Herbst ist Pflanzzeit – selbst für Stauden und Kräuter

Foto von Jennifer Murray

Was im Herbst zu tun ist, damit dein Garten gut durch den Winter kommt

Kaum zu glauben, dass der Winter vor der Tür steht! Schließlich sind die Temperaturen immer noch sommerlich. Lediglich die Lebkuchen im Supermarktregal erinnern daran, dass sich die schönste Jahreszeit in den letzten Zügen befindet. Der Herbst hat zwar auch seinen Reiz, doch die Tage werden kürzer und somit auch die Zeit begrenzter, die man draußen verbringen kann.

Nun heißt es, den Garten winterfest zu machen, damit er im nächsten Frühjahr wieder in voller Pracht erstrahlt – und den Wert deiner Immobilie weiterhin steigert

Herbstzeit ist Pflanzzeit: Welche Blumen, Stauden & Gehölze du vorm Winter noch pflanzen kannst

stauden und kräuter im herbst pflanzen

Für reichlich Blüten schon zu Beginn des Jahres sorgen Zwiebelblumen wie Tulpen und Narzissen. Diese können bis zum Einsetzen des Frostes in den Boden gesetzt werden (danach wird’s mit dem Graben schwierig…).

Auch Bäume und Sträucher werden bestenfalls im Herbst gepflanzt, da das Wurzelwachstum vor allem in Herbst und Winter vonstattengeht. Die Gehölze wachsen also schneller an als im Frühjahr. Außerdem regnet es im Herbst öfter, so dass du weniger gießen musst. Auch das erleichtert das Anwachsen.

Warum Stauden & Kräuter im Herbst pflanzen?

Was viele Hobbygärtner nicht wissen: Selbst Stauden und Kräuter können noch bis Ende Oktober gepflanzt werden, sofern sie mehrjährig und frosthart sind. Für sie gilt dasselbe wie für Gehölze. Ihre Wurzeln wachsen vor allem im Herbst gut an und bereiten die Pflanze somit bestens auf das kommende Frühjahr vor.

Insbesondere mit Thymian, Salbei, Kreta-Melisse und Blauer Bergminze habe ich dabei sehr gute Erfahrungen gemacht.

Einige Samen benötigen sogar Minusgrade, um im folgenden Frühjahr zu keimen – sogenannte Kaltkeimer. Diese Samen (zum Beispiel Malve, Akelei, Eicheln) kannst du theoretisch jetzt schon aussäen.

Frostempfindliche Pflanzen gehören jetzt nach Drinnen

Zu den Gartenarbeiten im Herbst gehört es auch, deine Pflanzen auf den Winter und damit einhergehende Minusgrade vorzubereiten. Dahlienwurzeln hingegen werden spätestens nach dem ersten Bodenfrost ausgegraben und im Wintergarten (oder einem anderen Raum, in dem Plusgrade herrschen) eingelagert. Gleiches gilt für alle frostempfindlichen, mehrjährigen Gewächse: Sie müssen drinnen überwintern. Dazu zählen auch Balkonpflanzen wie Pelargonien/Geranien, Fuchsien und mediterrane Gehölze (Oliven, Zitronen).

Wer keinen Wintergarten hat, kann diese Pflanzen zum Beispiel in der Garage oder im Schuppen überwintern lassen. Je kälter es dort ist, desto weniger Licht benötigen die Pflanzen. Allerdings sollte das Thermometer nie unter null Grad Celsius fallen, sonst sind die Pflänzchen hinüber.

Meine Geranien werde ich dieses Jahr ins Haus holen, wo sie unter der Treppe überwintern müssen. Das ist keineswegs ideal, weil es dort eigentlich zu warm ist, in unserem Schuppen jedoch ist es genauso kalt wie draußen. Insofern bleibt mir nichts anderes übrig, als ein paar Kokosmatten auszulegen und die schweren Keramiktöpfe daraufzustellen.

Wichtig ist, dass die Unterlage dabei deinen Fliesen oder Parkettboden vor Kratzern schützt. Außerdem sind solche Matten hervorragende Schmutzfänger. Fallen abgestorbene Blätter oder Blüten zu Boden, landen sie auf der rutschfesten Unterlage und können später ohne Weiteres ausgeschüttelt oder abgesaugt werden.

So entfernst du mühelos das Laub vom Rasen

Ein letztes Mal Rasenmähen solltest du, wenn alle Blätter von den Bäumen gefallen sind. Diese nehmen dem Rasen nämlich das Licht, müssen also entfernt werden. Allerdings ist es wesentlich einfacher, mit dem Rasenmäher über die Laub-bedeckte Rasenfläche zu gehen, als die Blätter zusammenzuharken. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das Laub somit gleich zerhäckselt und mit dem Rasenschnitt vermischt wird – eine ideale Grundlage zum Mulchen!

Auch winterharte Pflanzen benötigen ein wenig Zuwendung

Alle übrigen Gartenpflanzen kannst du mit jener Mulchschicht vorm Frost schützen, indem du diese auf der Erde rund um die Pflanzen verteilst. Natürlich kannst du die Pflanzen zusätzlich mit den Zweigen von Nadelbäumen bedecken oder in spezielle Gartenvliese hüllen. Auch Sackleinen und Schilfmatten kannst du um die kleinen Kronen wickeln. Zuwendung benötigen insbesondere Hortensien und Rosen, aber auch junge Bäume wie die Walnuss.

Gehölze am besten noch im Herbst schneiden

Vielen Bäumen und Sträuchern kannst du vorm Winter noch den richtigen Schnitt verpassen. Sind die Blätter nämlich ab, lässt sich viel besser erkennen, wo du die Gartenschere ansetzen musst. Je nach Gehölz gibt es jedoch die unterschiedlichsten Vorgaben, welche und wie viele Äste abgeschnitten werden sollten. Deshalb erkundige dich am besten vorher, welcher Baum welchen Schnitt verträgt!

Passen die vielen Äste und Zweige sowie das Herbstlaub nicht mehr in deine Biotonne, kannst du es auch in einer Ecke deines Gartens aufschichten und so kleinen Tieren wie Igeln einen Unterschlupf im Winter bieten.

Gartenmöbel einräumen

Egal aus welchem Material deine Gartenmöbel bestehen, dem herbstlichen Regenwetter und winterlichen Temperaturen halten sie auf Dauer nicht Stand. Soll heißen: die Lebenserwartung deiner Terrassenmöbel verlängert sich deutlich, wenn sie im Trockenen überwintern dürfen. Also ab in den Schuppen oder in die Garage damit. Falls nicht genügend Platz vorhanden ist, solltest du die Möbel zumindest abdecken.


Dies sind nur einige Punkte auf meiner Liste, wie der Garten auf den Winter vorzubereiten ist. Die Besonderheiten des Nutzgartens zum Beispiel bleiben hier gänzlich unerwähnt. Dabei können im Herbst sogar noch einige Gemüsesorten ausgesät werden – geerntet wird im Herbst ohnehin en masse. Noch habe ich allerdings keinen Nutzgarten – deshalb möchte ich mich gar nicht als Expertin aufspielen…

Ich hoffe, dass meine Tipps dennoch einen ersten Anreiz schaffen, mit der herbstlichen Gartenarbeit loszulegen.

LG Anne!!!

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