Wie gesund ist Kaffee wirklich?
Jüngste Forschungen haben gezeigt, dass Kaffee dazu beitragen kann, Krankheiten wie Schlaganfall und bestimmten Krebsarten vorzubeugen sowie das Risiko von Parkinson und Demenz zu senken. Konzentration und Gedächtnis hingegen können allein dadurch verbessert werden, dass wir täglich Koffein zu uns nehmen.
Die meisten von uns trinken Kaffee jedoch nicht aus gesundheitlichen Gründen, sondern einfach, um den Tag zu überstehen. Schon seit Jahrhunderten steht Kaffee dank seines natürlichen Koffeingehaltes als Wachmacher hoch im Kurs. Aber über seine Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit gibt es widersprüchliche Aussagen. Wie bei so vielen Lebensmitteln, die der Mensch zu sich nimmt, gilt eben auch für Kaffee: Die Dosis macht das Gift.
Wie viel Kaffee ist gesund?
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat 200 Miligramm (mg) Koffein pro Einzeldosis und 400 mg pro Tag bei gesunden Erwachsenen als unbedenklich eingeschätzt. Zum Vergleich: 150 ml Filterkaffee (was einer kleinen Tasse entspricht) enthalten circa 80 mg Koffein. Frisch gemahlener Kaffee aus Kaffeevollautomaten oder Kapsel- bzw. Pad-Maschinen wie Senseo enthalten naturgemäß etwas mehr Koffein.
Was den Geschmack betrifft gehen die Meinungen ja weit auseinander, wobei der Filterkaffee in letzter Zeit arg an Beliebtheit verloren hat. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht hat er allerdings immer noch die Nase vorn: Die Ursache liegt in der altbewährten Brühmethode. Inhaltsstoffe wie Cafestol und Kahweol, welche den Spiegel des schädlichen LDL-Cholesterins im Blut erhöhen, bleiben nämlich im Filterpapier hängen. Wenn das kein Grund ist, dem Filterkaffee wieder mehr Wertschätzung entgegenzubringen! Greifst du beim Kaffeepulver auf anerkannte Marken wie Mövenpick zurück, dürfte der Kaffee nicht nur muntermachen, sondern auch lecker schmecken.
Die bekanntesten Kaffeesorten heißen Arabica und Robusta. Sie unterscheiden sich unter anderem im Koffeingehalt. Der ist bei Arabica-Bohnen nur etwa halb so hoch wie beim Robusta-Kaffee!
Doch der Koffeingehalt hängt nicht nur von der Sorte der Bohnen und der Art der Zubereitung ab: Das Wasser nimmt umso mehr Koffein auf, je heißer es ist, je länger der Kaffee zieht und je feiner das Pulver gemahlen ist. Außerdem löst sich bei heißer Röstung ein Teil der Koffein-Moleküle auf. Da heißere Röstungen eine dunklere Färbung haben, ist dies auch ein Hinweis auf einen geringeren Koffeingehalt.
So wirkt Koffein aufs Gehirn
So normal der Konsum von Kaffee oder Tee auch geworden ist, das in den Getränken enthaltene Koffein zählt dennoch zu den psychoaktiven Drogen, denn es beeinflusst unsere kognitiven Fähigkeiten. Genau genommen stimuliert Koffein das Gehirn, indem es die Wirkung des Neurotransmitters Adenosin blockiert. Normalerweise steigt der Adenosinspiegel im Laufe des Tages an, was dazu führt, dass wir immer müder werden und uns schlafen legen wollen.
Trinken wir aber Kaffee, verfliegt die Müdigkeit – und die Konzentration steigt. Um diesen Effekt beizubehalten, sollte man bestenfalls nur unregelmäßig Kaffee trinken. Ansonsten gewöhnt sich der Körper ans Koffein – er reagiert einfach mit einer Erhöhung der Adenosinrezeptoren-Dichte…
Dank Kaffee den Stoffwechsel anregen
Aufgrund seiner Fähigkeit, das zentrale Nervensystem zu stimulieren, kann Koffein den Stoffwechsel um bis zu 11 % und die Fettverbrennung um bis zu 13 % steigern. -Kein Wunder also, dass es in vielen Ländern Brauch ist, einen Espresso nach dem Essen zu trinken!
Diesen Effekt kannst du dir auch beim Sport zu Nutze machen: Hier kann Koffein die Nutzung von Fett als Energiequelle erhöhen. Somit hält die in den Muskeln gespeicherte Glukose länger vor. Dadurch ermüden die Muskeln nicht so schnell.
Außerdem kann Koffein die Muskelkontraktionen verbessern. Schließlich kann es auch die wahrgenommene Anstrengung während des Trainings um bis zu 5,6 % verringern, wodurch sich das Training leichter anfühlt.
Weitere Vorteile von Koffein und Kaffee
Neben der Erkenntnis, dass Kaffee beim Abnehmen helfen kann, weil er den Appetit zügelt und den Stoffwechsel anregt, ermittelten Wissenschaftler weitere gesundheitliche Vorzüge:
- Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee und Tee können das Risiko von Herzkrankheiten und Typ-2-Diabetes verringern, allerdings fällt dieser Effekt individuell unterschiedlich stark aus.
- Kaffee verstärkt die schmerzlindernde Wirkung von Tabletten
- wirkt entzündungshemmend
- Kaffeetrinken kann eine gesunde Leber, Haut und einen gesunden Verdauungstrakt fördern. Außerdem kann er das Leben verlängern und zur Vorbeugung verschiedener Krankheiten beitragen.
- Koffein kann die Stimmung verbessern, die Wahrscheinlichkeit von Depressionen verringern, die Gehirnfunktion stimulieren und vor Alzheimer und Parkinson schützen.
Allerdings hält Kaffee – typabhängig – auch Nebenwirkungen bereit. So kann der Konsum von Koffein bei einigen Menschen Angstzustände, Unruhe und Schlafstörungen hervorrufen. Letztere treten häufig auf, wenn die dank Schlafmangels hervorgerufene Müdigkeit tagsüber mit einem erhöhten Kaffeekonsum bekämpft wird – was wiederum zu Unruhe und Schlafstörungen führen kann.
Fazit: Besser trinken als verzichten!
In einer Studie aus dem Jahr 2018 belegten Forscher, dass Kaffee sogar die Lebenserwartung steigern kann. Der Zusammenhang zwischen Kaffee und Lebenserwartung ist bei gemahlenem Kaffee stärker als bei Instantkaffee oder koffeinfreiem Kaffee. Doch immerhin sind diese gesünder sind als der generelle Verzicht auf Kaffee. Instantkaffee enthält lediglich geringere Mengen an bioaktiven Verbindungen, darunter Polyphenole, die für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt sind.
Schlechte Nachrichten gibt es hingegen für all jene, die ihren Kaffee gerne mit Milch trinken, denn diese hemmt die positiven Eigenschaften des beliebten Getränks leider. Pflanzliche Kaffeesahne, zum Beispiel aus Soja, Kokos oder Hafer, bietet sich als Alternative an – oder du trinkst den Kaffee einfach schwarz.
LG Anne!!!