Ein Lob dem Mittagsschlaf

Wie ein Nickerchen dem Leistungstief entgegenwirkt

vorteile powernapping
Foto von Gabby K von Pexels

Schlaf ist wie ein Vogel – wenn er sich auf die Hand setzt und ich danach greifen will, dann fliegt er weg.

Göran Hajak

Guter Schlaf ist wichtig, um gesund zu bleiben. Das ist nichts Neues. Doch nicht immer kommen wir in den Genuss, lange und gut zu schlafen. Die Folgen sind nicht nur Müdigkeit am folgenden Morgen, sondern auch Anspannung, Erschöpfung, mitunter sogar ein geschwächtes Immunsystem. Darüber hinaus verarbeitet das Gehirn im Schlaf Eindrücke, die es am Tag gewonnen hat. Neuronen werden miteinander vernetzt, Gelerntes verfestigt sich. Ist der Schlaf hingegen zu kurz oder nicht tief genug, bleiben Lerninhalte nur lückenhaft im Gedächtnis haften. Ein IQ Test für Kinder weist entsprechende Ergebnisse aus.

Power Napping versus Mittagsschlaf

Um trotzdem über den Tag zu kommen und dabei sogar konzentriert arbeiten zu können, wird von Schlafforschern empfohlen, am frühen Nachmittag eine Pause einzulegen. Das muss kein richtiger Mittagsschlaf sein – entscheidend ist dabei, sich tief zu entspannen. Genau das bezeichnet der Begriff Power Napping, der hierzulande seit einiger Zeit die Runde macht.

Doch nicht nur Menschen mit Schlafproblemen verspüren um die Mittagszeit herum ein Leistungstief. Denn tatsächlich entspricht es dem normalen Biorhythmus eines erwachsenen Menschen, zweimal am Tag zu schlafen: nachts und mittags. Um erholt aus der Mittagsruhe zu erwachen, sollte diese jedoch kurz gehalten werden. Nicht länger als eine halbe Stunde sollten Erwachsene ruhen, damit sie nicht in die Tiefschlafphase abgleiten. Erreicht man diese, schläft man sich nämlich müde – und braucht entsprechend länger, um wieder in die Gänge zu kommen. 

Fazit: Ein kurzer Powernap ist dem echten Mittagsschlaf vorzuziehen. Er hilft, Stress abzubauen und die Batterien wieder aufzuladen. Auf lange Sicht schützt dies den Körper vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und reduziert folglich auch das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Hierfür ist es allerdings notwendig, in sich hineinzuhören: Wann werde ich müde und brauche Entspannung? und den Signalen des Körpers auch nachzugeben, statt (zum Beispiel mittels Kaffee) gegen sie anzukämpfen.

Wie Meditieren beim Einschlafen helfen kann

Man muss den Schlaf kommen lassen, es ist ein Vorgang, der einen einholen muss – und das geht nur mit tiefer Entspannung.

Göran Hajak

Aber wie entspannt man sich richtig? Wie schafft man es, das Gedankenkarussell abzustellen, um in den Schlaf zu finden?

Auch hierbei kann das Power Napping behilflich sein, wenn man es denn als Entspannungsübung begreift. Nicht wenige bezeichnen es daher einfach als eine Art der Meditation. Beim Meditieren kon­zen­trieren wir uns nämlich auf unse­ren Atem und Körper. Das löst nicht nur geistige und körperliche Anspannung, sondern entzieht schlaf­rau­ben­den Gedan­ken die Grundlage, uns zu beun­ru­hi­gen.

Anfängern kann es helfen, sich mittels Musik oder Naturgeräuschen wie Regen zu entspannen. Zumeist führt jemand durch die Meditation: Schließe ganz langsam deine Augen… Entsprechende CD’s werden mehr und mehr von Streaming-Diensten, YouTube oder Apps abgelöst. Da du dein Handy immer dabei hast, kannst du die Entspannungsübung somit jederzeit und überall durchführen.

Wer regelmäßig meditiert, kann seine Gedan­ken, Gefühle und Emp­fin­dun­gen wahr­neh­men, ohne sich von ihnen ein­neh­men zu lassen. Sie ziehen vorüber. Auf diese Weise schaf­fst du Dis­tanz und kehrst immer wieder ins Hier und Jetzt zurück. Du lässt deine Gedan­ken nicht deinen Schlaf rauben.

Jetzt heißt es nur noch, sich ein wenig Zeit zu nehmen, die Augen zu schließen – und einzudösen.

LG Anne!!!

Das könnte dich auch interessieren …