.

1. Beim Wickeln vorsichtig sein

Oftmals wissen junge Eltern gar nicht, wie schnell sich ihr Baby entwickelt. Praktisch über Nacht zeigt ihr Kleines neue Fähigkeiten. Während es sich gestern vielleicht noch nicht selbst drehen konnte, ist diese Bewegung für das Kind heute schon fast vollkommen normal.

Insbesondere auf dem Wickeltisch kann dieser kindliche Entwicklungsschritt in einer bösen Überraschung enden. Eltern können z. B. vom klingelnden Telefon oder von zankenden Geschwisterkindern abgelenkt sein. In dieser Zeit kann sich das Baby so drehen, dass es plötzlich und unerwartet kopfüber vom Wickeltisch auf den Boden stürzt.

Beim Wickeln ist es deshalb äußerst wichtig, das Baby niemals unbeaufsichtigt zu lassen. Zudem empfiehlt es sich, immer eine schützende Hand auf dem Kleinen zu haben, um auf gefährliche Drehbewegungen sofort reagieren zu können. Klingelt es doch einmal an der Tür, ist es wesentlich besser, das Wickeln kurz zu unterbrechen. Mit dem Kind auf dem Arm kann man den Besuch genauso in Empfang nehmen.

2. Fenster und Balkon absichern

Sind Kinder erst einmal richtig mobil – beim Krabbeln oder bei ihren ersten Schritten – wollen sie ihr Zuhause und die Welt erkunden. Dabei sind sie überraschend schnell unterwegs. Genauso schnell kann etwas passieren. Um Unfälle zu vermeiden, sollte man das Eigenheim möglichst kindersicher gestalten.

Auf Fenster und Balkone ist besonderes Augenmerk zu legen. Je älter Kinder werden, desto interessanter ist alles, was außerhalb ihres Zuhauses passiert. Fenster und Balkone üben dabei eine besonders starke Anziehungskraft auf die Kleinen aus. Sie lieben es, Fenster zu öffnen und an der Balkonbrüstung emporzuklettern. Gibt es keine notwendige Absicherung in diesen Bereichen, sind Stürze vorprogrammiert.

Es lohnt sich, Fenstersperren anzubringen. So kann das Fenster nicht mehr vollständig, sondern nur mehr einen Spaltbreit geöffnet werden. Darüber hinaus verhindern Fenstersperren das plötzliche Zufallen des Fensters und eingeklemmte Kinderfinger. Auf Balkonen sollten keine Querlatten angebracht sein, an denen die Sprösslinge hochklettern könnten.

3. Kinder mit dem richtigen Schuhwerk ausstatten

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Kinder sollten in jedem Fall die Möglichkeit haben, sorgenfrei zu laufen, zu klettern, zu spielen und zu toben. Dafür ist insbesondere das richtige Schuhwerk wichtig. Kinderfüße sind ausgesprochen weich und deshalb leicht formbar. Sind die Schuhe zu klein oder zu eng, können die kleinen Füße stark geschädigt werden.

Weil das kindliche Nervensystem noch nicht vollständig entwickelt ist, bemerken Kinder selbst nicht, ob ihre Schuhe zu klein sind. Umso wichtiger ist es, als Eltern die Schuhgröße der Kleinen regelmäßig zu überprüfen.

Worauf sollte man beim Schuhauf achten? -Neben der passenden Größe sollte sich das Schuhwerk durch eine rutschfeste Sohle auszeichnen. Beim Spielen und Entdecken empfehlen sich rutschfeste Laufschuhe. Kleinkinder werden somit auf verschiedensten Untergründen bestmöglich vor dem Stürzen geschützt.

4. Einen passenden Kinderhochstuhl kaufen

Kinder wollen ab einem gewissen Alter am Familienleben teilnehmen. Kinderhochstühle sind eine praktische Hilfe, wenn das Kleinkind mit seinen Eltern am Tisch isst. Dieses Möbelstück birgt jedoch zwei große Risiken:

  • Zum einen kann das Kind plötzlich aufstehen und aus dem Stuhl herausfallen.
  • Zum anderen kann das Kind mitsamt dem Stuhl umkippen.

Beim Kauf eines idealen Kinderhochstuhls ist vor allem darauf zu achten, dass er stabil und kippsicher ist. Ein hochwertiger Kinderhochstuhl kippt schließlich nicht einfach so um. Es empfiehlt sich, das Kind nie unbeaufsichtigt im Kinderhochstuhl sitzen zu lassen. Zusätzlich sollten die Kleinen nie länger als absolut notwendig sitzen bleiben – ansonsten werden sie nur sehr unruhig und das Sturzrisiko steigt.

5. Treppen kindersicher machen

Treppen sind sehr faszinierend für Kleinkinder – sie werden nicht müde, die einzelnen Stufen mehrere Male hintereinander hinauf- und hinabzuklettern. Auf der Treppe verlieren die Kleinen aber gern mal das Gleichgewicht und stürzen dabei meist mit dem Kopf nach vorne.

Damit der Nachwuchs nicht unbeaufsichtigt und ungewollt die Stufen hinauf- oder hinuntersteigen kann, sollte man Treppenschutzgitter montieren. Diese Gitter sind dabei so konzipiert, dass die Sprösslinge sie nicht selbst öffnen können. Um die Sturzgefahr weiter einzuschränken, lohnt es sich, mit den Kindern das Treppensteigen gezielt zu üben.

6. Die kindliche Bewegung fördern

Je fortgeschrittener die motorische Entwicklung des Kindes ist, desto seltener wird es stürzen. Als Eltern sollte man daher die Bewegungsfähigkeit des Nachwuchses regelmäßig gezielt fördern. Ob Bewegungsspiele, Turnübungen oder ein Ausflug auf den Spielplatz: Verschiedenste Bewegungserfahrungen reduzieren die Sturzgefahr.

Durch Bewegung lernen Kinder, ihr Gleichgewicht bewusst zu halten, ihre Kraft und Ausdauer zu trainieren und auf mögliche Risiken richtig zu reagieren. Zudem macht Bewegung den meisten Kindern unheimlich viel Spaß.


Stürze gehören zur Kindheit – die eine oder andere Schramme lässt sich dabei leicht verkraften. Vor größeren Stürzen sollten die Kleinen aber von ihren Eltern gezielt geschützt werden: Ein kindgerechtes Zuhause, das passende Schuhwerk und ausreichende Bewegung dämmen die Sturzgefahr bei Kleinkindern ein.

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