Kinder & Medien 2: Dumm, aber verdammt lustig
Muss es denn immer pädagogisch wertvoll sein?
Über Jahre habe ich das Wohnzimmer verlassen, sobald meine Kinder den Fernseher anschalteten. Ihre Serien und anderen Fernsehformate interessierten mich einfach nicht. Schlimmer noch, sie gingen mir tierisch auf die Nerven.
Ausnahmen gab es nur selten. Bei Star Wars: The Clone Wars habe ich mich zum Beispiel gerne dazugesetzt. Die Animationsserie aus den USA hatte Stil – und eine in sich schlüssige Story. Nicht nur bei Kinderformaten sucht man die oft vergeblich…
Es existiert also: gutes Fernsehen mit Formaten, die unsere Kids bestimmt nicht verdummen lassen. Die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten haben ja sogar einen Bildungsauftrag. Doch dass Fernsehen bildet, wage ich trotzdem zu bezweifeln – und setze stattdessen auf pure Unterhaltung. Nach den echten Unterhaltungs-Perlen muss man allerdings ein Weilchen suchen. Ich bin kürzlich wieder fündig geworden…
Dumm, aber lustig: meine Serienempfehlungen
Dank meiner Kinder habe ich drei neue Serien kennen gelernt, die anderweitig niemals in meinen persönlichen Kosmos vorgedrungen wären. Sie haben mich echt vom Hocker gerissen, weil ich sie so unglaublich verrückt fand!
An dieser Stelle eine kurze Selbstbeschreibung: Ich bin ERWACHSEN, Mitte 30 und längst nicht mehr am Puls der Zeit. In meinen Augen waren bereits die Simpsons, mit denen ich aufgewachsen bin, revolutionär. Und zum Totlachen komisch.
Mein Sohn lacht über ganz andere Sachen, zum Beispiel Adventure Time, Die Brot Piloten oder – mein persönlicher Favorit: – Sanjay and Craig. Gäbe es das „Prädikat besonders sinnlos“ wären es diese Serien, die es sofort verliehen bekämen.
Und trotzdem: Ich liebe diesen pädagogisch wertlosen Mist! Er bringt mich nämlich zum Lachen und – ja – auch zum Nachdenken. Ich grübele nämlich stets aufs Neue, wie es erwachsenen Menschen möglich ist, solche Drehbücher zu verfassen… Das schreibe ich jetzt übrigens gänzlich frei von Ironie oder gar Sarkasmus!
Wenn ich Spongebob noch hinzuzähle, sind das aber auch die einzigen vier Serien, die ich momentan zu schätzen weiß – und die ich auch meinen Kindern gönne. Dummerweise steht meine Tochter nur auf Serien mit Einhörnern, Barbies, Feen und neuerdings Meerjungfrauen. Die wiederum finde ich unerträglich.
Fernsehen dient der Unterhaltung. Mehr nicht.
Dass Fernsehen Kinder bilden kann oder gar muss, davon bin ich abgekommen. In meinen Augen dient das Medium ausschließlich der Unterhaltung. Wenn ich mich vor die Glotze setze, habe ich ja auch nicht im Sinn, irgendwas zu lernen. Auch der Deutschen liebste Sendung, die Tagesschau, empfinde ich nur noch als Horrorshow. In 15 Minuten wird mir das Leid der Welt vor Augen gehalten, und ich kann nichts tun. Was lerne ich daraus?
Beichtet eure Fernsehsünden!
Da die oben genannten Serien leider nicht im Fernsehen laufen oder nur dann, wenn ich keine Zeit habe, bin ich ohnehin dazu übergegangen, aufs klassische Fernsehen zu verzichten – und setze statt dessen auf Video on Demand. Doch dazu mehr in meinem morgigen Post…
Jetzt bin ich auf eure Meinungen gespannt: Kann Fernsehen bilden und setzt ihr deshalb auf pädagogisch wertvolle Formate (für Kinder)? Oder haltet ihr – genau wie ich – wenig vom medialen Bildungsauftrag?
Was sagt ihr zu äußerst verrückten Kinderprogrammen, die eigentlich kaum noch einen Bezug zur Realität haben? Welche Kinderserien könnt ihr empfehlen? (Ob pädagogisch wertvoll oder -los, spielt keine Rolle!) :)
Ich freue mich auf euer Feedback!
LG Anne!!!