Den Umzug bloß nicht auf die leichte Schulter nehmen!
Natürlich freut man sich auf den Wohnortwechsel, vor allem wenn er verbunden ist mit einer größeren Wohnung, einer schöneren Umgebung – oder sogar der Umzug in ein Haus bevorsteht! Klar ein Umzug ist mit Vor- und Nachteilen verbunden>>. Nicht für jeden kommt ein Wohnortwechsel in Betracht. Bei mir jedoch überwiegt die Freude:
Ich träume von der Gartengestaltung! Selbst aufs Tapezieren der Küche und Streichen der Wände freue ich mich. Der Umzug selbst jedoch ist nicht Teil meiner Tagträume. Er gehört eben dazu, lästig, aber unvermeidbar.
Unsere Umzugserfahrungen zeigen: Nicht auf die leichte Schulter nehmen!
Da mein Mann und ich bereits mehrere Umzüge hinter uns haben, wissen wir in etwa, was auf uns zukommt. Uns beiden war sofort klar, dass wir diesmal auf die professionelle Arbeit einer Umzugsfirma zurückgreifen würden. Das haben wir bislang stets vermieden, um keine zusätzlichen Kosten zu haben. Außerdem waren wir jung und vital – und hatten ebenso viele junge, vitale Freunde, die als Umzugshelfer herhalten mussten. Mittlerweile haben wir hingegen Nachwuchs und ziehen mit zwei kleinen Kindern um.
Ein elende Plackerei war es zumeist trotzdem – und ich spreche nicht allein vom Tragen der teils wirklich unhandlichen und/oder schweren Möbel.
Ein Umzug verursacht viel Arbeit. Daran sollte man denken:
- Ein Transporter muss gemietet werden: Und wer will den schon freiwillig fahren? Kleinere Unfälle sind hier nicht nur bei uns vorgekommen. Auch gute Freunde erzählten von dem einen oder anderen Malheur. Schließlich ist der Laie das fahren großer Autos nicht gewohnt.
- Wenn große Möbel nicht mal in den Transporter passen, müssen sie auseinandergebaut werden. Das mag ja noch gehen. Aber wie setzt man sie anschließend wieder zusammen? -Meistens fehlen ja irgendwelche Teile oder man hat vergessen, die Schranktüren zu markieren. („War das jetzt die linke oder die rechte Tür? Hmmm.“) Auch blöd: Wenn beim Umzug das Werkzeug verschwindet… („In welcher Kiste war das noch mal?“)
- Kartons packen: Klingt simpel, gestaltet sich jedoch langwierig, insbesondere wenn man sich vorher nicht die Zeit des Aussortierens gegönnt hat. Schon in wenigen Jahren sammelt sich in diversen Schubladen und Ordnern so viel Papier, dass man eine ganze Tonne damit füllen könnte. Nicht nur das: Auch viele Bücher rührt man nach dem Lesen nie wieder an. In der Küche jedoch fällt wohl der meiste Umzugskisteninhalt an. Hier nämlich müssen Gläser, Tassen, Teller, Schüsseln,… sorgfältig in Papier eingeschlagen werden, bevor sie in den Kartons verstaut werden können.
Mit Sicherheit ist meine Aufzählung der lästigen Umzugstätigkeiten lange nicht vollständig. Um uns diese zu ersparen, haben wir uns diesmal für ein Umzugsunternehmen entschieden.
Was ein Umzugsunternehmen leisten sollte
Wie ich oben kurz erwähnte, wollen wir uns diesmal den Gefallen tun, und viele der aufgezählten Tätigkeiten den Profis überlassen. Es soll ja nun vorerst der letzte Umzug sein. Unser umfangreichster wird es dank zweier Kinder in jedem Fall. Wir sind alt geworden – und überdies faul, ich weiß…
So bin ich vorgegangen:
Auf einer Internetplattform habe ich angegeben, wann wir umzuziehen gedenken, wohin und über welches Inventar unsere Wohnung verfügt. Daraufhin haben sich mehrere Umzugsfirmen gemeldet. Mit drei Unternehmen habe ich eine kostenlose Wohnungsbesichtigung vereinbart. Erst danach folgte ein Kostenvoranschlag seitens der Umzugsfirmen.
Dabei wurde nicht nur unter die Lupe genommen, wie viele Möbel & Kisten transportiert werden müssen, sondern auch welche Serviceleistungen wir in Anspruch nehmen wollen:
- Einrichten einer Halteverbotszone
- Demontage und Wiederaufbau der sperrigen Möbel
- Bereitstellung von Kisten, darin inbegriffen auch Kartons mit Kleiderstangen und besonders feste Kartons für Bücher
- Abdecken der Möbel mit Folie
Selbst die eigenen Kartons kann man vom Umzugsunternehmen packen lassen! Auf diese Dienstleistung verzichten wir allerdings. Allzu dekadent möchten wir dann doch nicht vorgehen ;) Außerdem haben wir bis zum Umzug noch anderthalb Monate Zeit. Diese werde ich nutzen und immer mal wieder sortieren und packen.
Umzugsunternehmen finden: Woran erkennt man vertrauenswürdige Firmen?
Was die Seriosität der Umzugsfirmen anbelangt, so bin ich etwas naiv vorgegangen. Eigentlich soll man darauf achten, dass die Firma Mitglied in einer Innung ist, zum Beispiel der Fuhrgewerbe-Innung, oder Mitglied des Bundesverbandes Möbelspedition und Logistik. Dies sind Qualitätsmerkmale und zeichnen ein vertrauenswürdiges Unternehmen aus.
Bei den drei von mir zur Besichtigung eingeladenen Firmen hatten nur zwei Siegel solcher Innungen bzw. Verbände. Ist man sich unsicher, kann man ja noch mal nachfragen. Ansonsten lohnt auch der Blick in Bewertungsportale wie Yelp oder Qype, um sich die Erfahrungsberichte von Nutzern durchzulesen. Leider kann man sich bei Erfahrungsberichten im Internet allerdings nie zu 100% sicher sein, ob sie echt sind bzw. der Wahrheit entsprechen.
Ich habe mich zudem von der Unternehmensgröße leiten lassen (Anzahl der Mitarbeiter) und seit wie vielen Jahren die Firmen bereits am Markt sind. Auch das Gespräch mit dem Mitarbeiter, der sich meine Wohnung angeschaut hat, war für mich ein Indikator.
Was kostet unser Umzug?
Das ist wohl die spannendste Frage. Da ich keinerlei Vorerfahrungen hatte und auch nicht nach etwaigen Umzugskosten gegoogelt habe, habe ich mich einfach mal überraschen lassen:
Zwischen 1.300,- und 1.800,- Euro liegen die Kostenvoranschläge der drei Firmen. Es geht um einen Umzug einer vierköpfigen Familie von Berlin nach – außerhalb ;)
Nun zu den Fakten, die neben den oben beschriebenen beim Preis noch eine Rolle spielen:
- Umzug aus einer 4-Zimmer-Wohnung in ein EFH
- Möbel & Kartons werden aus 2 verschiedenen Wohnung geholt und in einen ca. 50 km entfernten Ort transportiert
- teilweise können die Möbel nicht demontiert werden und sind daher besonders sperrig
- Klaviertransport Kosten inbegriffen
- Wohnungen befinden sich im 3. OG
Für welches Umzugsunternehmen ich mich letztlich entscheide, weiß ich noch nicht. Ich tendiere nicht nur des preises wegen zum günstigsten Anbieter. Der Mitarbeiter erschien mir komischerweise am kompetentesten. Er hat sich die meiste Zeit gelassen, um mich zu beraten.