Wie bereite ich meine Kinder auf den Umzug vor?
Für uns Erwachsene ist ein Umzug i.d.R. ein freudiges Ereignis, sind damit doch Vorstellungen und Erwartungen verknüpft wie: größerer Wohnraum, eine schönere Umgebung, möglicherweise auch eine niedrigere Miete und vielleicht sogar nettere Nachbarn.
Wie belastend ist ein Umzug für Kinder?
Kindern hingegen macht ein Umzug oft Angst. Freunde verlassen zu müssen, um in einer anderen Klasse neuanzufangen, ist kein Leichtes. Hinzu kommt, dass der Umzugstermin nicht immer in die Sommerferien fällt. Einige Kinder müssen folglich mitten im Schuljahr einen Wechsel vollziehen. Je älter die Kinder sind, desto tiefer haben sie ihre Wurzeln bereits geschlagen – und desto größere Sorgen machen sie sich angesichts eines Umzugs.
Vielleicht schaffst du es ja, deine Vorfreude aufs neue Heim mit Hilfe von Gesprächen auf dein Kind zu übertragen. Mit kleineren Kindern kannst du dir Bilderbücher oder Hörspiele zu Gemüte führen, die das Thema Umzug auf kindliche Art und Weise aufgreifen.
Motivieren kannst du dein Kind zusätzlich, indem ihr zusammen die Kartons packt, die der Umzugsunternehmer euch kurz vorm Start ins neue Leben gebracht hat. Falls deine Finanzen es zulassen, könntest du deinem Nachwuchs auch anbieten, sich neue Kinderzimmermöbel auszusuchen. Bei der Gestaltung der neuen Wohnung bzw. des neuen Hauses aktiv mitzuwirken, bereitet auch Kindern Freude, denn so erkennen sie, dass ihre Meinung durchaus zählt, auch wenn sie nicht jede Entscheidung beeinflussen können.
Weitere Ideen, wie du deine Kinder auf den Umzug vorbereiten kannst, sind im Folgenden zusammengefasst:
Was Eltern tun können, um den Neuanfang zu erleichtern
Umziehen mit Kind: Wie Eltern ihre Kinder auf den Umzug vorbereiten können, damit diese schneller Anschluss finden:
- Rechtzeitig kümmern: In unserer Region sind die Kitas leider ausgelastet. Wer im Ort einen Kita-Platz bekommen will, muss sich schnell anmelden (am besten persönlich – vielleicht auch mit dem Kind zusammen – einen Besuch abstatten, sich Zeit nehmen, um mit Leitung und Erziehern zu sprechen – einen positiven Eindruck hinterlassen). Anderfalls muss man auf weiter entfernte Kitas ausweichen. Spiel-Verabredungen werden somit schwieriger.
- Der neuen Schule einen Besuch abstatten: Viele Schulen bieten an, sie mit dem Kind zusammen zu besuchen und anzuschauen: nicht nur den Klassenraum, sondern auch den Hort- und Freizeitbereich. Außerdem kann man mit dem/der zukünftigen Lehrer*in sprechen und/oder mit der/dem Direktor*in.
- So viel Zeit muss sein: An seinem ersten Tag wird das Kind natürlich von seinen Eltern zur Schule gebracht und wieder abgeholt.
- kleine Zuckertüte zum Neustart: zeigt Wertschätzung und hat Symbolcharakter
- Ausflug am Wochenende: Damit die Kinder auf andere Gedanken kommen, kann ja der nächstgelegene Freizeitpark oder ein Spaßbad aufgesucht werden.
- Einweihungsparty: Auch sie sollte trotz Umzugsstress dazugehören: Freunde und Bekannte aus dem alten Wohnort einladen, vielleicht sogar schon Kontakt zu den neuen Nachbarn knüpfen, indem man sie einlädt.
- in Kontakt bleiben: Termine absprechen, wann das Kind mal wieder seine alten Freunde besuchen wird (und umgekehrt). Falls das Kind schon größer ist, Kontaktdaten wie Handy-Nummern und eMail-Adressen austauschen, evtl. auch Video-Chats über Messengerdienste anbieten.
- das neue Umfeld gemeinsam mit dem Kind erkunden: Wo befinden sich Spielplätze? Welcher Weg zur Schule ist am sichersten? Wohnen gleichaltrige Kinder in der Nähe? Wo kann das Kind sein Hobby ausüben?/Gibt es entsprechende Vereine oder Einrichtungen? -Schnuppertrainings vereinbaren!
Ein nachhaltiges Erlebnis
Trotz bester Absichten läuft nie alles perfekt! Mir selbst ist bei unserem Umzug vor ein paar Jahren ein folgenschwerer Fehler unterlaufen: Da wir Hals über Kopf umgezogen sind, konnten wir uns gar nicht richtig verabschieden. Es war eher so ein: Ach ja, wir ziehen nächste Woche um!.
Gerade unseren Sohn hat das damals ganz schön mitgenommen. Glücklicherweise wurde ihm der Neuanfang in seiner Klasse leicht gemacht, da die Kinder von sich aus auf ihn zugegangen sind und sehr herzlich waren. Obwohl er introvertiert ist, hat er in Windeseile wieder neue Freunde gefunden.
Trotzdem hat der Umzug bei unseren Kindern Spuren hinterlassen: Als wir sie (zum Spaß) fragten, ob sie noch einmal umziehen wollen, starrten sie uns entgeistert an: Auf gar keinen Fall!, antworteten sie unisono. Und das will etwas heißen, denn normalerweise sind die beiden Streithähne nie einer Meinung.
LG Anne!!!