Das Lernen lernen – So steigerst du schnell und effektiv die Motivation deines Kindes

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Foto von Adam Winger

7 Tipps & Tricks, die sich bewährt haben

Die meisten Kinder freuen sich auf ihren ersten Schultag. Doch die Motivation geht im Schultalltag leider schnell flöten, wenn Lehrplan und Leistungsdruck oberste Priorität genießen. Dabei spielt der eigene Antrieb für den Lernerfolg und damit einhergehend gute Noten eine immense Rolle! Zudem werden Hobbys und Freunde für das Kind immer wichtiger, das Lernen dagegen oft hintangestellt. Deshalb ist es wichtig, den inneren Antrieb gar nicht erst zu verlieren bzw. ihn frühzeitig zu fördern. Doch Vorsicht: Aufdrängen lässt er sich dem Kind nicht! 

Wie schaffst du es, dein Kind zum Lernen zu motivieren? Wir geben dir nachfolgend bewährte Tipps, mit denen dein Kind das Lernen lernen kann. 

1. Das Wissen als Ziel setzen, nicht die Noten

Bei intrinsischer Motivation handelt es sich um das Verhalten, bei dem der Antrieb aus dem Inneren kommt und nicht durch äußere Einflüsse hervorgerufen wird. Dies ist das Ziel unseres ersten Tipps. 

Damit der Antrieb aus dem Inneren kommt, darf sich das Kind nicht unter Druck gesetzt fühlen, unbedingt gute Noten zu schreiben. Allein der Wissenserwerb, also nach dem Lernen schlauer als zuvor zu sein, steht hier im Vordergrund.

Erkundige dich nach einem Test also lieber nach den Inhalten als zu fragen, wie es lief oder mit welcher Note das Kind rechnet. Dadurch merkt dein Kind, dass es nicht nur um Noten geht, sondern um das Wissen, das im Gedächtnis verankert wurde. 

2. Durch Loben und kleine Ziele motivieren

Wer sich zunächst kleine Ziele steckt, wird diese schneller erreichen und somit das ein oder andere Erfolgserlebnis verzeichnen. Erfolg wiederum motiviert. Schließlich merkt das Kind, dass sich sein Einsatz gelohnt hat.  

Dabei darfst du dein Kind ruhig loben und es für seine Anstrengung belohnen. Natürlich solltest du es dabei nicht übertreiben, denn Kinder gewöhnen sich schnell daran und nehmen es bald nicht mehr als etwas Besonderes wahr. Weiterhin gilt es zu beachten, dass nur die Leistungen belohnt werden sollten, die dein Kind gerade gemeistert hat. Nicht etwa sowas wie: „Du bist so begabt in allem Kreativen!“. Das ist zwar lieb gemeint, hemmt das Kind aber eher, weil es folglich bei zukünftigen Aufgaben Angst hat, den elterlichen Erwartungen nicht zu entsprechen. Dein Kind könnte somit kaum noch die Lust verspüren, Neues auszuprobieren.  

3. Hobbys fördern

Hobbys zu fördern, klingt erst einmal kontraproduktiv zum Lernen. Allerdings braucht dein Kind unbedingt einen Ausgleich zum oftmals stressigen Schulalltag. Vor allem wenn Kinder ihr Hobby mit Freunden zusammen ausüben, kommen sie auf andere Gedanken und machen sich weniger Sorgen. 

Zudem entwickeln Kinder dank eines Hobbys auch einen gewissen Ehrgeiz, denn sie merken, dass es Zeit und Kraft kostet, bestimmte Ziele zu erreichen. Du kannst deinem Kind also guten Gewissens mehr Freiräume lassen.  

4. Die richtige Kinderzimmereinrichtung

Ebenfalls wichtig für das motivierte Lernen ist das richtige Umfeld. Dein Kind braucht einen Platz, an dem es sich wohlfühlt und mit Interesse seine Schulaufgaben erledigen kann. Bestenfalls bietet das Kinderzimmer einen solchen Lernort mit Wohlfühlfaktor. Einige Kinder suchen jedoch ganz bewusst die Nähe der Eltern – und lernen am liebsten in deren Arbeitszimmer oder setzen sich an den Küchentisch. Hauptsache ist, dass dein Kind nicht so leicht abgelenkt wird. Fernseher und Radio sollten also nicht nebenbei laufen. Lassen sich Geräusche nicht vermeiden, kann dein Kind ja einen Gehörschutz tragen.

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Foto von Ben Mullins

Nur im Bett sollte dein Kind nicht lernen, da dies später Probleme beim Einschlafen bereiten könnte. 

5. Vorbildfunktion

Du bist das größte Vorbild für dein Kind. Deshalb solltest du, wenn es um schulische Dinge und die Hausaufgaben geht, selbst interessiert und motiviert auf dein Kind wirken. Je nach Alter des Kindes kann es angemessen sein, die Hausaufgaben mit deinem Kind zusammen durchzugehen. Trotzdem solltest du ihm nur bei Schwierigkeiten helfen, und ihm nicht alle Aufgaben abnehmen. Ist dein Kind bereits älter, erledigt es seine Schulaufgaben i.d.R. eigenständig. Wenn es dich jedoch um Hilfe bittet, solltest du ihm zur Seite stehen, und zwar möglichst zeitnah. 

Um Prüfungssituationen zu simulieren und effektiv zu lernen, kannst du dein Kind auch abfragen. Alternativ kann dir dein Kind erklären, was es gerade geübt hat, denn wenn man Gelerntes nicht nur liest, sondern auch ausspricht, verankern sich die Fakten nachhaltig im Gedächtnis.

6. Frühzeitige Nachhilfe

Fächer wie Mathe in der Grundschule treiben vielen Schülern und Schülerinnen den Angstschweiß auf die Stirn. Viele glauben nämlich, dass sie nichts verstehen. Hier kann frühzeitig in Anspruch genommene Nachhilfe wahre Wunder bewirken. Denn im Nachhilfeunterricht wird individuell auf das Kind eingegangen – und das ganz ohne Zeitdruck. So erlangt das Kind nicht nur Wissen, sondern auch neues Selbstvertrauen. Letzteres spielt bei der Lernmotivation ebenfalls eine entscheidende Rolle. Und wer weiß?: Vielleicht erwächst daraus ja sogar eine gewisse Freude am einstmals ungeliebten Fach.

Mit Freude zu lernen, ist übrigens die größte Motivation.

7. Das Lernen in den Alltag integrieren

Damit dein Kind das Lernen nicht als lästig wahrnimmt, sollten die Lernphasen lieber öfter, aber dafür kürzer sein, als andersherum. Es reichen manchmal bereits 5 Minuten am Tag, um zum Beispiel das kleine Einmaleins zu üben oder ein paar Vokabeln durchzugehen. Dabei muss dein Kind auch gar nicht erst seine Schulbücher zur Hand nehmen, denn das Lernen lässt sich quasi nebenbei erledigen. -Zum Beispiel wenn beim Einkaufen die Waren zusammengerechnet werden, beim Basteln etwas abgemessen wird oder dein Kind einen interessanten Zeitungsartikel liest, deren (politische oder historische) Hintergründe du ihm erklärst. Auch eine Brieffreundschaft kann zum Schreiben und Lesen motivieren.

So lässt sich gut eine Routine etablieren, ohne dass Eltern Druck ausüben müssen. Das Lernen wird folglich in den außerschulischen Alltag integriert. Bestenfalls brauchst du dein Kind gar nicht mehr daran zu erinnern, denn es möchte von selbst mehr erfahren!


Fazit: 

Wie du siehst, ist das Lernen manchmal gar nicht so schwierig, wie es anfänglich wirkt. Wende einfach unsere Tipps an und gib deinem Kind ein wenig Zeit, um das Lernen zu lernen. Natürlich lässt sich jedes Kind auf eine andere Art und Weise motivieren. Einigen hilft es, mit der besten Freundin zu lernen, andere schauen sich lieber ein Lernvideo an. Als Mutter oder Vater weißt du mit Sicherheit am besten, ob du deinen Nachwuchs spielerisch oder mit Anreizen oder Belohnungen oder… zu unliebsamen Dingen motivierst.  

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