Einmal Stadt, immer Stadt

Auswertung zum MitmachMittwoch No. 4 #stadtland

Alles eine Frage der Kosten?

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Ja, auch das kann „Stadt“ sein, und zwar mittendrin! Stadtnatur

Kaum zu glauben, dass die Stadt bei euch so schlecht ankommt. Die allerwenigsten haben sich für das Wohnen in einer Stadt entschieden. Noch weniger für das Mieten einer Wohnung. Aber seid doch mal ehrlich: wenn es erschwingliche Eigenheime in der Stadt gäbe, würdet ihr doch nicht aufs Land ziehen. Oder? Seid ihr wirklich überzeugte Landeier?

Meine Kindheit habe ich in einer mittelgroßen Stadt verbracht, meine Jugend auf dem Lande und mein Erwachsenenleben bislang in Berlin. Natürlich hat alles Vorzüge, aber ich muss sagen, dass ich mich nirgends so sehr gelangweilt habe wie im Dorf.

Natur und Tiere mögen für eine halbe Stunde am Tag ganz nett sein, aber was fängt man mit den restlichen 23,5 Stunden an? –Lasst mich raten: Wahrscheinlich bloggt ihr deshalb so gerne…!

Zugegeben, mit Kindern ist das Großstadtleben einerseits schwierig. Frei herumtoben können die Kleinen nicht, denn ständig müssen sie auf der Hut sein vor Autos. Und es gibt nicht wenige, die sich vom „Kinderlärm“ belästigt fühlen, leider. Auch das Orientieren fällt schwer bei so vielen Straßen und Häusern. Parks und Grünanlagen fungieren als Hundeklos. Müll liegt auf den Straßen.

Trotzdem: Die Stadt toppt alles

So viel also zu den weniger glanzvollen Fakten. Doch ansonsten wird Kindern hier viel geboten: diverse Spielplätze, Kinderbauernhöfe, (Tier-)Parks, Museen, Sportvereine, Familiencafés,… und nicht zuletzt viele Freunde und Bekannte! Der Spielplatz ist so gut wie nie leer und immer gibt’s was Neues zu sehen. Und weil man fast alles fußläufig erreicht, spart man auch viel Zeit. Ein Auto braucht man sich gar nicht erst anschaffen – und will man doch mal mit einem fahren, steht garantiert ganz in der Nähe ein gut gepflegtes Auto der vielen Car-Sharing-Anbieter.

Am Weiher zum Beispiel kann man nicht nur Frösche beobachten, sondern gleich daneben befindet sich der Fitness-Parcour mit Trampolin. Klar, ein Trampolin kann man sich auch in den eigenen Garten stellen, aber es allein zu nutzen, macht doch nur halb so viel Spaß. Im Park kann man sich von den größeren Kindern sogar noch den einen oder anderen Kniff abschauen!

Darüber hinaus begegnen wir in Berlin so vielen verschiedenen Menschen, dass Vorurteile gar nicht erst entstehen können. Die Kita-Erzieherin verschleiert sich, weil sie gläubige Muslimin ist, der beste Freund hat Eltern, die Hartz IV beziehen, bei der musikalischen Früherziehung kommt Mama mit einem New Yorker in Kontakt, dem es in Berlin so gut gefällt, dass er sich hier eine Wohnung gekauft hat.

Das Leben hier ist laut, bunt, frei und steckt voller frischer Eindrücke. Und es macht süchtig, wenn man den Berlinern glauben darf, die hier geboren und aufgewachsen sind. Die nämlich wollen nicht mehr weg. Ich habe mit einigen gesprochen, die außerhalb studiert haben (selbst in Frankreich) und trotzdem nach dem Abschluss zurückgekehrt sind. Weshalb? –Sehnsucht. Berlin lässt sich durch nichts und niemanden überbieten.

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