Bien Zenker’s B.O.S Haus verspricht: Bauen ohne Stress
Die Bauunternehmen Heinz von Heiden und Town & Country konnten wir also von unserer Liste streichen (meine Erfahrungsberichte zu den genannten Bauunternehmen könnt ihr hier nachlesen>>).
Wieder stürzten wir uns auf die Erfahrungsberichte im Internet. Ich machte ein sehr informatives Blog ausfindig, auf dem ein Bauherr Empfehlungen für die ein oder andere Baufirma aussprach. Auch er hatte vorm Hausbau Kostenvoranschläge von diversen Baufirmen in und um Berlin eingeholt.
Bien Zenker BOS Haus, ein Fertighausanbieter mit ausgefeilter Architektur
Eines der positiv erwähnten Bauunternehmen war Bien Zenker, ein Unternehmen, das Fertighäuser produziert.
Die Architektur der Häuser, die wir uns auf der Webseite von Bien Zenker anschauten, wirkte auf uns sehr spannend und im o.g. Blog wurde Bien Zenker als preislich moderat eingestuft.
Was die Bauweise anbelangt – ob Fertig- oder Massivhaus – sind mein Mann und ich völlig frei von Vorurteilen. Beide Bauweisen haben ihre Vorzüge, aber auch Nachteile. Dass man einfach einen konkreten Termin, der nicht in allzu weiter Ferne liegt, nennen kann, wann man das Haus beziehen möchte und dann wird es in wenigen Tagen aufgebaut, gehört eindeutig zu den Vorzügen der kleinen Fertighäuser.
Überraschend nettes Gespräch im Musterhaus
Wir vereinbarten einen Info-Termin mit Bien Zenker und fuhren nach Zehlendorf zum Musterhaus. Es befindet sich direkt neben einem OBI-Baumarkt.
Begrüßt wurden wir von einer Dame, die alle vorherigen Verkäufer mit ihrer positiven Ausstrahlung in den Schatten stellte. Das Musterhaus selbst wirkte auf uns solide, wenngleich seine Architektur sehr viel konventioneller ausfiel als wir vom Surfen auf der Bien-Zenker-Webseite erwartet hatten.
Gleich zu Beginn des Gesprächs machten wir klar, dass unser Limit für Haus und Grundstück bei 200.000€ liegt. Der Betrag ist für uns wahnsinnig viel Geld, doch bislang ernteten wir bei Nennung dieser Summe stets nur ein Stirnrunzeln von den Hausverkäufern.
Auch Frau N. von Bien Zenker empfand 200.000€ als zu wenig für Grundstück und Haus zusammen, empfahl uns aber gleich ein Haus von B.O.S.
BOS Haus bietet Ausbauhäuser, die von Bien Zenker hergestellt werden
B.O.S steht für Bauen ohne Stress. Hier ist Bien Zenker eine Kooperation mit OBI eingegangen, um kostengünstige Ausbauhäuser anzubieten. Es gibt sie in zwei Varianten. Die uns offerierte Variante nannte sich „Solution“. Im Prospekt bewunderten wir ein modernes Einfamilienhaus mit einer spannenden Aufteilung der Zimmer. Wir verliebten uns sofort.
Dass es sich um ein Ausbauhaus handelte, bemängelten wir nicht, denn Frau N. versicherte uns immer wieder, dass wirklich nicht viel zu machen sei – das Übliche eben: Fliesen und Bodenbeläge verlegen, die Wände streichen, mehr nicht.
Das Bien-Zenker-Haus schien auch preislich genau in unser Budget zu passen. Gut 130.000€ wurden veranschlagt, darauf kam noch ein OBI-Gutschein für rund 10 000€. Dieser Gutschein war kein Muss, er wurde uns allerdings schmackhaft gemacht, um damit die noch fehlende Innenausstattung (Fliesen, Malerbedarf,…) zu finanzieren. Auch den Handwerkerservice von OBI-Mitarbeitern hätten wir damit bezahlen können.
Der OBI-Gutschein in Höhe von 10 000€ überzeugte uns vollends, als Frau N, darauf hinwies, dass man damit sogar noch die Terrasse, den Garten und vielleicht sogar eine Einbauküche bezahlen könnte, wenn man „nur sparsam kalkulierte“.
Zusammen mit der Bodenplatte, die im Preis bei Bien Zenker B.O.S. noch nicht inbegriffen war und anderen „kleinen“ Nebenkosten summierte sich unser Hausbau-Projekt dann doch auf weit über 150.000€. Da wir jedoch schon verliebt waren, stuften wir dies als unproblematisch ein.
Frau N. sandte uns anschließend eine Gesamtkostenaufstellung zu, die unsere für den Hausbau & Grundstück eingeplanten 200.000€ um 12.000€ überstieg. „Noch im Rahmen“, dachten wir uns und konnten es kaum erwarten den Vertrag zu unterschreiben.
Stets gaaanz genau durchlesen: die Bau- und Leistungsbeschreibung
Auf Anraten unserer Bank ließen wir uns noch die Bau- und Leistungsbeschreibung zumailen. Hierauf folgte nun das böse Erwachen:
Oh weh, was mussten wir dort lesen?: die Wände unverputzt, die Sanitäranlagen (Klos, Dusche, Badewanne etc.) selber kaufen und selbst anbringen(!!!), keine Fensterbänke, Treppe nur gegen Aufpreis! Allein diese Extras hätten den OBI-Gutschein aufgefressen. Von wegen Einbauküche!
Wir unterschreiben den Vertrag doch nicht
Doch nicht aus Kostengründen sagten wir daraufhin die Vertragsunterschreibung ab, sondern weil uns diese WIRKLICH ENORM WICHTIGEN Infos im Gespräch vorenthalten worden sind. Mit keiner einzigen Silbe wurde darauf hingewiesen.
Verwiesen wurde stets nur auf die Broschüre und selbst dort stand nicht schwarz auf weiß geschrieben, wie viel Eigenleistung denn konkret gefordert ist, um ein „Solution“ bezugsfertig zu haben.
Bauen ohne Stress? –Schon das Lesen der Bau- und Leistungsbeschreibung verursachte bei uns Herzrasen und Lidzucken.
Wir fühlten uns hinters Licht gefühlt. Und wenn es schon so anfing, wie würde es dann erst weitergehen? Insofern mussten wir uns schweren Herzens von Bien Zenker lossagen und fingen mit der Suche nach einer Baufirma wieder bei Null an.
Meine Buchempfehlung:
Das 1×1 des Hausbaus
„Der große Ratgeber für Neubau und Sanierung“
Für welches Haus entscheiden wir uns? Welche Dachform bietet welche Vor- und Nachteile, welches Heizsystem ist für uns das geeignetste? Bei welchen Bauabschnitten können wir selber Hand anlegen und wie vermeiden wir Fehler beim Bau? Diese und alle weiteren Fragen rund um das große Thema Hausbau…
Ähnlich:
- Unbekannter Favorit: Warum wir uns beim Hausbau (fast) für die Firma BRALE entschieden haben>>
- Die ersten Schritte in Richtung Eigenheim>>
- Weitere Bauträger im Test: Bauunternehmen für den Hausbau finden>>