Alles eine Frage des Alters: Kinderzimmer einrichten


„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“ (15. Brief Schiller, 1794).

Je nach Alter haben Kinder ganz andere Interessen & Bedürfnisse: Problematisch bei der Einrichtung?

kinderzimmer einrichten

Wie aber sollen Eltern ein Kinderzimmer einrichten, damit ihr Nachwuchs sowohl spielen als auch zur Ruhe kommen kann? Schließlich ändert sich der Entwicklungsstand der Kinder fortwährend und damit einhergehend auch deren Interessen. Kinder wachsen sehr schnell und ein Säugling hat nicht die gleichen Bedürfnisse wie ein 5-Jähriger, der wiederum ganz andere Wünsche hat als ein junger Erwachsener.

Gleichzeitig kann es sich aber auch nicht jede Familie leisten, alle paar Jahre ein Zimmer komplett zu renovieren und neu zu gestalten, und nicht jede Mama oder jeder Papa hat Lust dazu. Mein grundlegender Tipp ist daher: Am besten eine weiße „Leinwand“, die man je nach Altersstufe anders einrichten und dekorieren kann.

Neutralität als Basis

Mit der weißen „Leinwand“ meine ich eine altersneutrale Grundeinrichtung für das Kinderzimmer. Streicht die Wände in einer neutralen, aber warmen Farbe wie Beige-oder Cremetöne. Diese Farben wirken immer gemütlich und erzeugen eine Atmosphäre, die Kindern in jedem Alter Geborgenheit schenken.

Die Wände könnt ihr dann je nach Alter und Geschmack anders dekorieren. Hierfür gibt es viele, tolle Wandtattoos, die sich einfach anbringen und auch wieder ablösen lassen. Später im Teenager-Alter können die Kids dann Poster ihrer Idole an den neutralen Wänden aufhängen.

Für die Einrichtung kann ich vor allem mitwachsende Möbel empfehlen, die sich dem Alter anpassen lassen. Es gibt zum einen Betten, die sich von der kürzeren Kindervariante mit Gittern in ein längeres Jugendbett ohne Gitter verwandeln lassen. Ihr braucht dann lediglich eine neue Matratze und gegebenenfalls einen Lattenrost. Zum anderen gibt es höhenverstellbare Schreibtische, deren Beine mitwachsen.

Die mitwachsenden Möbel ergänze ich dann mit jeweils altersgerechten, das ist auch mit einem geringeren Budget kein Problem. Ab dem Kindergartenalter freuen sich die Kleinen über Besuch von Freunden, daher ist eine kleine Sitzgruppe mit kindergerechten Stühlen (zum Beispiel solche wie hier zu finden) ideal. Wenn aus den Kleinen junge Erwachsene geworden sind, lässt sich die Miniatur-Sitzgruppe durch ein Sofa ersetzen.

Das Babyzimmer – funktional und kuschelig

Das Babyzimmer würde ich immer erst einmal auf das Nötigste beschränken. Es wird sich erfahrungsgemäß im Laufe der Zeit noch Einiges ansammeln, vor allem an Spielsachen.

Was man von Anfang an einplanen sollte, ist Freiraum zwischen den Möbeln. Der ist spätestens notwendig, wenn eure Kleinen das Krabbeln anfangen.

Viele Kindermöbel gibt es mit abgerundeten Kanten. Wenn dies bei euren nicht der Fall ist, benutzt auf jeden Fall einen Kantenschutz. Damit verhindert ihr Verletzungen, wenn eure Kinder mit dem Krabbeln und Laufen beginnen.

Das Kinderzimmer – viel Platz zum Spielen

Im Kindergarten- und Grundschulalter brauchen Kinder Platz, um sich selbst zu entfalten. Gebt ihnen viel Raum zum Spielen durch eine ausreichend freie Fläche in ihrem Zimmer. Zudem benötigen die Kids in diesem Alter auch klare Strukturen und Ordnung.

Die Spielsachen sollten deshalb jeden Abend in entsprechenden Kommoden oder Aufbewahrungskörben verstaut werden. Das Ritual des Aufräumens lässt Kinder zur Ruhe kommen und läutet das Zubettgehen ein. Außerdem verschwinden so alle Ablenkungen, welche oft Einschlaf- und Durchschlafprobleme verursachen.

Ab dem Grundschulalter solltet ihr auf jeden Fall einen Schreibtisch besorgen. Achtet hier unbedingt auf Ergonomie. Ich würde einen mit verstellbarem Pult empfehlen, denn dadurch lässt sich einem Rundrücken entgegen wirken. Bei den höhenverstellbaren Modellen könnt ihr außerdem die aufrechte Haltung beim Schreiben und Malen sicherstellen.

Das Jugendzimmer – Freiheit für kleine Persönlichkeiten

Teenager befinden sich bekanntlich in der wichtigen Selbstfindungsphase! Spätestens jetzt solltet ihr ihnen Mitspracherecht einräumen, wenn Veränderungen in ihrem Zimmer anstehen. Jugendliche wünschen sich nämlich vor allem Anerkennung und Akzeptanz, v.a. was ihre Ideen & Gedanken anbelangt. –Beides könnt ihr eurem Nachwuchs geben, indem sie selbst entscheiden dürfen, wie ihr Zimmer aussehen soll.

Der Platz, der früher fürs Spielen benötigt wurde, kann jetzt anders genutzt werden. Klare Strukturen helfen beim konzentrierten Lernen. Deshalb sind geschlossene Regale, die viel Stauraum bieten, eine gute Zusatzinvestition.

Ein größerer Schreibtisch lohnt sich auch, wenn noch genügend Platz vorhanden ist. Bücher und Hefte wachsen in den weiterführenden Schulen an Größe und Anzahl. Da ist eine größere Ablagefläche auf dem Tisch Gold wert, um nicht den Überblick zu verlieren.

Mit der richtigen Basis, ist es gar nicht so schwer, kostengünstig auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Kindern einzugehen. Was meint ihr? Welche Erfahrungen habt ihr beim Kinderzimmer einrichten gemacht?



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